Die Wirkung von Antidepressiva und Antipsychotika

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Ich wünschte, manch einer der Anti-Pharma-Vertreter hätte eine Zeitmaschine und könnte zurückreisen in die "guten alten" medizinischen Zeiten, gerne auch mit einem ausgiebigen Rundgang durch die Psychiatrien, um sich anzuschauen, wie die bedauernswerten Menschen damals dort behandelt wurden.

Auch das hier gescholtene Prozac/Fluoxetin war ein echter Durchbruch, genauso wie die gesamten SSRIs im Vergleich zu Mao-Hemmern und Trizyklischen Antidepressiva und Benzodiazepinen die es damals gab.

Dass es - vorzugsweise - in den USA auch missbraucht wurde als Lifestylemittel, dafür kann das Medikament nun mal nichts. Es ist ein Medikament geschaffen für Erkrankte und nicht als Glückspille für Leute, die einfach besser drauf sein wollen, was so ohnehin nicht funktioniert.
Allgemein finde ich es geradezu erschütternd, wieviele Plattitüden aus den Köpfen nicht herauszubekommen sind, und wie immer noch völlig undifferenziert auf das Thema raufgeschaut wird und nicht gesehen, wieviele Therapiemöglichkeiten zum Einsatz kommen, die ineinander greifen, um zur Linderung oder sogar Heilung beizutragen.

Schon wieder nur Verzeerrungen und .Polarisation.
Es hat sich seit den 60er und 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts viel getan, das bezweifelt niemand. Die Zustände davor sind aber ewig her. Das liegt 50 bis 60 Jahre zurück.
Ebenfalls bezweifelt niemand, dass moderne Antidepressiva unter Vorbehalten aber für viele ein Fortschritt sind.
Wenn man verstärkt umsetzen würde, dass sie keine Dauerlösung sind sondern eine Krisenintervention. Das wird aber zunehmend nicht mehr gemacht, sondern Millionen Leute können ohne die Dinger nicht mehr leben.
Es gibt seit vielen Jahren wieder Rückschritte, und zwar krasse.
Es geht nicht um die Insassen von Psychiatrie, es geht um Alltag und psychische Gesundheit.
Wobei sich aber auch die Situationen in Einrichtungen seit Langem wieder verschlechtern, Pillen statt Zeit und Personal, aber das nur nebenbei.
Die Therapien werden oberflächlicher, die Pillenverschreibungen nehmen überhand.mit unabsehbaren Folgen Schon 18 bis 23 Jährige. bekommen das Zeug haufenweise verschrieben und kommen nicht v.a. mehr runter davon. Es werden mittlerweile alltäglich harte Neuroleptika bei Schlaflosigkeit verschrieben, und zwar von Hausärzten.
Und und und.

Aber klar, ist alles schön, toll und so fortschrittlich.
🙄
Es ist bestenfalls naiv, so zu denken.
Mein Eindruck ist eher, es werden sich Augen und Ohren zugehalten und dabei wird laut und in Dauerschleife" Lalala, es ist alles Ordnung!" gesungen.
 
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Im Übrigen hatten die Reformen in den Psychiatrien ab Anfang der 70iger Jahre sehr viel weniger was mit Tabletten als mit sozialen Reformen und Veränderungen im Alltag innerhalb der Einrichtungen zu tun.
Man hatte das gesamte Menschenbild über psychisch Kranke verändert, und das war in erster Linie eine Folge der 68iger Bewegung.
 
Ich finde, das die Welt zu oberflächlich behandelt.
Der Patient wird zugeschüttet mit Antipillen, die den Geist zerstören.
der Mensch beachtet Kranke nicht. man wird ignoriert.
Tolle Gesellschaft wo kranke weg geschickt werden.
der Staat kann auch nur zugucken.
kranke werden bis zum Tod zugestopft mit Tabletten.

Kannst du mal endlich anfangen differenzierter zu denken und genau hinschauen was ist? Von dir kommen fast immer eine Schimpftirade, der gleichgültige Staat die böse Gesellschaft und die ignoranten Menschen die anderen nicht helfen! Es ist echt ermüdend dich zu lesen.

Du bist gefangen in deiner Welt und seit ich dich hier lese haben sich deine Äußerungen so gar nicht verändert.

Frag dich bei jeder deinen Äußerungen `Ist das wirklich wahr`? ´Woran erkenne ich ob das die Wahrheit ist´?
 
Zuletzt bearbeitet:
Wer mal eine mittelgradige bist schwere Depression hatte (über Monate) würde nicht mit solchen Plattitüden hier rumschmeißen wie ich es hier teilweise lese.

Depression ist ein sehr ernstes Krankheitsbild und nicht kann das Schönreden und im Endeffekt noch dem Kranken die Schuld geben. @Joey hat das eindrucksvoll beschrieben.
Motivieren statt stigmatisieren...
Inspirieren statt kritisieren...
An die Hand nehmen und begleiten statt abwehren und ignorieren...
Ja, auch sportliche Betätigigung, dazu anzuregen oder mitzureißen, der vorurteilslose Austausch mit anderen Menschen auf Augenhöhe sind wichtig, um aus Disstress Eu-Stress werden zu lassen, der belebt und beflügelt... auch ohne Red-Bull und andere Drogen...

