Ich behandle "in mir" die anderen nicht als Kinder, sondern als Menschen die auf ihrem Weg sind - genauso wie ich. Wenn ein Mensch natürlich sehr starke Minderwertigkeitsgefühl hat - was ich bei dir nicht so wahrnehme - dann könnte er auch denken, ich behandelte ihn wie ein kleines Kind oder ich möchte mich über ihn stellen, dann kann ihn das noch mehr verletzen, wenn man darauf hinweist. Wenn man ihm spiegelnd sagt, dass er ebenso wütend ist, wie derjenige, der zu ihm wütend ist, dann kann er das als Vorwurf oder Kränkung erleben, weil er nicht auf die Situation von außen blicken kann, sondern in seinen Gegenbewegungen aufgeht. Er ist dann nicht bereit, mir auf dieser Ebene, die er sich selbst versperrt, zu begegnen, sondern re-agiert.
ZWischen Freiheit und dieser Unfreiheit spielt sich das Leben hier ab. Das siehst du ja recht ähnlich, wie mir scheint. Und genau deshalb ist es aus meiner Sicht vollkommen in Ordnung, andere auch zu spiegeln, so lange es nicht böswillig ist. Entweder fühlen sie sich dann noch mehr verletzt, dann ist das aber ihr Problem. Oder sie können es irgendwie aufnehmen und damit arbeiten - und erst dann kommt ja auch manchmal Dankbarkeit zurück. Es gibt ja Menschen, die so sehr verletzt sind, dass sie selbt dann, wenn man alles für sie tut, nie dankbar sein können, sondern immer noch mehr wollen

Dann muss man sich davon distanzieren, Grenze ziehen und erkennen, dass es IHR Problem ist - und das ist dir, der du sicherlich auch schon vielen Menschen geholfen hast, ganz bewusst, da bin ich mir sicher.
Liebe Grüße,
Energeia