Jona hat folgendes geschrieben:
Es ist ziemlich "blunzen" (für bundesdeutsche Foris: "gleichgültig"), wie der Typ geheißen hat, der das Lukasevangelium geschrieben hat.
Wichtig ist, daß es uns erhalten ist.
Und dass eben keine gnostischen Geheimlehren uns erlösen, sondern die Liebe des Gottmenschen Jesus Christus. Dieser Jesus, der uns auffordert, uns zu freuen, wie du richtig schreibst, dass wir ein gutes Vehältnis zum himmlischen Vater haben dürfen.
Dieser Jesus, der uns ermutigt, auch so zu leben.
Ciao
Jona
schau, ich habe nichts gegen dich, aber wir befinden uns auf einer plattform des gegenseitigen meinungsaustausches, und darum sage ich dir jetzt ganz einfach meine ansicht dazu:
es ist nicht egal, warum
philippus ein evangelium unter einen anderen namen verfasst hat, mit der bezeichnung lukas, als ein requiem für den ältesten der apostelgemeinschaft.
den sachverhalt etwas genauer beleuchtet habe ich bereits unter dem thread "jesus" gleich nebenan.
was im christlichen glauben - egal in welcher strömung - enthalten ist, sind jedoch durchwegs evangelien, die sich nach den grundsätzen der weltlichen lehre des nazaräners orientierten:
matthäus (zwilling)
markus (löwe)
lukas - für judas (waage)
johannes (wassermann)
das alles sind die positiven kennzeichnungen, mit den merkmalen in dieser welt.
ganz anderst sind die später dazugekommenen "evangelien", denn sie befinden sich auf der geistigen und religiösen seite:
thomas (skorpion)
philippus (jungfrau)
und wenn du so möchtest, auch noch die apokalypse
timotheus (fische).
auffallend ist bei den im kanon verwendeten evangelien der bezug zur sachlichkeit, zur realen welt.
darum ist es nur der apokalypse gelungen, als geistiges und philosphisches werk in die zusammenfassung eingang zu finden, aber auch nur weil hier die übermalung mit johannes erfolgt ist. genau so ist auch philippus als lukas im stile des judas berücksichtigt, aber als philippus selbst ist er durchgefallen.
nun hab ich es furchtbar einfach, und ich kann zu dir sagen, wenn es dir egal ist wer das lukas-ev. geschrieben hat, dann nimm doch gleich seine zweite backe auch dazu! das als solches bezeichnete philippusevangelium.
am deutlichsten wird es beim petrusevangelium selbst - das auch einen stil in geistiger und philosophischer betrachtung verlangte nach der differenzierung der lehre des nazaräners. jedoch in dieser person erwartete man sich vor allem führungsqualitäten - oder zumindest weltlich treiberische ambitionen.
darum geht es aber gar nicht.
du meinst mit deinem gelebten glauben so wie viele andere richtig zu liegen?!
dazu kann ich aus meiner sicht nur sagen, zwar besteht das leben aus ruhe und kraft, aber die alleinige hinwendung zur konservierenden stagnierenden ruhe ist nur ein schritt, der erste schritt möglicherweise, aber wenn dann kein weiter folgt, bleibt es dabei, und aus einer bewegung ist stillstand geworden.
damit meine ich nicht den tagesablauf, oder das oft ins treffen geführte vergrössern einer gemeinschaft, sondern den glauben selbst.
und das geht so:
ursprünglich war der christliche glaube aus einer messiasbewegung entstanden im jüdischen glauben und hatte nur ein ziel - die vereinigung aller jüdischen stämme, auf der basis der verschiedensten glaubensrichtungen, weil das doch der kürzere und der schnellere weg sei.
wären die verhältnisse anderst gewesen, und es hätte nur 4 oder 5 stämme gegeben, aber die glaubensrichtungen wären in der zahl 10 gewesen oder darüber hinaus - frage nicht, dann hätte es eine politische lösung gegeben!
so war es aber nicht, und der erfolg auf der religiösen linie brachte den erfolg. zumindest was die formale begegnung aller beteiligten richtungen betraf.
obwohl im gleichen augenblick gewisse persönliche tendenzen in höherangigen personen diesen umstand ignorierten und als ausgangspunkt eines gegenschlages zum anlass nahmen.
diese handlungsweise ist durchaus nachvollziehbar, denn es stand die komplette umstrukturierung des jüdischen glaubens bevor, durch diese neuartigen ideen, die nicht nur auf direkten vorteil aus gewesen sind, sondern das ganze system in den grundfesten erschüttert hätten.
täglich und stündlich wären neue forderungen auf der tagesordnung gestanden:
das über abraham ist falsch,
die geschichte von mo-ses ist falsch, das war so,
nun müssen wir eigenlicht das und das in dies und jenes ändern,
dieses wunder ist falsch und das ist auch falsch, das geht gar nicht,
wegen dem und den.
den begriff engel müssen wir ändern, es handelt sich eigentlich um dies und jenes.
und, und, und, ...
die folgeschäden für den jüdischen glauben wären gar nicht abschätzbar gewesen.
in diesem zusammenhang ist etwa der vorwurf von mohammed völlig unangebracht:
sie irren sich, aber sie bemerken es nicht!
sollte eher so verstanden werden:
na?! wie schauen wir aus, schon vergessen was ihr machen wolltet?
danach.
als alles nicht gefruchtet hat, nahm man den teil den man als eigen betrachtete, und hat feige den fluchtweg angetreten.
liess sich selbst geistig von weltlicher seite adaptieren,
und in jenes schema pressen, das zuvor bekämpft wurde,
um auf diese weise den sinn der forderung oberflächlich zu erfüllen.
all das geschah nur aus dem grund, weil man den eigentlichen plan des nazaräners nicht mehr folgte, in der trennung von geistig und weltlich, im gemeinsamen gegenseitigen zweiergruppen, wo das system organisch wachsen hätte können. in dem die gleichmässigkeit von weltlich und geistig gegeben ist.
aber, ich weiss auch, das kann man sich auf einer einseitigen positionierung gar nicht vorstellen, wie das läuft.
normalerweise folgt nun:
du bist so weit von mir entfernt.
jedoch verkneife ich mir das jetzt einmal.
schliesslich wohnst du gleich um die ecke.
und ein