die weiße Hand in Russland

Andererseits: Wer kennt nicht das Spiel, Figuren in die Wolken reinzufantasieren? Wieso sollte man da keine Hände sehen und wenn Gott über die Wolken mit uns kommuniziert, dann kann er uns auch Hände zeigen - was auch immer uns das dann sagt...

(Das war jetzt wieder Gedankenakrobatik meinerseits, ich glaube nicht an den christlichen Gott - ich bitte, dies zu beachten.)


LG
Ahorn


Hi Ahorn

Ich greife dein Gedankenspiel auf und spinnen es auf meine Art weiter:

Natürlich kann Gott auch mittels Wolken reden.
Als Christ glaube ich, dass Gott so reden kann, wie immer er will.
Selbstverständlich.

Aber zwei Aspekte scheinen mir bei diesem Bericht doch auch beachtenswert.

1. die Schrift
Es geht nicht einfach um eine Wolke, die wie eine Hand ausschaut. Die Wolke bedeutet etwas, und was sie bedeutet ist nicht einfach deiner Vorstellungskraft überlassen, nein, eine Schrift deutet die Worte.
Wirklich eine Schrift?

Vielleicht instinktiv haben auch wir beide über die Hand diskutiert, nicht über die Schrift. Ist sie eine Interpretation, etwas was doch nicht „ganz so wirklich geoffenbart worden ist“?
Oder ist auch die Schrift „real erschienen“?
Vor einem Hintergrund? Die Schrift war cyrillisch in der Form Times New Roman gleichmäßig groß und schwarz ?
Oder doch nicht?
Oder kann das so natürlich nicht gesagt wrden?
Warum nicht?

2. Die Verbindlichkeit
Gott macht Wolken – der Mensch sieht Wolken und „sieht“ darin ein Zeichen.
Okay.
„Sehen“ meint: hineinphantasieren, vorstellen – oder: in Wahrheit erkennen – oder:beides

zB: Ich liege auf einer Wiee, lasse „die Seele baumeln“ und sehe eine Wolkenformation, die mir wie ein Fest erscheint: Da tanzt ein Pärchen, dort ist ein Tisch mit zechenden Gestalten und da drüben springen ein paar Kinder um die Wette.
Plötzlich kommt mir der Gedanke, dass mir vielleicht Gott sagen möchte, das ich nicht gar so verbissen bierernst durch mein Leben stampfen soll.
Ich behaupte nicht, dass auf jeden Fall Gott hiermit wunderbaren Mitteln gehandelt hat, vielleicht war es einfach Zufall. Ich denke nachher über meine Interpretation nach, irgendwann vergesse ich sie. Vielleicht beeinflusst die Vorstellung mein Leben nachhaltig, vielleicht ein bisschen, vielleicht gar nicht.
Ich lebe weiter.

Bei dieser behaupteten Vision geht es aber anders zu.
Auch wenn ich noch nie russische Wolken meditiert habe, behauptet die „Schrift“ doch, ich muss jetzt mein Leben ändern. Und auch du – auch wenn du nicht im christlichen Sinn an Gott glaubst.

Wenn ich ganz neugierig sein darf:
Wenn du nicht „an den christlichen Gott glaubst“, warum interessieren dich so eigenartige Visionsberichte?

Lg
Jona
 
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Hi Teigabild!

Es ist ziemlich "blunzen" (für bundesdeutsche Foris: "gleichgültig"), wie der Typ geheißen hat, der das Lukasevangelium geschrieben hat.
Wichtig ist, daß es uns erhalten ist.
Und dass eben keine gnostischen Geheimlehren uns erlösen, sondern die Liebe des Gottmenschen Jesus Christus. Dieser Jesus, der uns auffordert, uns zu freuen, wie du richtig schreibst, dass wir ein gutes Vehältnis zum himmlischen Vater haben dürfen.
Dieser Jesus, der uns ermutigt, auch so zu leben.

