Ich glaube, das stimmt so nicht. Weder mein mann, noch ein junger mann, der halb so alt ist wie ich und mit dem ich heute zufällig ein gespräch über diese thematik führte, tut das. Im gegenteil, sie werten die aufgaben als gleichwertig, wenn nicht sogar die erziehung und begleitung von kindern als 'höher'.
Das sind grad mal 2 Männer, die sich dazu geäußert haben (davon Einer dein Mann) und von denen du auf die Allgemeinheit schließt? Beobachtest du das auch in deine Umgebung (Nachbarn, Bekannte, ArbeitkollegInnen, Freundeskreis)? Wieviele Männer hast du sonst so angesprochen?
Statistik spricht Anderes:
https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/Indikatoren/QualitaetArbeit/Dimension3/3_9_Elternzeit.html
Gesamt geht bisher nur 1/4 der Väter in Elternkarenz:
www.destatis.de/DE/PresseService/Presse/Pressemitteilungen/2013/05/PD13_176_22922.html
In meinem Umfeld sieht das anders aus, wie du meinst. Da war genau nur ein Mann im Elternkarenz. Sonst sind es nur Frauen, die entweder bis zum dritten Lebensjahr des Kindes die Kinderbetreuung allein machen und dann Teilzeit arbeiten gehen, oder das Kind kommt zw. 1stem bis dritten Lebensjahr in Kinderbetreuung, während die Frau Teilzeit hackelt und dann das Kind abholt.
Ich denke, das problem liegt darin, dass wir frauen es sind, die den wert (insgeheim) nicht sehen und ihn deshalb gerne woanders suchen.
Schwachsinn!
Dann wird sich in einer doppelbelastung abgestrampelt und beklagt, dass die rechnung nicht aufgeht. Natürlich geht sie nicht auf, denn sich um kinder zu kümmern oder den ganzen tag auswärts zu arbeiten sind beides vollzeitaufgaben. Wenn man beides gleichzeitig gut machen will, muss bei beidem gehörig abgestrichen werden. Das wollen aber viele frauen nicht. Die lassen sich ganz gerne dafür bewundern, alles so wunderbar organisiert unter einen hut zu bringen.
Hast du dir mal darüber Gedanken gemacht, dass ein Gehalt für ne Familie nicht immer ausreicht und dass es nicht immer nur Selbstverwirklichungsansprüche sind?
Und trotzdem würde die Rechnung sehr wohl aufgehen, wenn Frauen und Männer die gleichen Möglichkeiten hätten. Meine Beste Freundin hat einen sehr guten Job und ihr Mann verdient auch gut. Leider hatte sie den Job nicht vor der Schwangerschaft und so blieb sie die 3 Jahre zu Hause. Jetzt arbeiten beide (sie 30 Stunden, Er 38,5 Stunden), das Kind ist in der Ganztagsschule und den Rest machen sie gemeinsam. So ist es perfekt. Ich kenne da so einige Paare. Aber der Großteil ist das nicht. Der Großteil ist, dass die Frau zu Hause ist und nebenbei dazuverdient, damit ihr die Decke nicht am Kopf fällt, oder weils finanziell sein muß, nebenbei den Haushalt schmeißen muß und etc....
Ich selbst bin bei meiner ersten Tochter bereits 8 Monate nach deren Geburt 2 Tage/WO arbeiten gegangen. Da hatte mein Damaliger frei. Ich hatte damit nicht das geringste Problem. Ich wollte das so und meine Arbeit machte mit Spaß. Aber er hatte ein Problem damit, dass es mir gut ging. Das Geld, das ich verdiente, nahm er dafür sehr gern. Dass ich in den 2 Tagen pro WO mehr verdiente als er im ganzen Monat, konnte er auch nicht ertragen. Dann begann er mich zu terrorisieren und unterminieren. Deshalb, unter Anderem, trennte ich mich von ihm. Da war meine Große fast 3 Jahre. Sie kam in die KiTa und ich ging 30 Stunden arbeiten. Da ich einen gut bezahlten Job hatte, der mir dazu noch sehr gefiel, blieb genug Zeit für meine Tochter und Anderes. Ich hatte nicht das geringste Problem mit Job und Kind, Haushalt, Hammer, Schraubenzieher und Zange .....Vom "abstrampeln" nicht die Spur, ganz im Gegenteil, ich hatte noch ne Menge Zeit für/mit Freunden und Bekannten, Hobbys und MIT meinem Kind. Mein ganzes Umfeld war einfach super. Ich hab es nie bereut, mich vom Vater meiner Tochter getrennt zu haben. Ich war rundum glücklich und das Absurde war, dass weder Männer noch Frauen in meiner Umgebung verstehen oder nachvollziehen konnten, dass ich dazu
keinen Mann als ständigen Partner
brauche.
Weil in den köpfen vieler (aber bei weitem nicht nur in denen der männer) der gedanke vorherrscht, was nichts kostet, ist auch nichts wert. Man kann das gut daran beobachten, dass man informationen aus halb oder voll ehrenamtlichen beratungsstellen, oft weniger glauben schenkt, weil sie weniger kosten.
Ich seh da andere Gründe.
Nein, sie äffen es nicht nach, sondern sind bestenfalls darin gefangen.
Mag teilweise so sein. Großteils finden es die Meisten sehr bequem. Und vergiss nicht, dass die Welt nicht nur aus Europa besteht. Was dadort die Männer finden, will ich nicht mal mehr wissen, weils teilweise so absurd ist.
Mir gehts bei der arbeit in erster linie darum das zu tun, was mir auch noch freude macht, vorfür ich sonst noch begabt bin, autonom bin ich und spass habe ich auch mit kids.
Wäre ich nur mit einem job autonom, ginge es eben doch (nur) ums geld.
Autonom bist du nur dann, wenn du von niemandem finanziell abhängig bist und machen kannst, was dir Freude macht (egal ob mit oder ohne Kids). So einfach ist das.
Weißte, das ist
teilweise auch nur bei uns möglich (nur so zum Spaß arbeiten zu gehen). Überall anders muß man arbeiten, weils sonst nix zum Essen gibt, oder der Strom abgestellt wird.....usw. .