Und deine Ratschläge hier sind so weltfremd und moralisieren, und weit weg von der Wirklichkeit.

Wen genau meinst du damit, den Patienten, die Behandler?
 
(...)

Aber klar, ist alles schön, toll und so fortschrittlich.
🙄
Es ist bestenfalls naiv, so zu denken.
Mein Eindruck ist eher, es werden sich Augen und Ohren zugehalten und dabei wird laut und in Dauerschleife" Lalala, es ist alles Ordnung!" gesungen.

:ironie: Alles klar, die Depressiven müssten nur mehr Sport machen, sich gesund ernähren und mit Hilfe einer Therapie geistig reifen, dann würde sicher alles ganz toll werden. Wie kommen sie und die Ärzte überhaupt darauf, dass Tabletten nötig wären? Die Betroffenen aiechen ja nur auf dem Sofa dahin. Kein Wunder. Sie sollten einfach nur Spirt machen und mehr raus gehen. Nichts einfacher als das. Das kann doch jeder. :ironie:

Du wirst Dich durch diese Darstellung wieder wahnsinnig missverstanden und verdreht fühlen und mir vorwerfen wollen, Deine Sicht undifferenziert dargestellt zu haben. Mit solchen Beiträgen von Dir verdrehst Du aber nich weniger. Du wirst es bei Dir vielleicht ironische Überspitzung nennen, womit Du Dir das Recht dieses Stilmittels zubilligst, aber wenn andere es anwenden, jammerst Du wegen Deinem Blutdruck und kündigst die Ignorier-Funktion an...
 
Wenn man verstärkt umsetzen würde, dass sie keine Dauerlösung sind sondern eine Krisenintervention.

Dazu bräuchte es mehr Therapie-Plätze und darüber hinaus auch die Akzeptanz in der Gesellschaft, dass es eine ernste Erkrankung ist, die Betroffenen sich nicht nur anstellen, und es nicht einfach durch etwas Sport und Rausgehen sicher schon getan wäre.

Das wird aber zunehmend nicht mehr gemacht, sondern Millionen Leute können ohne die Dinger nicht mehr leben.

Weil es auch einen ziemlichen Aufwand benötigt, einen Therapieplatz zu ergattern - Aufwand, der den Betroffenen selbst aufgebürdet wird. Finde den Fehler bei einer Krankheit, bei der Antriebsschwäche ein Symptom ist.

Es geht nicht um die Insassen von Psychiatrie, es geht um Alltag und psychische Gesundheit.

Wir in Europa sind in der glücklichen Lage uns über psychische Gesundheit Gedanken machen zu können. Und es hat sich gebessert, dass die psychischen Leiden als solche erkannt werden. Früher - so in den 1980er und 1990er Jahren - herrschte gesellschaftlich das Bild vor: "Die Stellen sich nur an..."

Die Therapien werden oberflächlicher

Woran machst Du das fest? Wieviel Einblick hast Du in die Therapien?

, die Pillenverschreibungen nehmen überhand.mit unabsehbaren Folgen

Die Pillenverschreibungen nehmen zu, weil die Probleme ernster genommen werden.

(...)

Aber klar, ist alles schön, toll und so fortschrittlich.
🙄
Es ist bestenfalls naiv, so zu denken.
Mein Eindruck ist eher, es werden sich Augen und Ohren zugehalten und dabei wird laut und in Dauerschleife" Lalala, es ist alles Ordnung!" gesungen.

Zu dieser "ironischen Überspitzung" habe ich schon was geschrieben.
 
"Der Unterschied zwischen Antidepressiva und Placebo ist bei leichten und mittelschweren Depressionen möglicherweise nicht so groß, wie wir uns das immer wünschen. Bei schweren Depressionen wirken die Antidepressiva tatsächlich besser als Placebo. Das liegt wahrscheinlich auch daran, dass bei schweren Depressionen Placebos nicht sehr viel bewirken."

 
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"Der Unterschied zwischen Antidepressiva und Placebo ist bei leichten und mittelschweren Depressionen möglicherweise nicht so groß, wie wir uns das immer wünschen.
Bei schweren Depressionen wirken die Antidepressiva tatsächlich besser als Placebo.

Das ist gerade bei schweren Depressionen schonmal gut und besser als gar nichts.

Wie ich schon schrieb: Die Ursachen für Depressionen sind vielfältig. U. U. wird sich da die Diagnostik noch weiter ausdifferenzieten müssen, so dass dann auch gezielter das passende Medikament und/oder Therapie ausgesucht werden kann.

Das liegt wahrscheinlich auch daran, dass bei schweren Depressionen Placebos nicht sehr viel bewirken."

Ja. Na und?


In dem Link ist auch beschrieben, dass diese Studie in Fachkreisen zwar ernst genommen auber auch kontrovers diskutiert wird. Man kann als Ergebnis aber sicher nicht ein "Alles Lüge" herausziehen, was Du schon hier angedeutet hast.
 
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