Die Leere der Lehre (II)

Fülle und Mangel in der Schöpfung

(75)

Der Geist kann keine Fülle erwerben, durch das, was der Geist ist.
Die Materie kann keinen Mangel erleiden, durch das, was die Materie ist.

So wie einer keine Steuern eintreiben kann, bei sich selbst
und so REICHTUM erwirbt.
Und so wie einer keine Steuern zahlen kann, an sich selbst
und so MANGEL erfährt.

Wenn der GEIST FÜLLE erfahren will,
so braucht er einen, der Ihm diese Fülle schenkt,
sie Ihm darbietet und Ihn damit umhüllt,
auf das er nun aus Ihr SCHÖPFEN kann.

Wenn die MATERIE MANGEL erleiden will,
dann braucht sie einen, den sie umhüllt,
dem sie sich anbietet und Ihm RAUM gibt,
für den sie so LEER wird.

Erst wenn der Geist in der Materie REICHTUM schöpft,
kann er seine FÜLLE erfahren.
Erst wenn die Materie durch den Geist GELEERT wird,
kann sie Ihre LEERE erfahren.

Wann kommt es nun aber,
das der Geist kein MEHR an FÜLLE schöpfen kann
und die Materie kein MEHR an LEERE erwerben kann?
Dass das Erschaffene endet?

Es kommt daher, dass nicht MEHR genommen werden kann, als DA ist.
Es kommt daher, dass nicht MEHR gegeben werden kann, als DA ist.

So wie einer nicht MEHR Steuern eintreiben kann, als DA IST .
Und so wie einer nicht MEHR Steuern zahlen kann, als DA IST.

Da die Materie nur das geben kann, WAS SIE SELBST IST.
Da der Geist nur an sich nehmen kann, WAS DIE MATERIE IST.

Sobald das, was die Materie IST, GELEERT ist,
gibt es nichts mehr, das sie noch geben könnte.

Daher:
Wenn die Herrschaft des Geistes in der Schöpfung ZU GROSS wird,
da der Geist ZU VIEL genommen hat,
weil er DES LEBENS ÜBERFLUSS
FÜR SICH SELBST, IN SICH SELBST und DURCH SICH SELBST erzeugen wollte,
so hat er die Opfergabe an Ihn zu leicht genommen
und sein eigenes Leben zu teuer.

(Nur wer das Opfer WERT HÄLT,
wird des LEBENS FÜLLE für sich bewahren.)


(Übertragung R.S.)

 
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Dieser Vers bereitete mir tatsächlich einige Schwierigkeiten.
Und das liegt daran, dass er SO TIEF ist.
Das ist als könnte man nur EIN Foto von der Oberfläche des Meeres machen und darunter schreiben:
Seht her, das ist das Meer!

Schwierig und immer ein bischen unbefriedigend..
Wie immer habe ich versucht mein Bestes zu geben, ich möchte nun aber doch noch auf die TEIFE des Bildes (oder Verses) hinweisen.

Diese beschriebene Wechselbeziehung ist in JEDER Schöpfung (das, was das Natürliche/Tierische ist UND das, was die Seele/das Menschliche ist).
In JEDEM Ihrer Teile, doch die ART DES ZUSAMMENSPIELES wird bestimmen auf welche Weise diese Teile gesehen werden.
Wer es IN DER ERFAHRUNG IST, der NIMMT und wer es ist, der GIBT.

Hier ist es dargestellt in der Beziehung Mensch/Planet.
Aber es reicht TIEFER.
Sieht man den Menschen an, findet sich diese Beziehung auch in der Dualität Körper/Geist und Geist/Seele
Sieht man die Erde an, findet sich diese Beziehung auch in der Dualität Matierie/Natur und Natur/menschl. Geist
Darum sagte ich einmal: In wahrheit gitb es 2 Teilungen und daher auch 4 (und nicht nur 2 Kräfte).

