Meine liebe Freundin! (Wir sind ja im facebook befreundet)
Gibt es denn aber, außer irgendwelche Vorhersagungen des Toten im Traum, sonst irgendwelche Anzeichen, dass einem der Verstorbene im Traum besucht, und es nicht blos eine Projektion des eigenem Unterbewusstsein ist?
Hier bin ich eigentlich unsicher, denn Träume können wahr und aber auch nicht wahr sein. Meiner Meinung nach lässt sich das kaum unterscheiden. Das erschwert sich, weil viele Menschen nie solche Träume haben. Aber gewöhnlich sind Leute, denen im Traum Verstorbene erscheinen, sehr beglückt. Ihre Sehnsucht, irgendetwas vom Verstorbenen zu erfahren, kann so befriedigt werden. Gleichgültig ob es stimmt oder nicht.
In der Literatur ist erwähnt, dass Verstorbene im Traum ganz selten ihre Präsenz auch beweisen. Dann geben sie z. B. an, wo etwas Verlorenes zu finden ist. Dann war der Traum sicher echt.
Und...gibt es deiner Meinung nach eine Möglichkeit, Kontakt zu einem Verstorbenen herzustellen, mal abgesehen von Besuchen bei einem Medium...oder solchen Kindskramuri wie Gläser rücken und dergleichen?
Meines Wissens ist es unmöglich, irgendwie in einen echten Kontakt mit dem Verstorbenen zu treten.
Es gibt da zwar schon seit langem Versuche, hierzu die Tonbandstimmen zu verwenden oder bestimmte Kanäle am Fernseher zu finden, wo sich pötzlich der Umriss eines Kopfes zeigt - aber diese Versuche haben bisher nichts gebracht, außer dass man es mit noch empfindlicheren technischen Geräten zu weiter versucht. Auch hier: Null komma Josef.
Und wieso bist du dir so sicher über das alles, hast du auch schon mal solche Dinge erlebt die sich nicht anders erklären lassen würden?
Sagen wir so: Ich habe über viele Jahre hinweg eine umfangreiche Literatur gelesen. Angefangen von mystischen und medialen Schriften über Einblicke in östliche Auffassungen bis hin zu universitären, wissenschaftlichen Untersuchungen. Habe eine kleine Bibliothek.
Rein persönlich ist es bei mir so: Ich habe Multiple Sklerose, die einmal ganz schrecklich für mich war: Starke Beinlähmungen und ein Schritt vor der Erblindung. Ich übergab damals mein Schicksal und mich selbst in Gottes Hände. Meine Stimmung war ganz besonders damals.
Nur wenn man weiß, dass MS eine unheilbare Krankheit ist und normal in Schüben unweigerlich fortschreitet, dann wird man vielleicht mitfühlen können, dass ich meine Fast-Heilung Gott zuschrieb und heute noch zuschreibe. Ich habe jetzt seit über 42 Jahre keinen Schub mehr. Konnte immer voll arbeiten und Sport betreiben. Ich bin einfach so dankbar.
Und einmal hatte ich nach Dienstschluss im Büro - einen völlig kahlen Raum ohne Pflanzen darin ein merkwürdiges Erlebnis: Damit mich niemand meditieren sah, saß ich so in der Ecke um bis zum Aufbruch zum Zug die Zeit zu verbringen. Auf einmal, bei vollkommen hellwachen Sinnen, fing es nach Rosen zu duften an. Ich stand auf, ob das auf meinem Platz oder im ganzen Raum so war.
Weißt du, Rosenduft ist immer dann vorhanden, wenn reine oder hohe Engel kommen. Ich bedankte mich sehr bei ihnen und wusste nicht, wieso ich zu so einer Ehre kam. Dann ging ich nachdenklich und beglückt zum Zug. So ein Rosenduft kam nie mehr wieder, bis jetzt nicht.
Über das, dass der Rosenduft vorhanden war, da bin ich mir völlig sicher. Aber beim Anderen, da lebe ich "nur" in einer völligen Überzeugung. Ich würde von mir selber sagen: ich habe sie mir nicht einreden lassen - ich habe sie mir "erarbeitet."
Und so rede ich im sicheren Tonfall von dem, was ich mir erarbeitet habe - und versuche gleichzeitig, niemanden zu beschwatzen, nicht einmal in meinem Buch.
Ganz liebe Grüße - Reinhard
