Theorie ist es doch für jeden Menschen, bis es selbst die Erfahrung macht. Und wie diese Erfahrung aussieht und ob die der gängigen Theorie und/oder den bisher von anderen Menschen gemacht Erfahrungen entspricht, weiß er auch erst dann.
Ich meine es anders.
Der Kern der ganzen Problematik liegt eigentlich darin, dass das westliche Modell der Medizin Psyche und Körper voneinander trennt. In Wirklichkeit aber gibt es diese Grenze nicht. Deshalb spricht man heute oft von Psychosomatik – doch das bleibt ein seltsamer Begriff. Denn der Mensch kann buchstäblich an einem gebrochenen Herzen sterben oder durch extremen Liebeskummer einen Schlaganfall erleiden.
Diese Dualität – die Trennung von Körper und Geist – existiert in der Realität nicht. Bei Krankheiten wie Krebs, Magenbeschwerden oder einem Schnupfen gibt es messbare biologische Marker. Bei einer Psychose hingegen wird der Zustand als „objektiv“ beschrieben, oft unter dem Deckmantel der Neurowissenschaften.
Dabei wird etwas Entscheidendes übersehen: das subjektive Erleben – das, was man in der Philosophie
„Qualia“ nennt. Dieses Problem ist prinzipiell nicht vollständig lösbar. Viel mehr dazu findet man bei Thomas Metzinger, nur um ein Beispiel zu nennen.
Nur ich selbst kann wirklich wissen, was in meiner eigenen Psyche vor sich geht. Niemand sonst hat Zugang dazu – weder durch Beobachtung noch durch Messung.
Das ist prinzipiell nicht möglich. Moment mal – genau hier liegt der fundamentale Denkfehler vieler Modelle: Sie tun so, als wäre das Innere eines Menschen objektiv zugänglich, als könne man psychisches Erleben „messen“ oder „diagnostizieren“ wie einen Blutdruckwert. Aber das stimmt nicht.
"
Egal wie viel wir über das Gehirn eines Wesens wissen, z. B. über das einer Fledermaus (daher der Titel), so können wir doch nie dessen Erlebnisperspektive erschließen. Ein Beispiel: Wenn wir genau wissen, was im Gehirn einer Fledermaus passiert, wenn sie mittels ihres
echolotartigen Wahrnehmungsapparats Gegenstände wahrnimmt, wir also das
neuronale Korrelat eines solchen Wahrnehmungserlebnisses kennen, so wissen wir immer noch nicht, wie es ist bzw. wie es sich für die Fledermaus anfühlt, solche echolotartigen Wahrnehmungen zu haben –
“what is it like”. Und wir können es wohl auch nie wissen. Hier sind den
Naturwissenschaften offenbar grundsätzliche
Erkenntnisschranken gesetzt. Nagels Aufsatz hat in der analytischen Philosophie eine breite Debatte ausgelöst (die
Qualiadebatte), deren
Protagonisten heute Philosophen wie
David Chalmers,
Paul Churchland,
Daniel Dennett,
Frank Jackson,
Joseph Levine und
Michael Tye sind. Eine ähnliche Kritik am Wissensanspruch der Naturwissenschaften hatte im 19. Jahrhundert der
Neurophysiologe Emil Du Bois-Reymond vertreten."
de.wikipedia.org
Oder:
"Die gegenwärtige Debatte um Qualia fußt vor allem auf dem Aufsatz
What is it like to be a bat? („Wie fühlt es sich an, eine Fledermaus zu sein?“)<a href="
https://de.wikipedia.org/wiki/Qualia#cite_note-8"><span>[</span>8<span>]</span></a> des Philosophen
Thomas Nagel im Oktober 1974. Nagels Aufsatz fiel in eine Zeit, in der die Philosophie des Geistes durch die Entwicklungen der
Neuro- und
Kognitionswissenschaften überwiegend
reduktionistisch geprägt war. Er argumentiert nun, dass die Naturwissenschaften das Phänomen des Erlebens gar nicht erklären könnten.
Schließlich seien die Wissenschaften in ihrer Methode auf eine Außenperspektive festgelegt, in der sich die Innenperspektive des Erlebens gar nicht fassen lasse. Nagel versucht seine Position mit einem berühmt gewordenen Beispiel zu illustrieren. Er fordert dazu auf, sich eine Fledermaus vorzustellen. Nun können wir, so argumentiert Nagel, bei so fremden Lebewesen zwar viele neurowissenschaftliche und ethologische Experimente durchführen und dabei auch einiges über die kognitiven Fähigkeiten einer Fledermaus herausfinden. Wie es sich jedoch für die Fledermaus anfühlt, etwa ein Objekt mittels Echoortung zu lokalisieren, bleibe uns verschlossen. Nagel schließt aus diesem Beispiel, dass die subjektive Perspektive der Qualia nicht durch die objektive Perspektive der Naturwissenschaften zu erschließen sei."
de.wikipedia.org