Energeia
Sehr aktives Mitglied
Lieber Opti,
ich kann deine Sicht verstehen, scheint es mir. Ich gehe einerseits auch eher von einem gesellschaftlichen Prozess aus und ich verstehe, dass du als Individuum für dich selbst Konsequenzen ziehen möchtest. Du möchtest in diesem Leben das Ziel erreichen und nicht darauf warten, bis die Gesellschaft soweit ist, dass Enthaltsamkeit, Liebe, Verzeihen, Mitgefühl etc. in einer ganz anderen Qualität als gegenwärtig praktiziert werden.
Du kannst den Usern natürlich offen deine Meinung ins Gesicht sagen. Das ist deine freie Entscheidung. Vielleicht ist dir ja aufgefallen, dass ich viel weniger als früher deine Art und Weise kritisiere. Ich bin eher dazu übergegangen, denjenigen, die sich durch deine Art und Weise verletzt fühlen, zu sagen, dass sie durch das, was in ihnen hochkommt, etwas über sich selbst lernen können - was eigentlich nichts mit dir direkt zu tun hat.
Dennoch glaube ich immer noch, dass, wenn die Art und Weise, in der du es mitteilst, zu sehr in die Richtung geht, dass du dich über die Leute stellst, gerade nicht dazu führt, dass sie etwas für sich erkennen, was du ihnen vielleicht sagen möchtest: es wird dann auch kein Anstoß gegeben, sondern sie machen einfach zu und re-agieren.
Und wir leben in einer Gesellschaft mit gesellschaftlichen Normen. Diese Normen sind historisch wandelbar und haben stets eine bestimmte Funktion. Wir leben derzeit in einer Gesellschaft, in der ein bestimmtes Verhalten auch in Foren verboten ist, weil sich dann Menschen sehr angegriffen fühlen und die Gesellschaft diese Menschen schützen möchte. Wir sagen zu diesem Verhalten z.B. "Beleidigung". Wir leben eben noch nicht in einer Gesellschaft, in der wir dem Menschen gleich zumuten können, dass er selbstverantwortlich die Ursache für seinen Schmerz in sich selbst sucht. Das hat dann die Folge, dass sich Menschen durch andere verletzt und sich als Opfer fühlen und das hat zur Folge, dass man derartige Beiträge zensiert oder den User gar sperrt. Der User kann dann begründen und schreiben und klagen wie er möchte: er kann dieser Gesellschaft und deren Regeln nicht einfach etwas aufzwingen. Darüber hinaus kann man ja auch mit den Menschen, die sich durch Worte verletzt fühlen, auch Mitgefühl haben - denn man kann nicht einfach davon ausgehen, dass Menschen durch ihr Verletztseinsgefühl etwas über sich selbst lernen, oft führt es genau in die andere Richtung.
Wie gesagt, es ist deine freie Entscheidung, so vorzugehen. Wundern solltest du dich dann nicht, dass manch Moderator dich zensiert und dir die Leute mit Wut begegnen.
Auf der anderen Seite, und das konnte ich in deiner Antwort nicht finden, habe ich ja nicht primär über Erkenntnis gesprochen, obwohl diese natürlich sehr wichtig ist, sondern über liebevolles Handeln sich selbst gegenüber. Damit ist also auch eine individuelle Praxis gemeint, kein Verwöhnung, kein Vernachlässigung, aber auch keine Zucht. Mein Eindruck ist - wie gesagt - dass die spirituelle Praxis an Stabilität gewinnt, wenn ein Mensch sich zu lieben beginnt. Und wenn für ihn sexuelle Enthaltsamkeit sehr wichtig ist, dann wird er diese auch praktizieren, weil er spürt, dass diese ihn heilt. Es gibt hier also keinen notwendigen Gegensatz. Wenn man ein liebevolles Verhältnis zu sich gewonnen hat, dann spiegelt sich dies auch im Umgang mit anderen wider. Das heißt nicht, dass man ihnen alles recht macht, das heißt auch nicht, dass man ihnen ihren Weg abnehmen könnte, aber vielleicht kann man ihnen das, was man ihnen zu sagen hat, dann so mitteilen, dass sie sich nicht alleine schon durch die Art und Weise der Mitteilung verschließen.
