Die Wahrheit über Astrologie, alles was man wissen muss. - Ein Professor für Astrophysik und Lehrbeauftragter für Naturphilosophie klärt auf.

Warum sollte er sowas behaupten? Von sich aus werden auch Astrologen sowas nicht behaupten.

Der "Astrologische Psychologe" in dem Video, was @Elfman verlinkt hat, behauptet es nunmal, dass er mit der Astrologie ein trennscharfes Diagnosewerkzeug für psychologische Probleme in der Hand hätte. Ich weiß nicht, warum er es behauptet, aber ohne gute wissenschaftliche Validierung ist eine solche Behauptung Blödsinnig und hier auch mitunter gefährlich.

Die Astrologie zur Diagnose psychischer Erkrankungen ist genau so wenig ernst zu nehmen wie zur Diagnose von Covid19. Für ein Diagnosewerkzeug muss eben auch gezeigt werden, dass es sowohl sensitiv als auch speziefisch genug ist,dass man damit sinnvoll arbeiten kann. Und das geht nunmal nur mit gut erhobenen Testreihen und Statistiken - die bloße Erfahrung, gefärbt vom eigenen Bestätigungs-Bias etc., reicht da nicht aus.

Mein Eindruck ist, daß Astrologen, die offenbar meist sehr hilfsbereit und menschenfreundlich sind,
sich (leider) etwas schwertun, unsinnige Anfragen abzulehnen und dann eben doch probieren, ob
die Frage, die der Kunde ihnen stellt, nicht doch mit Hilfe der Astrologie zu beantworten sein mag.

Da wünschte ich mir mehr Mut zu einem Nein. Das käme dem Ruf der Astrologie zugute. Persönlich
halte ich wenig von Astrologie als Methode für Vorhersagen aller Art. Wirklich überzeugend finde
ich sie, wenn es drum geht, anhand des Geburtshoroskops etwas über die Wesensanlagen zu sagen.

Am meisten verwandt ist die Astrologie daher für mich mit der Psychologie. Psychologie hat, wie
zuvor im Thread geschrieben, auch ihre Unperfektheiten, eben weil das Arbeitsgebiet der Mensch
und seine Gefühlswelt ist. Auch die Psychologie wird nie eine so hammerharte Wissenschaft sein
mit für jeden gleichermaßen stichhaltigen Aussagen, wie es mit totem Material möglich sein kann.

Sie brauch auch keine hammerharte Wissenschaft sein. Die Aussagen gelten ja nie für alle gleichermaßen stichhaltig. Es geht nicht um 100% oder gar nicht, sondern um Häufungen, Korrelationen.

Im übrigen geht es auch bzgl. der "toten Materie" - wie Du es nennst - nicht immer um absolute gleichermaßen Stichhaltuge Aussagen/Hypothesen. Auch hier geht es eben oft genug nur um Häufungen o.ä., weil der Zufall - für jedes Einzelexperiment individuelle nicht ausreichend kontrollierbare Einflussfaktoren - doch noch ordentlich mitspielt.
 
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Eine Firma die beim Vorstellungsgespräch etwas von Astrologie erzählen würde,
wäre keine Firma, bei der ich in Erwägung ziehen würde, arbeiten zu wollen.
Von einem Arbeitgeber erwarte ich Professionalität und keine esoterischen Hobbies im Job.
„Seriöse“ psychologische Tests - gibt es übrigens auch bei manchen Firmen. Auf diese kann „man“ sich, zum Glück, aber gegebenenfalls vorher vorbereiten – um sie leichter austricksen zu können. :D
 
„Seriöse“ psychologische Tests - gibt es übrigens auch bei manchen Firmen. Auf diese kann „man“ sich, zum Glück, aber gegebenenfalls vorher vorbereiten – um sie leichter austricksen zu können. :D

Kommt auf den Test an.

Es ist richtig: Nicht alles, was da unter dem Deckmantel "psychologischer Test" angeboten wird, ist wirklich aussagekräftig. Bei vielen da fehlt die wissenschaftliche Validierung auch immernoch. Z.B. solche Spielchen wie der Rohrschach-Test, Assoziations-Spielchen, oder graphologische Begutachtungen der Handschrift sind da Beispiele für pseudo-seriöse Instrumente.

Auch solche Spielchen wie, dass man die Bewerber vor eine Gruppen-Aufgabe stellt und dann beobachter, wer z.B. die Führung übernimmt und wer wie viel und wie gut mitarbeitet etc. sagt über die allgemeine Qualität der Bewerber bekanntermaßen NICHTS aus, sondern mehr über Tagesform, Lust am speziellen Thema etc.

