Ich sitze im Morgenfrieden am funkelnden See. Versöhnung steht an. Mit mir, Familie, Freunden. Mit allen. Vergebung, obwohl ich oft glaube, ich hätte bereits vergeben.
Versöhnung. Wo die Wunden sich tief eingebrannt haben, braucht es Frieden, auch genaues Hinschauen.
Liebe, um zu heilen. Ich versöhne mich mit jedem Atemzug, hoffe, damit tief in meinen Zellen zu landen.
Es ist friedlich, vielleicht viel weniger zu tun als ich glaube.
Mich lieben, mich versöhnen mit meinem Leben, meine Zellen segnen.
Ihr seid gut zu mir, wir sind eins, ich liebe euch. Die Zellfreude spüren, leuchtende Smileys in meinem Körper.
Ich versöhne mich mit Gott, meinem Bruder Jesus, geistig umarme ich ihn. Bin endlich heimgekehrt. Endlich zurückgefunden, dorthin, wo ein Ursprung war.
Das Martyrium loslassen, vergeben, mich nicht mehr dauernd daran aufreiben.
Gott in mir begrüßen. Willkommen, göttliche Gnade. Mich öffnen, um zuzulassen, zu empfangen, mich nicht mehr abwenden, als wäre ich unbetroffen, davongehen, wegschauen.
Liebe ist hinschauen, umarmen und loslassen. Mein Herz endlich wieder für mich öffnen.
Meine Verzweiflung nicht mehr verbergen, umarmen, den Tränen endlich ihren Lauf lassen. Nichts mehr unterdrücken.
Mich im Weinen und Loslassen annehmen, setzt Kraft frei. Was nicht mehr ins Schattendasein gebannt wird, darf die in ihm innewohnende Kraft entfalten.
Weinen, auch über die Härten, die scheinbare Ausweglosigkeit meiner Krankheit, um den Schrecken die Kraft zu nehmen, sie nicht mehr an mich binden, ihnen die Luft auslassen. Zu mir stehen, nichts mehr verstecken.