die weltformel schlechthin / es gibt kein sein

Wyrm schrieb:
weil ich es so erfahren habe, deshalb behaupte ich das so :)

das subjekt ist das objekt
der/die erfahrende ist das erfahrene

ich denke das einzig wiedersinnige ist
die auslegung.

wahrheit ist einfach.
Weisst du, eigentlich treffen wir alle hier (Esperanto, du, ich und Ela) dauernd daneben. Und dann hängen wir uns gegenseitig am Danebentreffen auf.

Ich habe mich entschieden, nach Möglichkeit keinerlei "halbe Sachen" mehr von mir zu geben im Stil von "Das Sein erfährt sich selbst". Dann schweige ich lieber gleich ganz, denn dieser Satz beinhaltet einen logischen Widerspruch, und wenn ich dauernd anhängen muss, dass der Satz nicht etwa mittels Logik zu verstehen sei, dann ist der Satz in meinen Augen völlig nichtssagend. Logik und sprachliche Verständigung sind so eng miteinander verknüpft, dass ich auf nicht auf das eine verzichten kann und will, ohne das andere einzufordern. Natürlich braucht hier nicht jeder sich an diese strikten Richtlinien zu halten, aber dann wird in meinen Augen eine Diskussion über diese Themen einfach überflüssig, weil völlig beliebig (die Kriterien fallen dann weg, was noch als richtig zu gelten hat und was bereits falsch ist).

Wenn ich pingelig sein möchte, dann hast du auch mit den beiden Aussagen unrecht, dass du das so erfahren hättest und nur die Auslegung widersinnig sei. Etwas in Worten wiedergeben IST de facto nichts anderes als Auslegung. Bereits das Wählen von Worten ist nämlich Auslegung, da für eine konkrete Sache ein abstrakter Begriff verwendet wird, der stellvertretend für die Sache stehen soll.

Um ein konkretes Beispiel zu machen: Was ist der beste Bezeichner für "Leere" - ist es "Nirvana", "Nichts", "Bewusstsein", "Nicht-Existenz", "Nicht-Sein", "Leere" etc.?
a) Das sind lauter verschiedene Begriffe, die lauter verschiedene Sachen bezeichnen. Problem: Da würden wohl nicht alle zustimmen.
b) Es sind lauter verschiedene Begriffe, die exakt dieselbe Sache bezeichnen. Problem: Auch hier würden viele nicht zustimmen.
c) Jeder dieser Begriffe bezeichnet ein anderes Attribut derselben Sache. Problem: Damit ist weder etwas über das eigentliche Wesen der Sache direkt ausgesagt. Darüberhinaus ist es fragwürdig, ob "diese Sache" überhaupt Attribute besitzt oder ob sie nicht per definitionem das ist, was keine Attribute besitzt (womit wir schon wieder einen logischen Widerspruch geschaffen hätten, also Hemdsärmel hochgekrempelt und den Satz umformuliert zu: "Die Sache, welche keine Attribute besitzt ausser dem Attribut, keine Attribute zu besitzen.").

Dieses Problem ist schlicht nicht lösbar. Ich halte darum Aussagen im Stil von "Das Sein erfährt sich selbst" inzwischen für gelinde irreführend, weil sie vorgeben, in sich logisch und nachvollziehbar zu sein, was sie definitiv nicht sind. Das Anbringen des Zusatzes "nicht logisch nachvollziehbar sondern erfahrbar" ist ein fauler Kompromiss für die meisten, welche sich nicht um die Grenzen des Erfahrbaren kümmern. "Sein" kann nun mal nicht als Objekt "erfahren" werden, ganz genau wegen dem von mir eingebrachten Einwand. Demselben Widerspruch begegnen wir, wenn wir die Aussage ändern zu "Sein drückt sich durch sich selbst aus". Wo "Null-Distanz" herrscht, gibt es keine zwei Dinge, die voneinander irgendwie getrennt sind, also weder den Dualismus Erfahrenen/Erfahrenes, noch sonstige Dualismen.

Wir haben die Wahl: Entweder wir akzeptieren unseren Status, in der Welt der Dualitäten zu leben, und dann gibt es über die Nicht-Dualität schlicht und ergreifend nichts auszusagen, da sie nicht zu einem Aussageobjekt gemacht werden kann, oder wir "ziehen uns zurück in die Welt der Nicht-Dualität" (was völlig unmöglich ist, aber lassen wir das mal) und dann gibt es nichts mehr zu besprechen.

