Die sieben Chakren, die sieben Augen, die sieben Arme des Leuchters - es ist wirklich gehupft wie gesprungen, wo man jetzt diese Information findet: 7. Siebensiebensieben. Siebe aus. Glaub nicht alles. Sei 8-sam, dann wird alles neu

. Dann kannst mal zehn, äh, sehen.
Was Dich davon abhält ist die 6. Die ist zweimal die drei, mit der Du aus der 2 und der 4 herauskommst. Über die 5, das bist Du selbst als Mensch.
Diese Information da oben steht überall, weißte. Du kannst sie überall finden und lesen, selbst in der Einkaufsstraße beim Bummeln kannst Du sie wahrnehmen.
Die Frage ist für mich: welche Bedeutung hat nun dieser neunschrittige Prozeß hin zur Bewußtwerdung, der da allüberall auf der Erde beschrieben ist? Und warum ist in allen Kulturen das Körperliche, das in der Materialisierung in Erscheinung Tretende stets nur 7-strahlig? Und enthält gar nicht alle Neune? Das ist doch unlogisch: wenn ich 9 unterrichten will, zeige ich die 9 und nicht die 7 andauernd.
Und da liegt eben die 8. Die heilige Zahl, leg sie hin und Du erzhälst die Unendlichkeit, vielmehr ihr Symbol.
Du hast die Schöpfung, das ist die Erde, die 1. Die Schöpfung ist polar, sie hat 2 Seiten, sonst fiele sie auseinander. Durch die Polarität wird sie fruchtbar und mehrt sich, also werden es 3. Die Trinität. Sie zeigt sich im Individuum, es besteht aus Geist, Körper und Seele. Der Herz, also die Zentrale zwischen 1 und 7, die Mitte, ist die 4: in ihr ist die Polarität aufgehoben, denn dieselbe ist zweimal vorhanden. Das Herz bildet es ab: 4 Kammern. Die 5 ist die Stimme, die Gewalt, die Kraft und die Herrlichkeit - würde ich sagen. Die Göttlichkeit im Menschen. Der Humor - letztlich. In und mit der 5 wird über die Grenzen des eigenen Ich's hinausgegangen und es beginnt die irdische, menschliche Kommunikation. Bisher war nur Gefühl und Schöpfung und Sexualität - das ist jetzt überwunden. Der Geist naht. Und mit ihm die Krux: die 6. Eigentlich ja die 5,555555555. Die ist die Krux, aber man rundet esoterisch auf auf 6. Das kann man sich leichter merken. Und in ihr wohnt das Dritte Auge: die Unterscheidungsfähigkeit in Hell und Dunkel, von Farbe und Licht, von Schatten, von Gutem und Schlechtem. Das "Erkennen".
Von der 6 blickt man herab: man sieht die 5, auf der hatte man den Gedanken an Göttlichkeit. Er hatte einen beflügelt, damit man sich aus dem eigenen Herzen heraus entwickeln konnte - nicht herausentwickeln - in den Verstand hinein. In die Zentrale des Geistes hinein also. Seine Basis ist die Wahrnehmung.
Auf der 6 also öffnet sich erst sowas wie Wahrheit: man hat die Trinität zweimal erfahren: unbewußt von der 1 bis zur 3 und schon bewußter von der 4 bis zur 6. Die Frage, die sich nun stellt, die man aber noch nicht beantworten kann: gibt es noch eine 7, eine 8 und eine 9? Gibt es also auf der neu aufgetreteten Polarität der unbewußten und der bewußten trinitären Phasen noch einen "Ausweg"? Gibt es einen Aufstieg über die Göttlichkeit des Menschen Gott hinaus, also einen realen wie 2012?