(Vor Jahren gab es mal ein Artikel im Spiegel glaube ich von einem Psychologen, der gleichzeitig solche Testverfahren für Firmen durchführte und versuchte sie zu validieten, bis er eben zur Erkenntnis kommen musste, dass er auch mit diesen Tests nur zufallsbasiert Bewerber aussiebte und nicht treffsicher den am besten passenden)

Aber z.B. seriöse IQ-Tests lassen sich nur schwer austricksen und trainieren, weil sie regelmäßig unter Geheimhaltung etc. erneuert werden. Sie spiegeln zwar nur einen sehr engen Bereich der Intelligenz bzw. kognitiven Leistungsfähigkeit wider, und auch das Ergebnis ist stark von Tagesform etc. abhängig, aber die Aussagekraft in diesem engen Bereich ist nicht komplett nichtig.
 
Warum antwortet hier überhaupt noch jemand?
Astrologie ist doch Schwachsinn, oder?
Ist doch nun hundertfach durch Joey entkräftet worden.
Es gibt keine Astrologie, noch ist diese beweisbar, sagt man.
Und trotzdem noch "wenn auch sinnvoll" antworten? Masochismus?
 
Zuletzt bearbeitet:
Warum antwortet hier überhaupt noch jemand?

Vielleicht, um die eigenen Ansichten zu äußerun und auch weiter zu vertreten. Dazu - für solche Diskussionsn - ist ein Forum wie dieses hier doch ein guter Ort.

Astrologie ist doch Schwachsinn, oder?

Kommt drauf an, was man genau behauptet. Als Quelle für Inspiration, für Gedankenanstöße oder mit der Mythologie o.ä. ist es kein Schwachsinn. Dazu muss sie aber auch nicht treffsicher sein bzw. überzufällig stimmige Ergebnisse liefern.

Wenn man hingegen Behauptungen aufstellt, die eine statistische Häufung implizieren... so wird es damit gut (statistisch) überprüfbar. Und solche Behauptungen sind wahrscheinlich falsch - es sei denn, es tauchen reproduzierbare wissenschaftlich wasserdichte Belege auf.

Und wenn man sogar so weit geht und z.B. behauptet mit der Astrologie ein trennscharfes Diagnosewerkzeug für psychologische Fragestellungen in der Hand zu haben, hört es auch auf, harmlos zu sein.

Ist doch nun hundertfach entkräftet worden.
Es gibt keine Astrologie, noch ist diese beweisbar, sagt man hier.

Es gibt doch Astrologie. Wie meinst Du das, dass es die nicht gäbe?

Und, die Behauptungen, wie sie u.a. im Astrologie-Unterforum oder auch hier im Thread aufgestellt wurden, sind sehr gut überprüfbar und wären damit auch gut belegbar, falls sie wahr sein sollten.
 
Dann gibt es noch Hoffnung für die Astrologie?

Was meinst Du mit Hoffnung? Hoffnung worauf?

Es wird auch weiter Astrologen und so einige weitere Menschen geben, die dran glauben. Daran ändern kritische/skeptische Worte wie die meinen hier nur wenig. Die Hoffnung, dass die Astrologie weiter bestehen wird, gab es immer, und es war auch nie groß in Gefahr. Weder allgemein noch speziell durch diesem Thread hier oder die Erklärungen von Harald Lesch.

Hoffnung auf wissenschaftliche Anerkennung? Die könnte es geben, wenn Astrologen auch mal reproduzierbare und wissenschaftlich wasserdichte Belege für ihre Behauptungen liefern würden - also für Behauptungen, die auch statistische Häufungen oder Korrelationen implizieren. Ohne solche Belege wird es keine (natur-)wissenschaftliche Anerkennung geben.

Hoffnung auf allgemeine Akzeptanz? Die kann es gut geben, abhängig davon, welches Ziel man mit der Astrologie verfolgt... wie man sie "verkauft".

Und ihre Sinnhaftigkeit?

Welchen Sinn hättest Du denn gerne?

Es kommt halt ganz darauf an, was man behauptet, was die Astrologie kann, bzw. was man von ihr will... ob sie das wirklich erfüllt?