Es ist sehr wichtig, das mit voller Klarheit zu erkennen, sonst passieren dauernd irgendwelche Missverständnisse und Irrtümer, und dieses Forum ist voll davon. Ich brauchte ziemlich lange, um das zu verstehen, und habe es längst noch nicht wirklich begriffen (und werde es definitiv auch niemals begreifen). Sollte ich jemals das Gefühl haben, das wirklich verstanden zu haben, dann liege ich mit tödlicher Sicherheit komplett falsch.
 
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Um ein konkretes Beispiel zu machen: Was ist der beste Bezeichner für "Leere" - ist es "Nirvana", "Nichts", "Bewusstsein", "Nicht-Existenz", "Nicht-Sein", "Leere" etc.?
a) Das sind lauter verschiedene Begriffe, die lauter verschiedene Sachen bezeichnen. Problem: Da würden wohl nicht alle zustimmen.
b) Es sind lauter verschiedene Begriffe, die exakt dieselbe Sache bezeichnen. Problem: Auch hier würden viele nicht zustimmen.
c) Jeder dieser Begriffe bezeichnet ein anderes Attribut derselben Sache. Problem: Damit ist weder etwas über das eigentliche Wesen der Sache direkt ausgesagt. Darüberhinaus ist es fragwürdig, ob "diese Sache" überhaupt Attribute besitzt oder ob sie nicht per definitionem das ist, was keine Attribute besitzt (womit wir schon wieder einen logischen Widerspruch geschaffen hätten, also Hemdsärmel hochgekrempelt und den Satz umformuliert zu: "Die Sache, welche keine Attribute besitzt ausser dem Attribut, keine Attribute zu besitzen.").

Wenn wir davon ausgehen, dass "Leere" "Nirvana", "Nichts", "Bewusstsein", "Nicht-Existenz", "Nicht-Sein", "Leere" etc das gleiche ist, dann ist das ein Container in dem die Sachen drin sind die da sind, die Objekte sozusagen, aber die Objekte können von dem Subjekt nicht getrennt werden und Objekt und Subjekt sind eins.
Denn ohne Inhalte gibt es keine Leere und und ohne leere keine inhalte, wo also leere ist, ist auch inhalt, auch im Nirvana. Man wird niemals eine Erfahrung machen, in dem es Leer ist, weil das auch wiederum Inhalt hat, wir können nur nicht darüber reden, wie dieser Inhalt auszusehen hat, genauso wenig können wir darüber reden, wie die Welt in der wir leben, die Inhalte auszusehen haben, weil du schon gesagt hast, das jedes Wort schon Abstrakt ist und das Wort eben nicht die Sache ist.
 
fckw schrieb:
Weisst du, eigentlich treffen wir alle hier (Esperanto, du, ich und Ela) dauernd daneben. Und dann hängen wir uns gegenseitig am Danebentreffen auf.

Ich habe mich entschieden, nach Möglichkeit keinerlei "halbe Sachen" mehr von mir zu geben im Stil von "Das Sein erfährt sich selbst". Dann schweige ich lieber gleich ganz, denn dieser Satz beinhaltet einen logischen Widerspruch, und wenn ich dauernd anhängen muss, dass der Satz nicht etwa mittels Logik zu verstehen sei, dann ist der Satz in meinen Augen völlig nichtssagend. Logik und sprachliche Verständigung sind so eng miteinander verknüpft, dass ich auf nicht auf das eine verzichten kann und will, ohne das andere einzufordern. Natürlich braucht hier nicht jeder sich an diese strikten Richtlinien zu halten, aber dann wird in meinen Augen eine Diskussion über diese Themen einfach überflüssig, weil völlig beliebig (die Kriterien fallen dann weg, was noch als richtig zu gelten hat und was bereits falsch ist).

Wenn ich pingelig sein möchte, dann hast du auch mit den beiden Aussagen unrecht, dass du das so erfahren hättest und nur die Auslegung widersinnig sei. Etwas in Worten wiedergeben IST de facto nichts anderes als Auslegung. Bereits das Wählen von Worten ist nämlich Auslegung, da für eine konkrete Sache ein abstrakter Begriff verwendet wird, der stellvertretend für die Sache stehen soll.