Ciao
Jona
 
1. die Schrift
Es geht nicht einfach um eine Wolke, die wie eine Hand ausschaut. Die Wolke bedeutet etwas, und was sie bedeutet ist nicht einfach deiner Vorstellungskraft überlassen, nein, eine Schrift deutet die Worte.
Wirklich eine Schrift?

Vielleicht instinktiv haben auch wir beide über die Hand diskutiert, nicht über die Schrift. Ist sie eine Interpretation, etwas was doch nicht „ganz so wirklich geoffenbart worden ist“?
Die Schrift hatte ich mental völlig ignoriert. Stimmt!

Oder ist auch die Schrift „real erschienen“?
Vor einem Hintergrund? Die Schrift war cyrillisch in der Form Times New Roman gleichmäßig groß und schwarz ?
Oder doch nicht?
Oder kann das so natürlich nicht gesagt wrden?
Warum nicht?
Vielleicht waren das dunkle Gewitterwolken??? :confused: Wer weiss das schon so genau!

Wieviele Menschen haben das überhaupt beobachtet?

Bei dieser behaupteten Vision geht es aber anders zu.
Auch wenn ich noch nie russische Wolken meditiert habe, behauptet die „Schrift“ doch, ich muss jetzt mein Leben ändern. Und auch du – auch wenn du nicht im christlichen Sinn an Gott glaubst.
Da wir die freie Wahl haben, wie ich mittlerweile aus diversen religiösen Richtungen vernommen habe, muss ich gar nichts. Mein Körper muss irgendwann sterben, aber sonst?

Wenn ich ganz neugierig sein darf:
Wenn du nicht „an den christlichen Gott glaubst“, warum interessieren dich so eigenartige Visionsberichte?
Ich "unterwerfe" mich keiner Religion, bin aber spirituell. Diese Phänomene müssen ja nicht immer zusammen auftreten. Ich habe zu viele unspirituelle Christen erlebt, zu viele dogmatische Christen, dass ich weiss: Mein Weg führt nicht über Jesus Christus, sondern über meine eigene Erfahrung. Ich unterhalte mich auch gerne mit anderen Menschen über deren eigene Erfahrungen. Mit Christen rede ich auch (und besonders lustig ist die Tatsache, dass mein Chef ein bibeltreuer Christ ist, er glaubt nur das, was in der Bibel steht. Ich freiheitsgläubig und muss auf das hören, was er sagt und er traditionell und obrigkeitshörig... Da haben wir wohl beide noch was zu lernen. Es gelingt mir immer besser, ihn so sein zu lassen, wie er es für richtig hält und trotzdem zu arbeiten, wie ich es für richtig halte. Was er daraus lernt, ist seine Geschichte)


LG
Ahorn
 
Wieviele Menschen haben das überhaupt beobachtet?


keine Ahnung



Da wir die freie Wahl haben, wie ich mittlerweile aus diversen religiösen Richtungen vernommen habe, muss ich gar nichts. Mein Körper muss irgendwann sterben, aber sonst?

Stimmt.

Ich habe gemeint:
Das Wesen solcher angfeblichen Visionen ist, uns eben KEINE freie Wahl zu lassen. In dem Moment, in dem du WIRKLICH an so etwas glaubst (ich tue das, wie gesagt - überhaupt nicht!), hat du deine freie Wahl gehabt.
Punkt.


Ich "unterwerfe" mich keiner Religion, bin aber spirituell. Diese Phänomene müssen ja nicht immer zusammen auftreten. Ich habe zu viele unspirituelle Christen erlebt, zu viele dogmatische Christen, dass ich weiss: Mein Weg führt nicht über Jesus Christus, sondern über meine eigene Erfahrung.

Verstehe ich dich richtig:
Für dich hängt zusammen:
* Religion - unspirituell - dogmatisch - Jesus Christus
* spirituell - eigene Erfahrung
und letzteres kann mit den ersten, muß aber nicht mit ihnen i´n Zusammenhang stehen?

