Durch oberflĂ€chliche Beobachtung lassen wir uns verleiten, auf ein Da-Sein von Ich und Welt zu schlieĂen. Wir nehmen Menschen, Tiere, die ganze unbelebte und belebte Natur um uns herum und schlieĂlich uns selbst wahr und glauben deshalb: All das "ist", zumindest fĂŒr eine bestimmte Zeitdauer. Der verblendete Geist suggeriert uns,daĂ wir die Dinge sehen, hören, riechen, schmecken und tasten, eben weil sie "sind".
Achtsamkeit hingegen lehrt nur ein stetes Kommen und Gehen von Erscheinungen. Ăber ein "Sein" irgendwie"hinter" den Erscheinungen erfahren wir dagegen nichts, so sehr wir uns anstrengen mögen. Wir glauben an das Sein oder Nicht-Sein der Dinge und von uns selbst, obwohl es nur das Nacheinander und das Auseinander-Hervorgehen der verschiedenen PhĂ€nomene gibt. Dem Unverblendeten löst sich die starrende Ă€uĂere Welt auf in Geschehen, Da-Sein wird zum DaseinsprozeĂ, zum FluĂ der Ereignisse. Wo wir an Bestehen, Bleiben, Beharrenglauben, lehrt der Buddha Wandel, FlieĂen, Wechsel, Ăbergang. Der Erwachte behauptet nicht das Sein, er lehrt das Werden (bhava), die Flucht der Erscheinungen, den unausgesetzten Strom der BewuĂtwerdung.
Lol, das war im Ordner: 'Dukkha'. Ich nehme an, es gehört zum buddhistischen Seminar. Viel SpaĂ an alle, die es lesen â man kann es auch getrost ignorieren. Ich genieĂe es wirklich, wenn ich solche Perlen lese.
Apropos, das ist das Problem bei den lang Praktizierenden, wie im Retreat. Ich denke, diese Art der Wahrnehmung ist im Alltag kaum zu integrieren. Man gerĂ€t leicht in dissoziative ZustĂ€nde. Wie gesagt, der Buddhismus ist nicht fĂŒr jeden geeignet. Man kann resignieren, wenn man die drei Daseinsmerkmale in allem direkt wahrnimmt. Doch es ist die RealitĂ€t, wie auch die Physik sie eins zu eins betrachtet.