Den "Sinn", ein trennscharfes Diagnosewerkzeug zu sein - wie es mindestens ein "astrologischer Psychologe" behauptet - erfüllt die Astrologie sehr wahrscheinlich nicht, bzw. zu einer solchen Behauptung erwarte ich von den Behauptern wissenschaftlich valide und reproduzierbare Belege.

Ebenso den Sinn ein überzufällig stimmiges Charakterbild o.ä. erstellen zu können - was halt so im Astrologie-Unterforum oder auch hier im Thread so behauptet wurde und wird. Das sind Aussagen, die statistische Korrelationen implizieren, und damit sind sie auch derart überprüfbar.

Wenn sie diesem Wunsch-Sinn nicht gerecht wird - ihn nicht wirklich erfüllen kann - bedeutet es aber nicht, dass sie deswegen komplett sinnlos oder Schwachsinn sein muss. Als Quelle zur Inspiration, oder zum Studium der Mythologie kann sie weiterhin wudnerbar brauchbar und sinnhaft sein und bleiben. Da kann niemand wie ich gegen-reden, weil da wissenschaftliche Belege etc. komplett irrelevant sind. Der Wert sinkt nicht dadurch, dass es die naturwissenschaftlichen Tests nicht besteht.

Ein analoges Beispiel:
Hier sind mal zwei Portraits von mir zu sehen:
Selbstportrait_k.jpg297324000_5247329448712363_4241351352095644638_nk.jpg

Das linke Portrait ist ein Selbstportrait, was ich vor 30 Jahren - also im Alter von 18 Jahren - gezeichnet habe. Mittlerweile sind die Haare deutlisch schütterer, das Kinn etwas "speckiger", erste Fältchen werden sichtbar, und eine Brille ziert regelmäßig meine Nase. Damals hat jeder, der das Bild gesehen hat, sagen können: Ja, das sieht Dir ähnlich. Und, wenn ich oder sonstwer das Bild von mir aus einer Auswahl hätte herausfinden müssen, hätte die Person ziemlich sicher das richtige Bild gewählt.

Das rechte Bild hat meine Tochter (damals 5) letztes Jahr von mir gemalt.

Nun die Frage: Welches ist das "bessere" Bild? Das kommt eben ganz darauf an, was man von dem Bild wünscht.

Wenn es darum ginge, sich als Phantomzeichner bei der Polizei zu bewerben, würde die Wahl ganz klar auf mein Selbstportrait fallen, falls nur zwei Bewerbungen mit diesen beiden Bilder als Bewerbungsbeispiel eingereicht worden wären. (Und wahrscheinlich würde man auch mir dann noch sagen, ich müsse noch einiges üben und technisch verbessern).

Wenn es aber darum geht, welches Bild z.B. ich nach meinem reinen persönlichen Geschmack schöner finde, fällt meine Wahl eindeutig auf das rechte Bild - also das, was meine Tochter gemalt hat. Damit verbinde ich die deutlich schöneren Erinnerungen und Gefühle. Dass es als Phantombild - Sinn "erkennbare Ähnlichkeit" - eher ungeeignet ist, mindert den Wert keineswegs.

So einige Künstler vertreten die Ansicht, dass ein gutes Bild nicht unbedingt ein realistisches/stimmiges Bild sein muss. Hundertwasser beispielsweise erklärte einmal sinngemäß: Um gut malen zu können, muss man erst einmal VERlernen gut zu malen. Ganze Stielrichtungen der Kunst sind zwar berühmt und beliebt geworden, stechen aber nicht dadurch hervor, die Realität erkennbar abzubilden. Picasso war ohne zweifel ein sehr kreativer und begabter Maler, und seine Bilder sind sehr inspirierend. Ich kann da Stunden lang in Bildbänden blättern und stöbern ohne mich zu langweilen. Wenn er mal Menschen gemalt hat, ist es aber nicht die Ähnlichkeit, die seine Kunst ausmacht. Ein "stimmiges" die Realität abbildendes Bild ist es bei ihm - Stielrichtung Kubismus - selten.

Fazit:
Wer die Astrologie mit wissenschaftlich überprüfbaren Aussagen spickt, oder gar als Wissenschaft anbietet, wird von mir kritische Fragen und Skepsis ernten.
Wer Astrologie für Gedankenanstöße, Inspiration, Studium der Mythologie o.ä. verwendet, hat damit weiterhin einen wunderbaren Sinn dessen für sich gefunden, was niemand wirklich kritisieren kann. Diese Sinnhaftigkeit wird nicht gemindert; sie ist nicht objektivierbar.
 
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