Nun ist das aber so wie bei einem Fussballmatch
Ich kann nicht 4 Mannschaften gleichzeitig antreten lassen, das ergäbe Chaos.
Es muss eine Ordnung oder Hirachie eingeführt werden, anders geht es nicht.

Obgleich jede Perspektive GLEICH GÜLTIG ist muss IN DER ERFAHRUNG ein ZUVOR und ein DANNACH, EINER der ZUSAMMENSPIELT und einer der den GEGENPART übernimmt eingeführt werden.
(sonst hab ich ein Problem bei 4 Mannschaften)
Nur so bleibt der SINN des Spieles gewahrt (wenn jeweils 2 der 4 zusammenspielen).

Das aber nun der FREIE WILLE in JEDEM ANTEIL gewahrt bleiben MUSS, geschieht dies dadurch,
dass das Fussballfeld MEHRFACH erschaffen wird und JEDER (je nach Feld auf dem er nun spielt) einmal FÜHRT und einemal GEFÜHRT wird.

Das ist der Grund für ein REICH DES GEISTES (Himmel) und ein
REICH DER MATERIE (Erde)
FÜR DEN GEIST des MENSCHEN.

EINMAL beherrscht er durch das, was er WÄHLT ZU SEIN, die Materie,
bis es der Materie GENUG ist und der Schlusspfiff ertönt.
(Das ist das was die ERDE ist.)
DANN wird er zu dem GEFÜHRT, was er IST, GEIST,
(das ist es was das Geistige Reich oder der Himmel ist)
bis es Ihm GENUG IST und er sich wieder in das Abenteuer stürzt,
es weiter zu ERFAHREN...
(das was also ERFAHREN wird im Himmel hat eine WECHSELBEZIEHUNG zu dem was GEWÄHLT wurde auf der Erde
und das was GEWÄHLT wird auf der Erde hat eine WECHSELBEZIEHUNG zu dem was ERFAHREN wird im "Himmel" )

Auf der Erde ist es dem Menschen zB NICHT möglich über das, was die Materie seines Körpers ist FREI ZU BESTIMMEN, da der Körper auf der Erde den GEGENPART übernommen hat.
Im "Himmel" aber, spielen sie zusammen)


Aber auch DIE MATERIE hat Ihre zwei Erfahrungsebenen
Einmal WIRD SIE BEHERRSCHT (DER WEG DER FREMDERFAHRUNG), bis es Ihr genug ist (da sie sich geleert hat)
und sie den Pfiff ertönen läßt
einmal lernt sie zu herrschen (der WEG DER SELBSTERFAHRUNG oder Töchter(*) DER ERDE,
bis es Ihr genung ist, da sie nun weiss, was sie ist (und sich so selbst erfüllt hat)
(*) siehe thread "Dieser Weg"

Das heißt GEIST und MATERIE, diese ANTEILE sind in ALLEM was DA ist.
Indem WAS DER MENSCH IST
UND
indem was DIE ERDE IST
Es ist immer nur die Frage: wer übernimmt das Kommando auf dem Fussballplatz?
Wer ist SPIELER und wer ist GEGENSPIELER (wer Stift und wer Tafel?).

ES EXISTIERT KEIN GEIST ohne Materie (ohne Illusion/Struktur)
Geist ohne Materie ist DIE LEERE
und LEERE EXISTIERT nicht, sie IST
NIRGENDWO und ÜBERALL
Und es EXISTIERT KEINE MATERIE ohne Geist
(da die Schöpfung VOM GEIST, der IN SICH LEER IST, AUSGEHT!)

Daher entspricht das beobachtete Wechselspiel, diese AUFTEILUNG dem Blickwinkel, den man einnimmt
bzw
dem PLATZ, den man gerade beobachtet.

Und WER FÜR WEN einen Gegenpart stellt ist eben genau diese Frage des geschaffenen Bezugspunktes...