Um ein konkretes Beispiel zu machen: Was ist der beste Bezeichner für "Leere" - ist es "Nirvana", "Nichts", "Bewusstsein", "Nicht-Existenz", "Nicht-Sein", "Leere" etc.?
a) Das sind lauter verschiedene Begriffe, die lauter verschiedene Sachen bezeichnen. Problem: Da würden wohl nicht alle zustimmen.
b) Es sind lauter verschiedene Begriffe, die exakt dieselbe Sache bezeichnen. Problem: Auch hier würden viele nicht zustimmen.
c) Jeder dieser Begriffe bezeichnet ein anderes Attribut derselben Sache. Problem: Damit ist weder etwas über das eigentliche Wesen der Sache direkt ausgesagt. Darüberhinaus ist es fragwürdig, ob "diese Sache" überhaupt Attribute besitzt oder ob sie nicht per definitionem das ist, was keine Attribute besitzt (womit wir schon wieder einen logischen Widerspruch geschaffen hätten, also Hemdsärmel hochgekrempelt und den Satz umformuliert zu: "Die Sache, welche keine Attribute besitzt ausser dem Attribut, keine Attribute zu besitzen.").

Dieses Problem ist schlicht nicht lösbar. Ich halte darum Aussagen im Stil von "Das Sein erfährt sich selbst" inzwischen für gelinde irreführend, weil sie vorgeben, in sich logisch und nachvollziehbar zu sein, was sie definitiv nicht sind. Das Anbringen des Zusatzes "nicht logisch nachvollziehbar sondern erfahrbar" ist ein fauler Kompromiss für die meisten, welche sich nicht um die Grenzen des Erfahrbaren kümmern. "Sein" kann nun mal nicht als Objekt "erfahren" werden, ganz genau wegen dem von mir eingebrachten Einwand. Demselben Widerspruch begegnen wir, wenn wir die Aussage ändern zu "Sein drückt sich durch sich selbst aus". Wo "Null-Distanz" herrscht, gibt es keine zwei Dinge, die voneinander irgendwie getrennt sind, also weder den Dualismus Erfahrenen/Erfahrenes, noch sonstige Dualismen.

Wir haben die Wahl: Entweder wir akzeptieren unseren Status, in der Welt der Dualitäten zu leben, und dann gibt es über die Nicht-Dualität schlicht und ergreifend nichts auszusagen, da sie nicht zu einem Aussageobjekt gemacht werden kann, oder wir "ziehen uns zurück in die Welt der Nicht-Dualität" (was völlig unmöglich ist, aber lassen wir das mal) und dann gibt es nichts mehr zu besprechen.

Es ist sehr wichtig, das mit voller Klarheit zu erkennen, sonst passieren dauernd irgendwelche Missverständnisse und Irrtümer, und dieses Forum ist voll davon. Ich brauchte ziemlich lange, um das zu verstehen, und habe es längst noch nicht wirklich begriffen (und werde es definitiv auch niemals begreifen). Sollte ich jemals das Gefühl haben, das wirklich verstanden zu haben, dann liege ich mit tödlicher Sicherheit komplett falsch.

edit:

schöner post fckw, wir alle lernen gemeinsam,
jeder auf seine weise :)


Ich denke es ist schon logisch,
in echter logik ist die praxis inbegriffen.
(lernen durch handeln).

ich denke von einem unlogischen standpunkt aus,
sind diese sätze widersinnig, widersprüchlich.

in der tiefe verbirgt sich die lösung auf das paradoxon,
vielleicht ist die antwort für jeden anders, es ist doch immer dieselbe.

nicht komplett falsch, aber zum teil.
in der vollkommenheit sind fehler enthalten.

:)
 
das problem liegt darin, über dinge zu sprechen, die es so nicht gibt.
mitlerweile gehe ich soweit und sage, dass es gar kein selbst gibt!

alles ist nur eine frage der perspektive.

es kommt mir da ein zitat in den sinn. glaube das ist von galilei:
"wenn ich weiter gesehen habe als andere - dann nur, weil ich auf der schulter von giganten stand"

so long...
 
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