Hallo Martina,
Kayamea schrieb:
Dann bin ich blind. Was wie Macht aussieht muss doch keine sein. Und was ist schon Macht? Was hat Mann davon? Er lebt sie und stirbt damit. Das wars. Ich gönne es den Mächtigen mächtig zu sein. Aber warum sollten junge Frauen die Welt so sehen? Ist doch traurig, die Welt aus der Machtperspektive zu sehen, finde ich jedenfalls. Wenn man das tut, klar, dann kommt Frau in Stress, dann meint sie evtl. sie müsste auch und weiß im Grunde gar nicht was sie da will, weil sie es ja nicht kennt, weil es ja bisher das Ding der Männer war...
nun, Macht sagt mir persönlich auch nichts, aber da wir immer noch in einem Patriarchat leben, also in einer von Männern dominierten Gesellschaft, ist dies eben ein Teil des erstrebenswerten Nonplusultra für so manchen Mann, aber auch für so manche Frau. Besonders für eine Frau ist es aber schlimm, von ihrer Venus abgetrennt zu sein und nur den Mars zu leben. Aber wir leben nun einmal in einer männlich orientierten Leistungsgesellschaft, die den jungen Frauen suggeriert, daß die männlichen Leitbilder maßgebend sind. Leider ist das Matriarchat in unserem Zeitalter für unsere heute junge Generation kein Vorbild, und ich fürchte, daß das "Weibliche" als schwach eingeschätzt wird, da alles was weiblich ist, in der Gesellschaft keinen hohen Stellenwert hat. Man sehe sich nur in pflegerischen Berufen um, die hauptsächlich von Frauen übernommen werden. Immer dort, wo hauptsächlich Frauen arbeiten, werden die schlechtesten Löhne gezahlt. Und immer dort, wo die meisten Männer arbeiten, werden die besten Löhne bezahlt. Folglich kann ich Frauen verstehen, die mit einer potenten beruflichen Position den ungleichen Status von Mann und Frau ausgleichen wollen. So in etwa = mehr Macht = mehr Möglichkeiten?
Ich kann mir gut vorstellen, daß sich auch Frauen über eine Position freuen, die ihnen gestattet, konstruktiv und nicht nur passiv an wichtigen Schalthebeln der Politik, Forschung, Justiz oder Polizei mitzuwirken.
Kayamea schrieb:
Welche Ressourcen meinst Du?
Ich meine materielle Güter, Geld, politische Mitbestimmungsrechte u.ä.
Kayamea schrieb:
Nun ja, wenn man genau hinschaut, dann reden nur Frauen den Frauen das Frau sein schlecht. Männer lassen einen damit ja in Ruhe - klar, ich weiß schon, die werden einen Teufel tun und uns sagen, wie blöde sie Hausarbeit finden... aber so klug sind wir auch, dass wir das trotzdem wissen.
Abgesehen davon finde ich gar nicht, dass Hausfrauenqualität in der Gesellschaft gering geachtet werden - höchstens von den Frauen selbst. Ist das nicht persönliches Empfinden?
Nun, warum sollten uns die Männer das Frausein auch schlechtreden? Ist ja nur zu ihrem Vorteil, wenn wir die traditionelle Rollenverteilung weiter so leben, wie bisher, gel? Besonders in den heutigen Zeiten der Arbeitslosigkeit sind auf den Arbeitsmarkt drängende Frauen eine unschöne Konkurrenz!: Ja, sie sind ganz schön schlau, die Herren....
Kayamea schrieb:
Okay, wenn ein junges Mädchen nun mal in den gesellschaftlichen Strudel fällt, erkennt, dass die Männer für das gleiche mehr Geld kriegen, als die Frauen, wenn man sich immer wieder mit dieser Ungerechtigkeit selbst belastet, dann ist es folgerichtig, dass die Mädchen beginnen, zu streben, nach oben, in Positionen in denen sie sich erhoffen gleichberechtigt zu sein. Allerdings ohne wirklich zu wissen, was Gleichberechtigung denn letztendendes wirklich ist.
Nun, vorerst reicht es ja, wenn wir nicht nur 72 % des Gehaltes für die wohlgemerkt gleiche Arbeit erhalten wie die Männer und nicht mehr 2/3 aller gesellschaftlich notwendigen (unbezahlten) Arbeit verrichten müssen. Falls sich diese Tatsachen ändern ließen, wüßte
ich schon, was Gleichberechtigung heißt.
Wie kommst Du darauf? Meinst Du, das Mädchen findet den Papa so toll, weil er sie "nicht" unterdrückte und sie machen lies, wie sie wollte? Es gibt aber doch noch viele andere Gründe für ein Mädchen, dem Papa nachzueifern
Ich meine einen Vater, der seine Tochter in all ihren Bestrebungen unterstützt hat. Sonneneinacht hat ein paar Posts vorher eine Studie von Vater/Tochter-Beziehungen eingestellt. Da wird genau dieses positive Verhältnis von Vater/Tochter hervorgehoben.
Lieben Gruß
Silke