(und Ihr seht nun, warum der KLUGE LAOTSE diese Tiefe gar nicht erwähnt hat, sondern es dem Praktizierenden
und seiner Kontemplation überläßt
und ich es hier nicht lassen kann :stickout2 ..obgleich ich daran scheitere, es wirklich AUSDRÜCKEN zu können...)

Conclusio:
Dieser Vers zeigt an der Oberfläche die Ordnung. die es ist, welche SELBST_ERFAHRUNG überhaupt ermöglicht...
 
Die Richtung der Kräfte in der Schöpfung

(76)
Verletzlich und empfindsam erscheint der Mensch,
wenn er geboren wird und heranwächst.
Unverletzlich und stark erscheint er,
wenn er altert und stirbt.

Verletzlich und empfindsam erscheint die Saat,
wenn sie keimt und heranwächst.
Unverletzlich und stark erscheint sie,
wenn sie geerntet wird und sich erfüllt.

Das was FEST und STARK erscheint,
wird FEST und STARR, da es sich zu leeren beginnt,
bis es SELBST LEER IST.

Das was WEICH und SCHWACH erscheint,
ist WEICH und EMPFINDSAM, da es gefüllt wird,
bis es SELBST VOLL IST.

Alles was GELEERT wird, gehört DEM TOD.
Alles was GEFÜLLT wird, gehört DEM LEBEN.


Das LEBEN, das geleert wird, benötigt KRAFT (Vertrauen).
(So wie ein BAUM SICH SELBST STÜTZEN MUSS, will er nicht fallen.)

Einer, der SELBST DAS LEBEN benötigt,
kann diese KRAFT dem Leben nicht schenken,
DAS LEBEN in der Schöpfung nicht verteidigen.



So wirken die LIEBE (das Weiche)
und
die ANGST (das Schwache) immer zusammen.

Auf diese Weise offenbart sich der Geist in einem Körper,
wird GEBOREN und wächst heran
oder
altert und STIRBT.

So wirken die KRAFT (das Vertrauen)
und
die LEERE (DER EINE GEIST) immer zusammen.

Auf diese Weise schenkt die Materie der Schöpfung
LEBEN,
indem sie sich selbst erneuert
oder
TOD,
da sie stirbt, sich nicht mehr erneuert und vergeht.


(Übertragung R.S.)

 
Der SINN der Schöpfung

(77)
Den SINN in der Schöpfung zu finden,
wie kann das geschehen?
Wer spannt den Pfeil?
Was trägt Ihn ins Ziel?
Wer verleiht Ihm die Kraft?
Was vollendet den Sinn?

Der, der sich über Ihm wähnt, fällt.
Der, der sich erfüllt sieht durch Ihn, wird geleert.
Der, der Mangel leidet an Ihm, wird gefüllt.
Das IST der SINN(!):

Die Fülle zu leeren.
Den Mangel auszugleichen.

Dies ist nicht der Menschen Sinn(!).
Sie nehmen von dem, was selbst leer ist und leeren es dadurch.
Sie füllen das, was voll ist und verschwendet es dadurch.

Wer vermag die Leere zu füllen?
Einer, der den SINN der Schöpfung in sich trägt,
also auch der Lehrende.

Er wirkt, ohne an seiner Wirkung festzuhalten.
Er vollbringt, ohne darauf zu beharren.
Er wünscht den Sinn keinem anderen voranzustellen.

(Übertragung R.S.)
 
Das Erkennen des Sinnes in der Schöpfung

(78)
Nichts ist so weich und flexibel wie Wasser.
Nichts so hart und unflexibel wie Stein.
Bringt man beide zusammen, so ist das Wasser überlegen.
WEIL es WEICH ist und FLEXIBEL, statt HART und STARR.
NICHTS kann es verändern(!)
Und ÜBERALL in der Schöpfung ist es ZU SEHEN,
wie auch der SINN in der Schöpfung zu sehen ist!

