Also ich finde man verliert sich allzu leicht in Dogmen. Ich habe die satanische Bibel nicht gelesen, habe mich aber etwas über Satanismus informiert. Und da gibt es ja auch große Unterschiede.
Also ich selbst, habe für mich eine Sache im Satanismus gefunden, die mir sehr zusagt. Ich empfinde den philosophischen Satanismus, als etwas sehr nüchternes. Er ruft zu Selbstverantwortung auf. Man soll nicht blind etwas glauben, weil es in irgendeinem Buch steht, oder irgendwer sagt, das es so sei. (Dem kann ich für mich voll zustimmen)
Hinter dem Christentum bzw. der Kirche, verbergen sich Menschen, die über andere Menschen herrschen wollen. Menschen werden manipuliert. Durch Glaubenssätze. Dies geschieht nicht nur im Christentum, sondern auch in vielen anderen Religionen. Das Christentum, ist heute vom wissenschaftlichen materiellen Weltbild abgelöst worden, was letztendlich auch nur ein Glaubensmodell ist, und mit dem heute die Massen suggeriert und beherrscht werden, wie damals mit dem christlichen Glaubenssystem.
Natürlich muss ein Glaubenssystem in sich stimmig sein, damit man Menschen damit beeinflussen kann, denn schließlich müssen sie daran glauben können. Alles was nicht in den Sinn der herrschen wollenden Menschen passt, wird ignoriert, verfälscht, oder einfach verteufelt. Zum Beispiel war bei den ersten Christen, der glaube an die Reinkarnation verbreitet.
Auch galt es, Jesus nachzufolgen. Die Erlösung, war etwas, das der Mensch erreichen konnte, und zwar noch in diesem Leben. Aber auch da gab es viele verschiedene Vorstellungen und Glaubensgemeinschaften. Die wurden von der Kirche gezielt ausgerottet. Die Bibel ist korrigiert worden. Viele Schriften wurden erst gar nicht aufgenommen.
Was mir am Satanismus nicht gefällt, ist seine eigene Engstirnigkeit. (Mir ist klar, das der Satz nicht korrekt ist, aber ich denke, man wird mich schon verstehen können)
Ich finde es gut, die Verantwortung für das eigene Denken zu übernehmen. Der Satanismus, empfiehlt dies. Das Christentum, nicht. Als "Christ" gibt man die Verantwortung ab. Man gibt sich einem Gott hin, und seinem Sohn, der des Menschen Erlösung ist, und der für all unsre Sünden gebüßt hat.
Wir müssen uns keine weiteren Gedanken machen, über Gott und Welt, Sinn und Verantwortung, sondern einfach nur brav unser Leben führen, und dabei darauf achten, die Gebote einzuhalten, und dem Bösen zu widerstehen. Sündig sind wir ja eh, aber Jesus hat das schon für uns geklärt. Wir müssen jetzt nur noch brav sein, dann kommen wir nach diesem einem Leben in den Himmel. Wenn nicht, dann wartet die Hölle auf uns......Mit solch einem Glaubensmodell kann man Menschen Angst machen aber ihnen auch Sicherheit geben. Letztendlich sind Schafe leichter zu beherrschen, als Individuen, die sich auf ihre eigene Erkenntnisfähigkeit stützen.
In diesem Sinne sehe ich mich als Satanist. Nicht weil ich Satan anbete, sondern weil ich für mich selbst denke. Nichts einfach so übernehmen will. Denn wenn ein Blinder einen Blinden führt, dann fallen sie beide in die Grube. Und da wäre noch ein Satz über den nachzusinnen sich lohnen kann :
An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen.
Wenn dieser Autor der satanischen Bibel, aber auch Nietzsche meint, das Christentum sei einfach nur schlecht, ein Lügenmärchen für schwache Menschen, dann haben sie in ihrer Sicht recht. Doch übersehen sie dabei, das es im Christentum noch viel mehr als die Kirche gibt. In einem der Satanischen Gebote heißt es, man soll nicht die andere Wange hinhalten, sondern sich stattdessen wehren. Das ist ja durchaus richtig. Warum soll man sich denn schlagen lassen ?
Mir scheint, das einige Satanisten, in Jesus einen Idioten sehen, weil von ihm eine solch bescheuerte Aussage kommt. Aber was hat er denn eigentlich gemeint mit seiner Aussage ?
Es könnte doch auch sein, das er einfach nur zum Ausdruck bringen wollte, das man Hass nicht mit Hass beantworten soll, weil man dadurch nur mehr Hass hervorruft. Das es vielmehr darum geht, die eigene göttliche liebende Natur in sich zu entdecken. An diesem Ort des Friedens und der Wahrhaftigkeit zu ruhen. Das man dem Feind seine Liebe entgegenbringt, um ihn zu helfen, sich seiner Natur zu erinnern. Denn vielleicht sind wir ja wirklich eins, und das was man anderen zufügt, fügt man sich selber zu.
Ich finde "die Satanisten" machen es sich zu einfach, wenn sie Jesus einfach abwerten. Schließlich gibt es nicht nur den Jesus der Kirche und die Zeugen Jehovas. Das Thomasevangelium ist sehr empfehlenswert. Aber auch das Evangelium der Maria Magdalena ist sehr beeindrucken. Zumindestens für mich.
In dem Film Sakrileg, wird ja ein bisschen damit gespielt. Aber auch hier kann man mal wieder sehen, wie leicht Menschen, Dinge verdrehen um ein bestimmtes Bild zu erzeugen. Im Film wird das Bild erzeugt, das Maria Magdalena die Frau von Jesus war. Das kann ja durchaus so gewesen sein. Aber das war noch lange nicht alles.
Im Film wird eine Stelle aus ihrem Evangelium zitiert. Es geht darum, das Petrus die Aussage Marias anzweifelt. Das dann jedoch Levi zu Petrus meint, wer er denn sei, das er Maria so gering schätzt, obwohl Jesus sie für würdig geschätzt hat. Diese Stelle wird im Film richtig wiedergegeben. Doch im Anschluss fügt der Redner noch hinzu, das Jesus Maria damit beauftragt hätte, seine Kirche zu führen. Das sie also den Platz hätte einnehmen sollen, den Petrus eingenommen hat.
Darüber kann man aber nichts im Evangelium der Maria Magdalena lesen. Jesus beauftragt niemanden seiner Jünger dazu, eine Kirche zu gründen. Er ruft sie auf, ihm nachzufolgen. Vollkommene Menschen zu werden. Das zu vollenden, was er begonnen hatte. In euch wohnt der Menschensohn. Wer ihn sucht wird ihn finden.
Das Evangelium der Maria Magdalena ist wirklich lesenswert. Ich finde es sehr schade, das es in diesem Film nur einmal erwähnt wird, und dann auch nur dazu, um zu untermauern, das Jesus mit ihr zusammen war. Die Botschaft dieses Evangeliums, wird nicht einmal erwähnt. Was eigentlich recht komisch ist, denn wenn es in diesem Film ja um eine Verschwörung der Kirche geht, wieso nutzt man dann nicht diesen Stoff, der für die Kirche viel gefährlicher wäre, als die Beziehung zwischen Jesus und Maria ?
Nun bin ich aber ein bisschen abgeschweift.
Glaubt ihr eigentlich an Gut und Böse,
bzw. welche Rolle spielt dieses Bewertungssystem für euch, in eurem Leben ?
Hat es einen direkten Bezug zu eurem Leben ?