Die Reflexionen, Gedanken und Zitate, die mich inspirieren.

Nach R. D. Laing – und er war, wie ich annehme, ein sehr guter Psychiater – bedeutet Psychose, dass sowohl Mystiker als auch Psychotiker im selben Ozean schwimmen. Doch während der Mystiker darin Erleuchtung findet, geht der Psychotiker zugrunde – sinngemäß, so drückte er es aus.
Die Kernthesen Laings gelten heute als widerlegt. Seine Annahme Psychosen würden vor allem durch die Kommunikation in der Familie geprägt werden (bzw. spirituelle Übergänge darstellen) wurden durch die Forschung klar widerlegt. An seinem Beispiel zeigt sich auch, dass die generelle Ablehnung von Medikamenten sich nicht bewährt hat. Schließlich ist er in Kingsley Hall daran gescheitert.
 
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Laing wird noch immer von einigen als Retter "verrückter" Seelen gefeiert - die Tatsache missachtend, dass sein Wohnprojekt sich als Fiasko erwies. Es herrschte keine Struktur, es gab keine Krisenintervention - dafür aber Chaos.

Mehrere Bewohner nahmen sich das Leben.

Wer das heute als spirituelle Heldengeschichte verklärt, berücksichtigt nicht: Psychosen können sehr gefährlich werden. Freiheit ohne Halt ist keine Heilung.

Wer Laing zitiert, sollte auch seine Kollateralschäden erwähnen. Alles andere ist romantisierte Fahrlässigkeit.
 
Ich denke, wie viel Rock Star diese ganze Drogen tonnenweise in sich eingeworfen hatten?
Na ja, in die Psychiatrie.
Mit Neuroleptika. So bliebe nur Gemüse übrig.
Diese ganze Definitionen sind die echte Schande, so sehe ich.
Krank/ gesund/- gesucht!
Nichts und niemanden zu finden.
 
@Gerlind .
Deine reine persönliche Reaktion wegen meiner besonderen Liebe zu Heidegger kann ich nachvollziehen. Aber es wäre besser, bei Thema zu bleiben . Entschuldige.
 
Einige Gedanken zum Begriff „normal“


„Normal“ ist im Grunde nichts anderes als ein gesellschaftlicher Konsens – also ein gemeinsames Übereinkommen darüber, was zu einem bestimmten Zeitpunkt als „normal“ gilt.


In früheren Zeiten galt etwa der Kannibalismus als ein religiöses Opfer – er war in bestimmten Kulturen normal. Es war ebenfalls normal, dass einige Aborigines ihre eigene Frau einem Gast oder Freund darbrachten.


Dagegen war es über Jahrhunderte hinweg nicht normal, homosexuell zu sein – es wurde verfolgt und unterdrückt. Heute dehnen sich diese Definitionen von Normalität immer weiter aus. Doch wer bestimmt eigentlich, was normal ist?


Wenn sich ein konkreter Mensch erfolgreich in die Gesellschaft integriert hat – ist er dann automatisch normal? Was aber, wenn genau dieser Mensch in einem einzigen Moment ausrastet und Schreckliches tut? Wie ein scheinbar gütiger Rechtsanwalt, der als Serienmörder agiert, ganz unauffällig, während er sein Kind liebt und Zeit mit ihm verbringen möchte. Ist ein solcher Mensch normal? Achtsam Morden


Die Macht, die bestimmte Strukturen in der Gesellschaft durchsetzt und als Maßstab vorgibt, sollte grundsätzlich hinterfragt werden. Nur dann kann der Mensch sich – existenziell betrachtet – wirklich frei fühlen. Erst dann ist er kein Sklave mehr dessen, was ihm durch Medien, Institutionen oder Autoritäten suggeriert wird.


Doch was ich beobachte, ist leider oft das genaue Gegenteil.
 
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Es war ebenfalls normal, dass einige Aborigines ihre eigene Frau einem Gast oder Freund darbrachten.
Deine Darstellung von Kannibalismus und dem Verhalten der Aborigines ist stark vereinfacht und basiert auf Vorurteilen. Kannibalismus war bei den Aborigines keineswegs „normal“, sondern eine äußerst seltene Ausnahme. Deine pauschalen Behauptungen verzerren komplexe Kulturen und fördern falsche Stereotype.

Gerade muss ich an das Buch "Traumfänger" von Marlo Morgan denken. Immerhin konnten die Aborigines verhindern, dass die Unwahrheiten über sie auch noch verfilmt wurden.
 
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