Das Schwache, noch neue, überwindet das Starke, schon starre.
Das Empfindsame, noch weiche, verdrängt das schon unempfindsame, Harte.
Doch niemand vermag dies anzunehmen oder danach zu handeln.

Der Starre wähnt sich stark und erhebt sich gegen den Schwachen.
Der Harte wähnt sich überlegen und bedrängt den Empfindsamen.

Daher lehrt der Berufene:

Wer es auf sich nimmt,
sich nicht zu erheben und keinen zu bedrängen,
ist wie der Urgrund der Welt.
Doch für den Urgrund der Welt ist ER der König,
der Lohn seiner (Opfer)Gaben.

Wer sich gegen den Schwachen erhebt
und den Empfindsamen bedrängt,
scheint der Herr der Welt,
doch vom Urgrund der Welt
fordert er
ein Opfer für ein Geschenk.

Den SINN der Schöpfung zu erkennen, kehrt die Sicht der Dinge um.

(Übertragung R.S.)
 

Der SINN im Karma

(79)
Versöhne Dich!
Was kann Dir bleiben,
vom Schmerz,
wenn ALLES Dich nur mit Dir selbst versöhnt?

Es wird NICHTS übrig bleiben,
auch kein Schmerz, der weiterlebt.

So nimm den Schmerz ruhig an!
Wem sollst Du Ihn auch geben, da er in Dir ist?
So nimm die Forderung ruhig an!
Denn wer als Du, wird dadurch aufgefordert?

NICHTS empfängt der Geist, um EINES ANDEREN WILLEN,
nur um des EIGENEN GEISTES WILLEN, wird es dem SELBST gegeben.


(Übertragung R.S)


 
Liebe Regina!
Danke für Deine Übertragung des Tao te King. Ich war auf der Suche nach etwas "Modernem" über den Taoismus, weil er mich fasziniert und von allem, was ich kenne, meinen eigenen Meditationen am ähnlichsten ist. TAO nenne ich IST.
Herzliche Grüße, Marjul
 
Vielen Dank für Deine Zeilen Marjul!

TAO nenne ich IST.
Ich nenne es gerne das "Tao The King"
"Der Seineszustand der Könige" oder, wenn man es als Lehrwerk betrachtet:
"Über den Seienszustand der Könige" :romeo: :grouphug:

LG

Regina
 

Wie leicht ist das gesagt...
Ist doch der erste Reflex immer, den Schmerz abzuwehren, Ihn zurückzugeben...
"Nimm Ihn an!"
Das war der Rat.
"Klage nicht, frage nicht! Nimm Ihn einfach nur AN!"
Und das habe ich getan.
Und erkannt.
Es ist DAS EINZIGE das Heilung bringt.


LG
 
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Geheimnisse aus der Rig Veda, dem ältesten Teil der Veden:

Der Preis der Frösche


Die Einheit der Bewegung (des Lebens), der Form und des Geistes

1
Nachdem der Zyklus Ihrer Ruhe zu Ende gegangen ist, wurden die Frösche, wie es den Dichtern des Wissens auch geschieht, zum Leben erweckt.
Sie werden zum Leben erweckt durch das Wasser, das vom Himmel auf die Erde herabströmt, da Himmel und Erde sich nun in Ihrer Energie verbinden.
Das ist es, was Ihre Bewegung hervorbringt.

2
Das Wasser strömt hernieder, denn die Energien des Himmels wollen sich neu mit der Erde verbinden. Auf diese Weise kommt das Wasser und diese Energie zu jedem einzelnen Dichter des Wissens, wie es zu jedem Frosch kommt, wenn der Monsun beginnt.
Zunächst gleicht der Dichter des Wissens dem Frosch. Er ist wie ein hohles Gefäß, das in einem ausgetrockneten Sumpf steht.
Das was das Gefäß tun kann, ist das was der Frosch tun kann, ist das was der Dichter des Wissens tun kann.
Sie alle warten darauf gefüllt zu werden.

