Die Begriffe, SEIN, Seele, Geist, GEIST, und selbst, SELBST werden in verschiedenen Traditionen oder Terminologien auch verschieden verwendet und unterschieden.
Genauso wie hier in unserem westlichen Kontext noch die Unterteilungen von Bewusstsein gibt. Quantitativ physiologisch bis hin zum Koma... qualitativ psychologisch abgestuft, in unterbewusst, unbewusst, bewusst, welches mit dem Konstrukt der Ichorgnaisation zusammenhängen...mit dem ÜberIch etc., kollektiv...etc.
Aber auch in anderen Traditionen wird von verschiedenen Bewusstseinsarten gesprochen, dem Wach- Traum, und dem Tiefschlaf und als verschiedenen Ebenen der Bewusstheit des Geistes veranschaulicht.
Mit Glaubensindexe befasse ich mich daher beim unterscheiden weniger, als mich vielmehr mit Traditionen zu verbinden, die die Funktionsweise des Geistes...GEISTES...über Jahrhunderte untersucht und beschrieben haben...vor allem, wenn ich durch Erfahrungen machen können...also durch Geistesschulung zu einer übereinstimmenden Evidenz komme. Den Begriff Seele verwende ich persönlich synonym zum Begriff, " die uns innerwohnende Natur des GEISTES.
Was ich bisher für mich als stimmig verifizieren kann, ist Folgendes:
Das SELBST als Archetyp der Ganzheit zu bezeichnen, der den Individuationsprozess steuert, finde ich gelungen. Denn um in die Ungetrenntheit der Subjekt/ Objketerfahrung zu „ gelangen“, ist die Durchdringung der einzelnen „ Verdünnungsstufen „ zu absolvieren…grob, subtil, feinstsubtil.
. Persönlich finde ich jedoch die Unterscheidung der Tibeter im Dzogchen treffender, die es vermeiden , die „ unterschiedliche Weise des GEISTES mit SELBST zu titulieren…: ( kurz Wiki „Rigpa (tib.: Rig pa; skt.: Vidya) eigentlich „Intelligenz“, ist ein Begriff, der im Dzogchen, einer Tradition des tibetischen Buddhismus, verwendet wird und mit „innerste Natur des Geistes“ übersetzt werden kann.
Im Gegensatz zum gewöhnlichen Geist, Sem (diskursives Denken, Unterscheiden, Urteilen), dessen Tätigkeit nach dem buddhistischen Verständnis aus dem Projizieren auf falsch wahrgenommene Bezugspunkte besteht, ist Rigpa das ursprüngliche, reine Gewahrsein, die Intelligenz, die jenseits aller Begrenzungen stattfindet und durch die man zum Zustand der Allwissenheit und Erleuchtung kommen kann.
Rigpa, die Natur des Geistes : ursprüngliches, reines Gewahrsein, dass gleichzeitig intelligent, erkennend , strahlend und stets wach ist,...könnte man auch das Wissen des Wissens selbst nennen. Es ist nicht nur die uns innewohnende Natur unseres Geistes…sondern ist tatsächlich die Natur von allem…sodass die Natur des eigenen Geistes zu erkennen, bedeutet die Natur von allem zu erkennen.
Die Einblicke in Rigpa, sind uns jederzeit möglich, vermehrt in dem Masse, des abnehmens des diskursiven Geistes SEM. Sie sind von unterschiedlicher Tiefe und haben viele Grade, aber jeder erhellt uns und bringt mehr Sinn und Freiheit. Das ist möglich , weil die Natur des Geistes der Ursprung des Verstehens SELBST ist….So da passt dann SELBST wieder...
Unser gewöhnlicher Geist , Sem, ist eine spezifische Ebene der Funktion des Geistes. Wenn Rigpa höchste Anregungsfähigkeit im Ungetrennten ist…so schwingt es sich in der Getrenntheit zu Marigpa hinunter, eine verminderte Anregungsfähigkeit. Die Vorsilbe Ma...sagt uns, etwas wird hinzugefügt…Dieses Etwas ist ein „ Irrtum“ in sich, eine Verdunklung. Dieser Irrtum zeigt sich in den zwei Aspekten von Perspektive und dem Auseinanderfallen in die Polarität durch die dualistische Sicht…und hängt damit zusammen, dass die Natur des Geistes zwei Aspekte hat…sie ist klar UND erkennend.