"Hände am Himmel" gehören zu "dogmatisch" oder zu "eigene Erfahrung"?

liebe Grüßer
Jona
 
Verstehe ich dich richtig:
fast...

Für dich hängt zusammen:
* Religion - unspirituell - dogmatisch - Jesus Christus
Religion kann zu Dogmatismus führen. Dogmen fördern die Unspiritualität. Und mit Jesus habe ich das Problem, dass sein Leben und seine Lehre zum Dogma erhoben wurde (also nicht mit ihm direkt, sondern was viele Anhänger aus ihm gemacht haben)

* spirituell - eigene Erfahrung
Das kann ich für mich so stehen lassen.

und letzteres kann mit den ersten, muß aber nicht mit ihnen i´n Zusammenhang stehen?
Ja, es gibt einzelne Menschen, die es schaffen, innerhalb einer Religion spirituell zu sein - und nicht alles unhinterfragt übernehmen, was ein Mensch auf der Kanzel so erzählt.

"Hände am Himmel" gehören zu "dogmatisch" oder zu "eigene Erfahrung"?
Die Schrift am HImmel gehört für mich nicht zu meiner eigenen Erfahrung und wenn jemand hier geschrieben hätte: "Ich habe gesehen, dass....!" Dann könnte es eine spirituelle Erfahrung sein. Doch hier steht ja nur "In Russland waren ... zu sehen!" Das klingt für mich eher nach Dogma. Jemand hat etwas in die Welt gesetzt - und andere verbreiten es, ohne zu hinterfragen.

LG
Ahorn
 
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Jona hat folgendes geschrieben:

Es ist ziemlich "blunzen" (für bundesdeutsche Foris: "gleichgültig"), wie der Typ geheißen hat, der das Lukasevangelium geschrieben hat.
Wichtig ist, daß es uns erhalten ist.
Und dass eben keine gnostischen Geheimlehren uns erlösen, sondern die Liebe des Gottmenschen Jesus Christus. Dieser Jesus, der uns auffordert, uns zu freuen, wie du richtig schreibst, dass wir ein gutes Vehältnis zum himmlischen Vater haben dürfen.
Dieser Jesus, der uns ermutigt, auch so zu leben.

Ciao
Jona

schau, ich habe nichts gegen dich, aber wir befinden uns auf einer plattform des gegenseitigen meinungsaustausches, und darum sage ich dir jetzt ganz einfach meine ansicht dazu:

es ist nicht egal, warum philippus ein evangelium unter einen anderen namen verfasst hat, mit der bezeichnung lukas, als ein requiem für den ältesten der apostelgemeinschaft.

den sachverhalt etwas genauer beleuchtet habe ich bereits unter dem thread "jesus" gleich nebenan.

was im christlichen glauben - egal in welcher strömung - enthalten ist, sind jedoch durchwegs evangelien, die sich nach den grundsätzen der weltlichen lehre des nazaräners orientierten:

matthäus (zwilling)
markus (löwe)
lukas - für judas (waage)
johannes (wassermann)

das alles sind die positiven kennzeichnungen, mit den merkmalen in dieser welt.
ganz anderst sind die später dazugekommenen "evangelien", denn sie befinden sich auf der geistigen und religiösen seite:

thomas (skorpion)
philippus (jungfrau)

und wenn du so möchtest, auch noch die apokalypse

timotheus (fische).

auffallend ist bei den im kanon verwendeten evangelien der bezug zur sachlichkeit, zur realen welt.
darum ist es nur der apokalypse gelungen, als geistiges und philosphisches werk in die zusammenfassung eingang zu finden, aber auch nur weil hier die übermalung mit johannes erfolgt ist. genau so ist auch philippus als lukas im stile des judas berücksichtigt, aber als philippus selbst ist er durchgefallen.

nun hab ich es furchtbar einfach, und ich kann zu dir sagen, wenn es dir egal ist wer das lukas-ev. geschrieben hat, dann nimm doch gleich seine zweite backe auch dazu! das als solches bezeichnete philippusevangelium.

