Lynn
Das war die Frage des Threads. Es geht darum, dass jeder "von sich selbst" erzählt und nicht andere analysiert.
andere zu analysieren macht halt viel Freude - etwas bei anderen zu erkennen, was diese verbergen, oder nicht wahrhaben wollen (oder vielleicht gar nicht vorhanden ist, was ich aber nicht wahrhaben will)
In letzter Zeit frage ich mich oft: Was, wenn alles anders wäre? Was, wenn ich etwas ganz anderes machen würde? Was, wenn ich ein ganz anderes Leben hätte?
Solche Gedanken werden von vielen mit Hilfe der Fahrradkette abgelehnt. Aber ich finde solche Gedanken auch sinnvoll - es geht dabei halt auch um die Betrachtung der Möglichkeiten, der Potentiale, die ich zufälligerweise in diesem Leben nicht nutze.
Was, wenn ich einen ganz anderen Erfahrungshintergrund hätte, wäre ich dann anders, wie würde ich dann die Dinge wahrnehmen? Hätte ich dann ganz andere Ansichten und Erkenntnisse?
Ganz sicher - du wärst in deinem Persönlichkeitsprofil ganz anders, aber dein Ich wäre genau das gleiche.
Mein ganzes Leben und Wissen basiert doch eigentlich auf einer völlig subjektiven Sichtweise, die wiederum aus meinem jetzigen Leben resultiert.
Egal wie objektiv wir irgendwas betrachten, beschreiben, definieren, es wird immer subjektiv sein, da ein Subjekt genau dieses jetzt genau so sagt.
Die Aufklärung hat uns beigebracht (und in der Schule wird es immer noch so gelelehrt), daß nur das Objektive, also die Betrachtung von außen das wahre, echte, gute ist und subjektives in die böse Ecke muss (statt es in der gleichen aufrichtigen Weise zu erforschen wie die Objekte).
Immer wieder wird krampfhaft versucht, objektive Erkenntnisse den subjektiven Erkenntnissen überzustülpen und diese damit obsolet zu machen.
LGInti