Naja, es sind eben einfach zwei Weltbilder, die einander ausschließen. Denn die Astrologie stellt den Menschen in den Mittelpunkt und betrachtet das Himmlische Abbild als Spiegelung. Geozentrisch, anthropozentrisch, subjektivistisch. Das kann im mythologischen Sinne auch durchaus narzisstisch genannt werden. Hat aber nix mit einem pathologischen Narzissmus der als PS verstanden wird zu tun. Sondern entspricht sogar einem möglichen gesunden Weg der "Heilung des Narziss", wenn er Echo erlöst, in dem er die Spiegelung erkennt und damit arbeitet. Wissenschaftlich objektiv ist da nicht viel dran. Es bringt auch nix die Deuter und Probanden zu testen. Wenn es heißt, dass Uranos und Pluto in Konjunktion eine erhöhte Unfallgefahr nach sich zögen, dann können Statistiker das doch prüfen, immer, weltweit und völlig unabhängig von Astrologen und deren Deutungskunst. Eine derartige Untersuchung wäre mir nicht bekannt. Es ist unsinnig von Astrologen einen statistischen Beweis zu fordern. Den Beweis oder Gegenbeweis müssten Wissenschaftler und Statistiker erbringen. Es ist aber genauso unsinnig, wenn die Astrologie der Wissenschaft zugerechnet wird. Im Ursprung ist sie einfach eine Mythologie. Mit dieser Erkenntnis schmälert man ihren Wert ja nicht. Im Gegenteil, wird sie erst hier sinnerfassend und sinnstiftend. Das materialistische Weltbild, nach dem Geist eine Emergenz des Zusammenspiels der Hirnfunktionen wäre steht dem als Weltbild diametral gegenüber. Beweisen kann hier kein Weltbild dem anderen etwas. Man kann nur erkennen, dass und wieso man sich für das jeweilige Weltbild entschieden hat und bei Bedarf trotzdem aus dem jeweils anderen schöpfen. Ich kann nicht nachvollziehrn, wieso das so gegeneinander ausgespielt werden muss. Zwingt doch keiner irgendwem zu irgendwas. Und mir wäre auch nicht bekannt, dass die Astroszene ausgewiesen Antiwissenschaftler oder ausgeprägt wissenschaftsskeptisch wäre. Ganz im Gegenteil, für die meisten Astrologen geht es Hand in Hand. Hier schöpft der "Idealismus" aus dem Materialismus, ohne für sich Objektivität zu beanspruchen. Was will man mehr?!
@FreeStar hat früher hier im thread schon erwähnt, dass Astrologie für sie eine Inspiration ist. Und das ist prima; da kann niemand gegenanreden, weil das nicht "objektivierbar" ist. Ich schrieb dazu auch schon mehrfach, dass das eben dann eine Sache des persönlichen Gechmacks sei, wo Wissenschaft und wissenschaftliche Methodik vollkommen irrelevant ist. Ich erwähnte z.B. auch ein Essay von Cars-Friedrich von Weitzsäcker, in dem er einen Stein beschrieb - zuerst die wissenschaftlichen Fakten dazu: chemische Zusammensetzung etc. Danach beschrieb er aber auch die persönlichen Gefühle, die er mit dem Stein verbunden hat - es war ein Geschenk eines Freundes. Diese letzteren emotionalen Fakten sind für ihn nicht weniger real als die wissenschaftlichen Fakten, und die Wissenschaft ist dafür komplett irrelevant.
In einer solchen Form wird niemand die Astrologie begründet kritisieren können, sondern es wäre nur eine Diskussion im gleichen Stiel von: "Was ist richtige Musik?"
Meine Kritik greift an dem Punkt an, weenn Asstrologen eben mehr behaupten und dabei Aussagen aufstellen, die wissenschaftlich/statiistisch wunderbar überprüfbar sind. Und man mag es vielleiccht als arrogant empfindden, wenn ich z.B. dann auf den Bestätigungs-Bias hinweise, der die Erfahrungen, auf die so viele hier verweisen, stark einfärben kann, und, wenn ich erkläre, dass in den Naturwissenschaften (wie auch in der Psychologie) mit Verblindung und Statistik gearbeitet wird, um den Einfluss des Bestätigungs-Bias zu reduzieren. Ich empfinde es allerdings als nicht weniger (sondern eher mehr) arrogant, wenn all sowan in den WInd geschossen wird und so implizit so getan wird, als wäre man mit den eigenen Erfahrungen ganz sicher gefeit vor besagtem Bestätigungs-Bias.
Die Behauptungen, die hier im Thread so aufgestellt wurden, sind dabei noch harmlos. Ob jemand nun glaubt im Radix erkennen zu können, ob eine Ehe mehr oder weniger anstrengend sei... kann man glauben, muss man aber nicht. Aber spätestens, wenn dann ein "Astrologischer Psychologe" behauptet mit der Astrologie ein trennscharfes Diagnosetool in der Hand zu haben - wie es in einem Video, was
@Elfman hier verlinkt hat ausgesagt wurde - ist das nicht mehr unbedingt nur harmlos, sondern eben eine Behauptung, die mMn nur mit wissenschaftlicher Validierung irrgendeine Berechtigung hätte, wenn denn Studien dazu reproduzierbar positiv verlaufen würden.
Ebenso stark zu kritisieren finde ich, wenn z.B. Astrologen ihre Kunst an Firmen anbieten, um bei der Bewerber-Auswahl behilflich zu sein. Und mit dieser Kritik war ich hier im Thread nicht alleine, sondern rs wurde auch von so einigen Astrologie-Anhängern bemängelt.
Bei derartigen Behauptungen, die eben eine statistische Häufung implizieren, ist eine derartige Überprüfung gut möglich, ganz unabhängig vom Weltbild. Und die Beweislast liegt dabei bei den Leuten, die etwas postulieren, die also behaupten ein bis dato unbekanntes Naturgesetz oder Zusammenhang zu kennen. Ich muss nicht beweisen, dass mit der Asrologie eine psychologische Diagnose nicht besser bzw. wahrscheinlicher treffend sein wird, als wenn man zufällig rät. Wer meint, seine astrologischen Dienste auch zur psychologischen Diagnose einsetzen zu wollen, muss dazu diese Studien durchführen oder zumindest welche in der Hinterhand haben, die auch von anderen Wissenschaftlern begutachtet und abgeklopft wurden etc.