am deutlichsten wird es beim petrusevangelium selbst - das auch einen stil in geistiger und philosophischer betrachtung verlangte nach der differenzierung der lehre des nazaräners. jedoch in dieser person erwartete man sich vor allem führungsqualitäten - oder zumindest weltlich treiberische ambitionen.

darum geht es aber gar nicht.

du meinst mit deinem gelebten glauben so wie viele andere richtig zu liegen?!
dazu kann ich aus meiner sicht nur sagen, zwar besteht das leben aus ruhe und kraft, aber die alleinige hinwendung zur konservierenden stagnierenden ruhe ist nur ein schritt, der erste schritt möglicherweise, aber wenn dann kein weiter folgt, bleibt es dabei, und aus einer bewegung ist stillstand geworden.

damit meine ich nicht den tagesablauf, oder das oft ins treffen geführte vergrössern einer gemeinschaft, sondern den glauben selbst.

und das geht so:

ursprünglich war der christliche glaube aus einer messiasbewegung entstanden im jüdischen glauben und hatte nur ein ziel - die vereinigung aller jüdischen stämme, auf der basis der verschiedensten glaubensrichtungen, weil das doch der kürzere und der schnellere weg sei.

wären die verhältnisse anderst gewesen, und es hätte nur 4 oder 5 stämme gegeben, aber die glaubensrichtungen wären in der zahl 10 gewesen oder darüber hinaus - frage nicht, dann hätte es eine politische lösung gegeben!

so war es aber nicht, und der erfolg auf der religiösen linie brachte den erfolg. zumindest was die formale begegnung aller beteiligten richtungen betraf.
obwohl im gleichen augenblick gewisse persönliche tendenzen in höherangigen personen diesen umstand ignorierten und als ausgangspunkt eines gegenschlages zum anlass nahmen.

diese handlungsweise ist durchaus nachvollziehbar, denn es stand die komplette umstrukturierung des jüdischen glaubens bevor, durch diese neuartigen ideen, die nicht nur auf direkten vorteil aus gewesen sind, sondern das ganze system in den grundfesten erschüttert hätten.

täglich und stündlich wären neue forderungen auf der tagesordnung gestanden:
das über abraham ist falsch,
die geschichte von mo-ses ist falsch, das war so,
nun müssen wir eigenlicht das und das in dies und jenes ändern,
dieses wunder ist falsch und das ist auch falsch, das geht gar nicht,
wegen dem und den.
den begriff engel müssen wir ändern, es handelt sich eigentlich um dies und jenes.
und, und, und, ...

die folgeschäden für den jüdischen glauben wären gar nicht abschätzbar gewesen.

in diesem zusammenhang ist etwa der vorwurf von mohammed völlig unangebracht:
sie irren sich, aber sie bemerken es nicht!

sollte eher so verstanden werden:
na?! wie schauen wir aus, schon vergessen was ihr machen wolltet?

danach.

als alles nicht gefruchtet hat, nahm man den teil den man als eigen betrachtete, und hat feige den fluchtweg angetreten.
liess sich selbst geistig von weltlicher seite adaptieren,
und in jenes schema pressen, das zuvor bekämpft wurde,
um auf diese weise den sinn der forderung oberflächlich zu erfüllen.

all das geschah nur aus dem grund, weil man den eigentlichen plan des nazaräners nicht mehr folgte, in der trennung von geistig und weltlich, im gemeinsamen gegenseitigen zweiergruppen, wo das system organisch wachsen hätte können. in dem die gleichmässigkeit von weltlich und geistig gegeben ist.

aber, ich weiss auch, das kann man sich auf einer einseitigen positionierung gar nicht vorstellen, wie das läuft.

normalerweise folgt nun:
du bist so weit von mir entfernt.
jedoch verkneife ich mir das jetzt einmal.
schliesslich wohnst du gleich um die ecke.

und ein :weihna1
 
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