Werden sie erfüllt, beginnt das Wissen aus den Mündern der Dichter hervorzuquellen, weil es mehr ist, als gefasst werden kann.
Daher quillt der Dichter über und beginnt zu sprechen, ob dieser Fülle, die in Ihn hinein fließt.
Wird das Gefäß gefüllt, quillt es über, da die Form des Gefäßes gehalten wurde, durch einen Tropfen, und das Gefäß den Regen nicht fassen kann.
Wird der Frosch erfüllt von der Energie, die den Himmel mit der Erde verbindet, erfüllt Ihn LEBEN.
So schlägt der Dichter den Ton an, wie das Gefäß einen Ton anschlägt, wenn es überquillt und wie der Frosch Töne formt, da diese Energie mehr ist, als er (still in sich) ertragen kann.
Wie die Kuh verkündet die Geburt Ihres Kalbes mit lautem Gebrüll.
Sie alle werden bewegt Töne zu formen, da Himmel und Erde sich verbunden haben: im Gewitter, in der Zeugung eines Kalbes, im Geist eines Dichters.

3
Sie alle waren von SEHNSUCHT erfüllt. Die Erde sehnt sich nach dem Himmel und WEIL das so ist, wird Ihre Sehnsucht beantwortet und es regnet.
Die Kuh sehnt sich nach dem Spiegel Ihrer Selbst und so wird Ihre Sehnsucht beantwortet.
Der Dichter sehnt sich nach dem was IN IHM ist und so wird seine Sehnsucht beantwortet.

Denn der Spiegel der Kuh ist die Erscheinungsform des Stieres. Wenn diese Sehnsucht Gestalt annimmt, wird ein Stier geboren. So ist diese Bewegung der Sehnsucht nach dem Stier (die Umsetzung des Geschehens) die Geburt eines Kalbes!

Denn der Dichter ist die sich spieglende Erscheinungsform dessen, was in Ihm ist. Durch die Wandlung von Bild und Spiegelbild, das "Umdrehen des Hauses", wird der Dichter eins mit dem, was Ihn hervorbrachte. Umsetzung und Sättigung seiner Sehsucht durch formlose Vereinigung mit dem eigenen Ursprung.

So gibt die Erde Ihre Sehnsucht an den Himmel weiter und die Kuh Ihre Sehnsucht in die Form und der Dichter seine Sehnsucht in das Formlose.
Auf diese Weise schließt sich der Zyklus.

So gehen sie sprechend einer zum anderen, und geben das, was sie empfangen haben und wodurch sie erfüllt wurden weiter. Doch alles was bleibt ist der Laut (die Bewegung), so wie der Sohn die Laute nachspricht, die er vom Vater hört, der um die Entstehung und die Wahrheit dieser Laute weiß.

4
Der eine nimmt die Energie auf und setzt sie um. Diese Umsetzung nimmt der andere auf und setzt sie (selbst) auf seine Weise um. Auf diese Weise entstehen viele Reden, und viele Sprachen.
Sieht man sie alle, kann man erkennen, wie sich die Rede des einen mit der Rede des anderen vermischt.

5
Wenn da einer ist, der es versteht, die Rede des anderen zu sprechen, nur dann wäre die Rezidation vollkommen. Es würde sich die Rede des einen und die des anderen zusammenfügen lassen, wie ein Gelenk, das sich richtig zusammenfügt und so gemeinsam zur Wirkung kommt.
Wie der Lernende, der es vermag, die Lehre des Meisters aufzunehmen, weil der Meister es versteht, die Rede des Schülers nachzuahmen, um Ihn sein Wissen zu lehren.

So fügt es sich zusammen und es entsteht Harmonie.
Oder es trennt sich für immer von dem, was wahr ist.
Wie ein Gelenk, das falsch zusammengefügt wird und nicht mehr dient.

