1. Du kannst ja glauben was du willst.
Die Frage ist aber ob das wahr ist.
Glauben ist nicht wissen.
Stelle deine Argumente vor, welche zu deinem Glaube
"der Weg zum Schöpfer-Sein ausschließlich über die Schöpfung"
geführt habe, um zu sehen, ob sie wahr sind.
Lieber Anadi, für mich ist es eine Tatsache, dass keiner wirklich weiß, was Wahrheit ist. Also können wir so oder so nur glauben, überzeugt sein, eine Meinung haben oder was auch immer - wissen werden wir frühestens, wenn wir das Zeitliche segnen. Und selbst dann ist es immer noch möglich, dass wir dann einfach nur tot sind. Das glaube ich zwar nicht, aber möglich ist es.
Dass für mich der Weg zum Schöpfergeist nur über seine Schöpfung geht, ist für mich das einzig Logische. Alles andere halte ich für eine Erfindung von Menschen, die sich über die Schöpfung stellen und sich als ein Ebenbild des Schöpfers erkoren haben - was in meinen Augen auf eine Fehlinterpretation zurückzuführen ist. Ich bin nämlich überzeugt, dass es bei der Schöpfungsgeschichte um die Entstehung der Welt der Menschen geht und wenn der sich aufmacht, Menschen nach seinem Ebenbild zu schaffen, werden sie Eltern.
Mir ist klar, dass das für die meisten absolut widersinnig klingt, aber ich habe meine Gründe dafür. Ich glaube nämlich nicht, dass die Menschen damals auf die Idee gekommen sind, dass Pflanzen und Getier entstanden sein können, bevor es Sonne, Mond und Sterne gab. Aber sie hatten ein großes Verständnis für Traumdeutungen. Und wenn man die Schöpfungsgeschichte mal mit Traumsymbolen deutet, ergibt sich ein völlig anderes Bild mit unglaublichem Wahrheitsgehalt.
Beim Eintritt von Seele in die irdische Welt ist es dunkel und der Geist "Gottes" (der Mammi) schwebt über den Wassern. Und wenn Gott spricht, dass Licht werde, wird das junge Menschlein geboren. Erst ist es bei den Eltern verwurzelt (Pflanzen). Die Fische im Wasser stehen für Gefühl, die Vögel für Wünsche und das Getier auf Erden für die "animalischen Instinkte. Schließlich entwickelt sich sein Geist, sein Unterbewusstsein und seine Träume (Sonne, Mond und Sterne) und letztendlich ist er bereit, Menschen nach seinem Ebenbild zu schaffen.
Für mich ist diese Art der Interpretation tausendmal wahrscheinlicher als die Ansicht, es ginge dabei um die Entstehung der ganzen Welt. Dass ich damit ziemlich alleine dastehe, ist mir unglaublich egal, für mich ist das die einzig richtige Erklärung. Ob sie wirklich wahr ist, weiß ich natürlich nicht, aber ich bin wirklich überzeugt davon.
Übrigens ist irgendwo im 1.Buch Mose auch zu lesen, dass Adam sich anschickte, Menschen nach seinem Ebenbild zu schaffen, aber das habe ich erst Jahre später entdeckt. Für mich war es nur eine Bestätigung meiner Überzeugung, zu der ich schon Jahre vorher gelangt bin.