sternja
Sehr aktives Mitglied
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denke ich dass dies was ich geschrieben habe ja deshalb nur nicht falsch sein kann oder darf,weil vorallem die kath. Kirche dies mit ihrem Ablasshandel praktiziert hat.
Ich wollte auch nicht sagen, dass es falsch ist, sondern dass ich es anders sehe. Was es ja auch spannend macht, denn über gleiche Meinungen lässt sich schwer diskutieren.
Zudem bin ich immer für neue Anregungen dankbar.
Was die Kirche angeht, jeder von uns weiß, dass sie sehr reich ist. Also müsste sie innerlich sehr arm sein, wenn ich deine Aussage so übernehme.
Und obwohl ich mit der Kirche- und mit der kath. Kirche schon mal garnichts am Hut habe
Von der Kirche sind wir alle beeinflusst, seit Generationen. Dieses Himmel-Hölle-Gedöhns ist in unserer Welt einfach allgegenwärtig. Es hat uns erst so richtig in dieses duale Denken von gut und böse hineingetrieben.
In der germanischen Welt war Hel die Totengöttin und ihr Reich das Totenreich. Zwar auch nicht sonderlich beliebt, aber nicht so wie bei uns heute verteufelt und Panik auslösend. Es war natürlich, dass der Mensch früher oder später ins Reich der Hel eingeht. Aber nicht im Sinne einer ewigen Verdammnis.
Und Pan war ein verehrter Naturgott, bevor ihn die Kirche zum Teufel umfunktioniert und in die Hölle geschickt hat.
das Gleichnis von Jesus "Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich Gottes gelangt"
Ja, es heißt ja auch, dass ab einer gewissen Summe jeder korrupt wird.
Folgendes ist jetzt meine persönliche Meinung:
Ein Herr Schweiger drängt sich derzeit sehr in den Vordergrund mit "ach schaut her, was ich mit meinem Geld alles Gutes tue, für "Flüchtlinge"."
Dann gibt es einen Herrn Zander, der seit vielen Jahren Vorweihnachts-Essen für Obdachlose organisiert und kein Brimborium drum macht.
Reich sind sie beide. Eine Uneigennützigkeit kaufe ich jedoch nur einem der beiden ab.
Und somit denke ich nicht, dass Reichtum an sich ein Hindernis auf dem Weg ins Reich Gottes ist, eher der Umgang damit.
Es gibt auch das Sprichwort: "Geld verdirbt den Charakter."
Da nehme ich nun wieder obiges Beispiel mit den beiden Herren und sage, nicht unbedingt, was aber sicher ist, ist dass Geld den Charakter offenbart.
Ob Jesus nicht vielleicht auch auf die Einstellung hinweisen wollte?
Sicher ist es so, dass man bei reichen Menschen denken könnte, dass sie ein sehr "äußerliches" Leben führen. Aber daraus lässt sich ja nicht zwingend schließen, dass sie ein NUR äußerliches Leben leben.
Bei manchen ist es schon sehr offensichtlich, aber deswegen kann ich noch lange nicht daraus schließen, dass alle so sind.
Und dann ist es ja noch das Wort "Reichtum" an sich, welches meist sofort mit Geld assoziiert wird.
Ich weiß nicht, ob ihr schonmal von Ramana Maharshi gehört habt, das war ein Eremit, ein indischer Guru, der sich auf einem Berg niedergelassen und in absoluter Armut gelebt hat.
Armut ist aber nur das, was wir von außen sehen und als solche bezeichnen. Ich bin mir sicher, dass er reicher war, als aller Geldadel zusammen.
Man kann also nicht wirklich sagen, dass er nicht auch reich gewesen wäre. Er hat Reichtum für sich halt anders definiert. Noch wahrscheinlicher ist aber, dass er gar nie in solchen Kategorien gedacht hat, denn er hat die meiste Zeit geschwiegen, vermutlich nicht nur nach außen.
Und trotzdem kann man nicht davon ausgehen, dass jeder äußerlich arme Mensch automatisch innerlich reich ist.
Psychologisch betrachtet gibt es die Ansicht, dass sich der Selbstwert im Geldfluß offenbart.
Und für mich geht es ja darum, innen und außen zusammenzubringen.
Mir wurde halt irgendwann bewusst, dass das Ablehnen der Materie, gleichzeitig ein Ablehnen der eigenen Körperlichkeit ist, welche uns aber eigentlich als Geschenk zugedacht wurde. Die totale Fixierung auf das Körperliche oder Materielle ist halt die andere Seite der Medaille.
Mein Ankerpunkt ist halt der kabbalistische Lebensbaum.
Und da ist es nicht damit getan, dass man die oberste Stufe erreicht, sondern es geht genauso darum, die Erkenntnisse der obersten Stufe wieder hinunter nach Malkuth (in die Materie) zu bringen.
Das Auf und Ab des Lebens.
Eine kabbalistische Reise dauert 10 Monate. Die darauffolgenden 10 Monate geht die Reise wieder zurück nach unten, in den Körper, in die Materie. Da wir uns ja nur durch diesen Körper ausdrücken, entfalten und er-leben können. Also geht es darum oben und unten bzw. innen und außen zusammenzubringen und nicht darum sich für eins zu entscheiden.
Jeder von uns hat die Macht und eigentlich auch die Aufgabe, sein ganz eigenes Licht in diese Welt einzubringen.
Und ob ich nun materiell gesehen arm oder reich bin, ist dabei völlig irrelevant.
Dieses Licht kann man aber nur einbringen, wenn man es auch in seinem Inneren findet.
In seinem Inneren wohlgemerkt, wer das Licht nur draußen sieht und suchst (und es war die Kirche, die uns eingetrichtert hat, dass Gott irgendetwas außerhalb von uns ist), der sieht nur wie der Tag immer wieder von der Nacht abgelöst wird und bleibt in dem Trugbild gefangen, dass nichts von Bestand ist.
In Wahrheit aber scheint die Sonne immer, auch wenn es bei uns Nacht ist.
Und genauso ist es in unserem Leben.
Das Ewige lässt sich nicht mit unseren äußeren Sinnen be-greifen.
Ich sehe das wie Randalia:
Ausgeglichenheit.. ist Einheit mit dem Tod
Wer den Tod (oder Verlust) fürchtet, der fürchtet das Leben. Denn Leben und Tod sind eins.
Unzertrennlich miteinander verwoben. Stirb und Werde. Es ist ein ewiger und völlig natürlicher Kreislauf.
Und den Tod interessiert es ebenso wenig, ob wir äußerlich arm oder reich sind, wie Gott.
Sich selbst zu verbieten, reich sein zu dürfen, weil dies dem Willen Gottes widerspricht, ist für mich ein von Menschen erschaffener Gedanke.
Gott begrenzt uns nicht, das tun wir schon selbst, mit unseren Befürchtungen und Ängsten.
Nur meine Sicht der Dinge.
LG
Stern