6
Was ist der Sinn der Vielfalt, wenn es verbirgt, was wahr ist?
Der eine ahmt das Brüllen des Rindes nach, das entsteht, wenn ein Kalb geboren wird.
Weiß er um die Wahrheit im Brüllen des Rindes?

Der andere meckert wie ein Ziegenbock.
Weiß er um die Wahrheit, den Ursprung dieser Bewegung, die den Laut formte?

Der eine Frosch ist gesprenkelt und der andere grün.
Weiß er um die Gemeinsamkeit Ihrer Rede?
Obgleich sie an vielen Orten Ihre Laute formen und unterschiedliche Gestalten tragen und so Vielfalt ERSCHAFFEN
TRAGEN SIE DEN GLEICHEN NAMEN
Weiß jener um Ihr Geheimnis?

7
Wenn Dichter des Wissens gemeinsam ein Ritual abhalten, dann sind sie wie diese Frösche.
Sie kennen das Geheimnis.

Obgleich sie an vielen Orten Ihre unterschiedlichen Laute formen und unterschiedliche Gestalt tragen und so die Vielfalt des Wissens erschaffen
TRAGEN SIE DEN GLEICHEN NAMEN

Als Dichter des Wissens führen sie das Ritual aus
Als Dichter des Wissens drücken sie Ihr Wissen im Ritual aus
Als Dichter des Wissens SIND SIE das Ritual, das sie halten(!)
So führen sie das Ritual
ZUR RECHTEN ZEIT AM RECHTEN ORT AUS
UND WISSEN ES(!)
Wie die Frösche zur rechten Zeit am rechten Ort um den Teich sitzen und Ihr Ritual abhalten, während die Regenzeit über sie hereinbricht.

8
Als Dichter des Wissens WAHREN SIE das RITUAL und erschaffen es zugleich NEU
durch SICH SELBST(!)
So wie sie die Rede erschaffen für den Schüler zur RECHTEN ZEIT AM RECHTEN ORT.
Zur Erschaffung Ihrer Rede benötigen sie einen Zyklus, um die Rede (Bewegung) zu vollenden.
Und der Zyklus wird vollendet und definiert sich, durch die Erschaffung Ihrer Rede!
NIEMAND bleibt verborgen, wenn er die Rede erschafft!
Alles kommt zum Vorschein durch dieses Werden im Zyklus.

Das was der Zyklus IST, wird durch den Kult weitergegeben und ENDET in demjenigen, der den Kult an sich, durch sich und in sich vollzogen hat.

9
Dies wird bewirkt durch die Ordnung, die der Himmel in seiner Zwölfheit hütet.
Von daher kann niemand die Zeitfolge verfehlen, da niemand dieser Hut entkommt.
So wie niemand der Jahreszeit entkommt, wenn sie da ist!

10
Der verstanden hat, warum das Rind brüllt, hat uns behütet und beschenkt.
Er läßt uns die Vielfalt schauen und das, was sie ist.
Der verstanden hat, warum der Ziegenbock den Laut formt und was es ist, hat uns behütet und beschenkt.
Er läßt uns das Geheimnis schauen und was es ist, was es bedeutet.
Der verstande hat, das der Gefleckte und der Grüne EINEN NAMEN TRAGEN, obgleich sie unterscheidliche Laute an unterschiedlichen Orten formen und unterschiedliche Gestalt tragen, hat uns behütet und beschenkt.
Er läßt uns so die Einheit der Vielfalt schauen.

Indem das Wissen über diese Ordnung sich beständig neu über die Welt ergießt, überschreitet es seine eigene Lebenszeit.


(R.S. 10.10.2005, frei nach der Rigveda (RV, VII 103)
Grundlage dieser Übersetzung: "Gedichte aus der Rig Veda" ISBN 3-15-008930-1)

siehe auch https://www.esoterikforum.at/forum/showthread.php?p=295359&highlight=Zelte#post295359

LG
 
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