Die Sprache stellt uns die Zahl 7 als Sieben vor die Augen. Die Zahl 8 stellt sie uns als Acht vor Augen. Die Zahl 9 als Neun. Achtsamkeit ist die Grundlage dafür, zu sieben und die Dinge neu zu betrachten. Mit einer höheren Bewußtheit über das Betrachtete. Wegen dieser Fähigkeit des Menschen zu lernen wird er als die Krone der Schöpfung betrachtet. Lernen jedoch geschieht nach Regeln. Und diese vermitteln sich, indem sogenannte Werte - Zahlen stehen zur Darstellung von Werten in Schriftform zur Verfügung - in Inhalten vermittelt werden.
Diese Inhalte werden in Bücher gepackt. Alle diese Bücher haben die Ordnung des Universums, in allen diesen Büchern wirst Du fündig und wirst die Ordnung der Zahlen finden, der unser Universum insgesamt unterliegt. Du wirst es in jeder Sprache finden, in jeder Kultur, in jeder Naturwissenschaft. Alles, was ist, macht wertebezogene Aussagen letztlich über Zahlen und umkränzt dies mit Worten.
In den Heiligen Schriften ist dies also so. Das, was Werte vermittelt, sind die Zahlen. Die Worte sind dazu da, die Werte in eine oder mehrere Geschichten zu packen, damit im Lesenden ein geistiges Bild entsteht. Über das Verständnis dieser Bilder werden dann die Werte dem Leser vermittelt. Auf diese Weise entsteht im Geist des Lesers Ordnung. Eine Zivilisation kann entstehen. Und der Leser kann beginnen, auf der Grundlage dieser Ordnung zu kommunizieren, sich zu entwickeln, ein menschliches Leben zu führen.
Daher kann man ganz grob sagen: es gibt zweierlei Arten und Weisen, sich mit heiligen Schriften zu beschäftigen: a) man schaut auf die Werte, also letztlich auf die Zahlen. b) man schaut auf den Text, also in die Bildhaftigkeit der Geschichte.
Die Krux ist die: wer nur a) macht, wird nix verstehen. Er wird vielmehr ein mathematisches Glaubenskonstrukt in seinem Geist zusammenbasteln, vielleicht sogar ohne es zu bemerken. Er wird sich vermutlich in diesem System verfangen, das sehr ungefügig und sehr starr seine Werte vorgeben wird. Er wird den gesamten Text danach durchforsten und wird das, was in sein Wertesystem paßt, stets bestätigt sehen. Ein trauriger Narr, im Grunde, der in einem längst ausgereiften Teil seines Oberstübchens nur noch das Gleiche wiederholt: zählen. Ich nenne diese die Erbsenzähler, spasseshalber für den Moment.
Macht man nur b), dann versteht man den Text leider auch nicht. Denn man entnimmt den "Gleichnissen" keine Gleichungen, man nähert sich selber dem Text also nicht an. Man versteht lediglich kognitiv ein Gleichnis, wendet es auf alles beliebige an, das einem in den Kram paßt und meint dann, Aussagen Gottes durch Bibelzitate herzustellen. Schlimmer kann die Verdummung nicht kommen, eigentlich. Oder: zurückgezogener kann ein Mensch eigentlich nicht sein. Seh ich wenigstens so. Die Flucht in ein Buch und seinen Text, damit man den Text des eigenen Lebens nicht mitteilen muß.
Man muß also a) und b) kombinieren, um zu c) zu kommen. Zu Verständnis. Es entsteht sonst nur eine beliebige, diverse Art des Verstehens. Die von jeder beliebigen Information beeinflusst werden kann, z.B. durch die Angebote einer Sekte. Man hat dann verstanden. Aber Verständnis hat man leider noch nicht entwickelt. (In Sekten wäre das ja sowieso nicht "erlaubt". Da ist Selberdenken per se verboten, sondern da gibt es Text. Aber eben keine tragfähigen Werte.)
Und daher, liebe Maria, wird ein Gespräch auf Augenhöhe nicht mit jedem gelingen. Weißte ja. Viele Menschen zählen Eins und Eins zusammen, verstehen etwas und bleiben dann dabei. Kaum einer macht sich die Mühe, wenigstens mal bis zur Drei vorzudringen. Dann würde das Nachgequake nämlich aufhören.
lg