Diese Aspekte bedingen einander, wie sich das Stützende stützt auf das zu Stützende. Jedoch ihrem Wesen nach ist die Klarheit raumgleich....und das Erkennende beweglich ( wie Wind). Jedoch fehlt dem Raumgleichen das Erkennende, und dem Erkennenden das Raumgleiche. Wenn das Erkennende nun sagt,...ich bin der Boss...wie es bei einer reinen Zeugenschaft geschieht...so verliert ein Bewusstseinsaspekt die Klarheit...das Raumgleiche. Hingegen sagt die Klarheit...ich bin der Boss...so verliert sie an Erkenntnisfähigkeit und Beweglichkeit. Dies führt dann als Konsequenz zu den beiden Extremen des Eternalismus( es gibt einen Lenker, Atman und Selbst)oder zum Nihilismus ( nichts exisitert, ...alles Maya, alles Illusion).
Hier in unserer westlichen Hemisphäre haben wir das 5te Element von Äther oder Raum nicht ( mehr?) zur Verfügung…deswegen stützt sich unser Weltbild sehr stringent auf Zeugenschaft, das Selbst als Lenker seiner Erfahrungen…usw…, die Wissenschaftshörigkeit!
Aber das postulieren eines inneren Zeugen wird schnell obsolet. Denn geht man von einer Auffassung eines dauerhaften Wesens im Menschen aus, das als bewusster Beobachter registrierend hinter den Sinnestätigkeiten stünde...so ginge man davon aus, das dieser Beobachter ununterbrochene Bewusstheit hätte. Besäße der innere Beobachter, bzw Zeuge ununterbrochene Bewusstheit, wären vermittelnde Sinne zwecklos. Schwankt er jedoch zwischen bewussten und unbewussten Momenten, unterliegt er dem Wandel, was seine Dauerhaftigkeit widerlegt.
Hingegen der Hinayana des Buddhismus verführt zur Dieseitsflucht…zum Hinwenden ins Nirvana..zum Nihilismus...obwohl dies Buddha NICHT lehrte! Liegt daran, dass Leerheit nicht als Methode und Strategie. ( wesentliche Strategie, um die Diskursivität von Sem zu entleeren) verstanden und genutzt wurde ..sondern als Ziel.
Sem, der gewöhnliche Geist, welcher unterscheidendes Gewahrsein besitzt, was Dualität erlebt, etwas Äußeres ergreift und abweist, ist das, was sich mit etwas „ Anderem „ verbindet - mit „ Etwas“, was als getrennt vom Wahrnehmenden erfahren wird. Sem ist der diskursive, dualistische, denkende Geist, der nur in Verbindung mit projezierten und falsch wahrgenommenen äußeren Bezugspunkten funktionieren kann. Er denkt , plant, begehrt , manipuliert, erschafft Wogen von negativen Gedanken und Emotionen, muss sich fortwährend in seiner „ eigenen“ Existenz beweisen, sichern und bewerten , indem er Erfahrungen fragmentiert, konzeptualisiert und verfestigt. Er verzehrt sich durch seine Projektionen nach Außen SELBST, ist ständig mit Interpretationen von Nebensächlichkeiten beschäftigt, besitzt dabei aber eine unechte , dumpfe Stabilität , eine selbstgefällige und sich selbst schützende Trägheit.
In der Erfahrung dieses chaotischen , verwirrten undisziplinierten und sich ständig wiederholenden Sem- dem gewöhnlichen Geist- durchleben wir wieder und wieder Wandel und Tod. Hingegen , die wahre Natur des Geistes, die durch Sems mentaler Geschäftigkeit verhüllt und verborgen ist, unsere innerste Essenz dessen, bleibt von Wandel und Tod gänzlich unberührt.
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Ab hier würde für mich eine Diskussionsbasis beginnen zum Thema Verantwortung....so wie ich glaube Constantin in seinem Begehr verstanden zu haben...