Liebe Grüße,
Energeia
ich kann deine Sicht verstehen, scheint es mir. Ich gehe einerseits auch eher von einem gesellschaftlichen Prozess aus und ich verstehe, dass du als Individuum für dich selbst Konsequenzen ziehen möchtest. Du möchtest in diesem Leben das Ziel erreichen und nicht darauf warten, bis die Gesellschaft soweit ist, dass Enthaltsamkeit, Liebe, Verzeihen, Mitgefühl etc. in einer ganz anderen Qualität als gegenwärtig praktiziert werden.
Du kannst den Usern natürlich offen deine Meinung ins Gesicht sagen. Das ist deine freie Entscheidung. Vielleicht ist dir ja aufgefallen, dass ich viel weniger als früher deine Art und Weise kritisiere. Ich bin eher dazu übergegangen, denjenigen, die sich durch deine Art und Weise verletzt fühlen, zu sagen, dass sie durch das, was in ihnen hochkommt, etwas über sich selbst lernen können - was eigentlich nichts mit dir direkt zu tun hat.
Dennoch glaube ich immer noch, dass, wenn die Art und Weise, in der du es mitteilst, zu sehr in die Richtung geht, dass du dich über die Leute stellst, gerade nicht dazu führt, dass sie etwas für sich erkennen, was du ihnen vielleicht sagen möchtest: es wird dann auch kein Anstoß gegeben, sondern sie machen einfach zu und re-agieren.
Und wir leben in einer Gesellschaft mit gesellschaftlichen Normen. Diese Normen sind historisch wandelbar und haben stets eine bestimmte Funktion. Wir leben derzeit in einer Gesellschaft, in der ein bestimmtes Verhalten auch in Foren verboten ist, weil sich dann Menschen sehr angegriffen fühlen und die Gesellschaft diese Menschen schützen möchte. Wir sagen zu diesem Verhalten z.B. "Beleidigung". Wir leben eben noch nicht in einer Gesellschaft, in der wir dem Menschen gleich zumuten können, dass er selbstverantwortlich die Ursache für seinen Schmerz in sich selbst sucht. Das hat dann die Folge, dass sich Menschen durch andere verletzt und sich als Opfer fühlen und das hat zur Folge, dass man derartige Beiträge zensiert oder den User gar sperrt. Der User kann dann begründen und schreiben und klagen wie er möchte: er kann dieser Gesellschaft und deren Regeln nicht einfach etwas aufzwingen. Darüber hinaus kann man ja auch mit den Menschen, die sich durch Worte verletzt fühlen, auch Mitgefühl haben - denn man kann nicht einfach davon ausgehen, dass Menschen durch ihr Verletztseinsgefühl etwas über sich selbst lernen, oft führt es genau in die andere Richtung.
Wie gesagt, es ist deine freie Entscheidung, so vorzugehen. Wundern solltest du dich dann nicht, dass manch Moderator dich zensiert und dir die Leute mit Wut begegnen.
Auf der anderen Seite, und das konnte ich in deiner Antwort nicht finden, habe ich ja nicht primär über Erkenntnis gesprochen, obwohl diese natürlich sehr wichtig ist, sondern über liebevolles Handeln sich selbst gegenüber. Damit ist also auch eine individuelle Praxis gemeint, kein Verwöhnung, kein Vernachlässigung, aber auch keine Zucht. Mein Eindruck ist - wie gesagt - dass die spirituelle Praxis an Stabilität gewinnt, wenn ein Mensch sich zu lieben beginnt. Und wenn für ihn sexuelle Enthaltsamkeit sehr wichtig ist, dann wird er diese auch praktizieren, weil er spürt, dass diese ihn heilt. Es gibt hier also keinen notwendigen Gegensatz. Wenn man ein liebevolles Verhältnis zu sich gewonnen hat, dann spiegelt sich dies auch im Umgang mit anderen wider. Das heißt nicht, dass man ihnen alles recht macht, das heißt auch nicht, dass man ihnen ihren Weg abnehmen könnte, aber vielleicht kann man ihnen das, was man ihnen zu sagen hat, dann so mitteilen, dass sie sich nicht alleine schon durch die Art und Weise der Mitteilung verschließen.
Liebe Grüße,
Energeia