Pavel07
Sehr aktives Mitglied
- Registriert
- 30. August 2019
- Beiträge
- 8.222
Ach, meine Güte, da kann ich mir nicht verkneifen:Das Schönste an Antidepressiva ist fühlen zu können, Liebe zu empfinden, Liebe geben zu können.
"
Bei Post-SSRI sexual dysfunction (PSSD) (zu deut. persistierende sexuelle Funktionsstörung nach Absetzen von SSRI/SNRI) handelt es sich um eine behandlungsverursachte Art von sexueller Funktionsstörung. Sie wird durch die Einnahme von Antidepressiva ausgelöst, die zur Gruppe der selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer oder selektiven Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahme-Hemmer zählen. PSSD gilt als wissenschaftlich strittige Hypothese.
Die Störung kann nach Absetzen des SSRI noch Monate bis Jahre andauern; in manchen Fällen bleibt sie permanent bestehen. Bereits eine Einnahmedauer von nur wenigen Tagen kann zu diesem Syndrom führen.<a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Post-SSRI_Sexual_Dysfunction#cite_note-Waldi1-1"><span>[</span>1<span>]</span></a><a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Post-SSRI_Sexual_Dysfunction#cite_note-Hogan-2"><span>[</span>2<span>]</span></a> Mittlerweile ist das mögliche Bestehenbleiben der SSRI-induzierten sexuellen Dysfunktion nach Behandlungsabbruch in der Fachinformation des SSRI Fluoxetin<a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Post-SSRI_Sexual_Dysfunction#cite_note-Lilly-3"><span>[</span>3<span>]</span></a>, im DSM-5<a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Post-SSRI_Sexual_Dysfunction#cite_note-4" title=""><span>[</span>4<span>]</span></a><a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Post-SSRI_Sexual_Dysfunction#cite_note-Healy-5" title=""><span>[</span>5<span>]</span></a> sowie von der Europäischen Arzneimittel-Agentur anerkannt.<a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Post-SSRI_Sexual_Dysfunction#cite_note-EMA-6"><span>[</span>6<span>]</span></a>
Die PSSD ist in manchen Fällen möglicherweise eine spezifische Unterform des SSRI-Absetzsyndroms.
"
Publizierte Fälle
Neben dem Lareb Bericht aus dem Jahr 2012, der 19 Fälle angibt, gibt es mehrere Fallberichte:Im Mai 2006 wurden drei PSSD-Fälle veröffentlicht,<a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Post-SSRI_Sexual_Dysfunction#cite_note-CsokaAndShipko-25"><span>[</span>25<span>]</span></a> ein vierter kurz darauf,<a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Post-SSRI_Sexual_Dysfunction#cite_note-26"><span>[</span>26<span>]</span></a> ein fünfter Ende 2007.<a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Post-SSRI_Sexual_Dysfunction#cite_note-27"><span>[</span>27<span>]</span></a> Im Frühjahr 2008 berichtete das Journal of Sexual Medicine von drei weiteren Fällen, welche es aus einer Yahoo-Gruppe mit damals über 1300 (heute 3800) PSSD-Betroffenen<a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Post-SSRI_Sexual_Dysfunction#cite_note-28"><span>[</span>28<span>]</span></a><a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Post-SSRI_Sexual_Dysfunction#cite_note-29"><span>[</span>29<span>]</span></a> ausgewählt hatte. Es wird unter anderem von einem Fall berichtet, bei dem die sexuelle Funktionsstörung nach dem vorübergehenden Absetzen von Citalopram („Drug Holiday“) innerhalb von wenigen Tagen verschwand, jedoch nach der Beendigung der wiederaufgenommenen Citalopram-Behandlung bestehen blieb und sich in den Jahren darauf weiter verschlechterte.<a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Post-SSRI_Sexual_Dysfunction#cite_note-Csoka-30" title=""><span>[</span>30<span>]</span></a>"
Emotionale Abstumpfung, die Gleichgültigkeit plus die Impulsivität dazu:
Post-SSRI Sexual Dysfunction – Wikipedia
Siehe auch:
Fundamentalkritik an der ärztlich-pharmakologischen Praxis
Je länger er in der psychopharmakologischen Matrix steckt, desto ohnmächtiger wird er! In diesem "Strudel der Entmündigung" arbeiten "diese »guten« Menschen des 21. Jahrhunderts […] wie Ameisen" und akzeptieren "die Bedingungen der schönen neuen Welt als Normalität". Die "reine Symptombehandlung mit Psychopharmaka" treibe diese "unheilvolle Spirale nach unten, einen Teufelskreis der Pathologisierung" an. Aus "leicht psychisch Auffälligen mache [dies] schwer Kranke", und die grassierenden psychischen Erkrankungen seien daher nicht allein eine Folge der modernen Arbeitswelt, sondern "vor allem eine Folge falscher Antworten, die die Fachleute anbieten".
Kornyeyeva: Sedierte Gesellschaft

Und abschließend:
Der Autor knüpft mit der Titelwahl sicherlich nicht zufällig am Roman von Kehlmann „Die Vermessung der Welt“ an, einer fiktiven Doppelbiographie von C. F. Gauß und A.v. Humboldt, in dessen durchweg ironischem Duktus neben dem „Vermessen“, also dem Versuch einer systematischen, naturwissenschaftlichen quantitativen Erfassung immer auch die „Vermessenheit“, also die Untauglichkeit eines Unterfangens durchscheint, die den Akteuren aber aus der eigenen Beschränktheit nicht klar werden will. Einen analogen Vorwurf macht Weinmann der von ihm als „westliche Mainstream-Psychiatrie“ bezeichneten Disziplin.
Stefan Weinmann: Die Vermessung der Psychiatrie

socialnet Rezensionen: Die Vermessung der Psychiatrie
Rezension zu Stefan Weinmann: Die Vermessung der Psychiatrie, rezensiert von Hanns Rüdiger Röttgers, 28.05.2019