Die Leere der Lehre (II)

(Über das Eintreten für die Lehre oder den Lehrer)

(68)
Wer für die Lehre oder Ihren Lehrer eintritt,
soll niemanden anführen.

Wer um die Lehre oder Ihren Lehrer ringt,
soll niemanden zwingen.

Wer sich um die Lehre oder Ihren Lehrer bemüht,
soll nichts erkämpfen.

Wer einen anderen im Namen der Lehre oder des Lehrers anleitet,
soll dem dienen, den er nun anleitet.
Wenn dies SEIN WILLE ist, so soll er sich zu seinem Diener machen,
denn so ist auch das WIRKEN der Lehre durch die Schöpfung.

(Daher kann einer auch nur so für die Lehre oder Ihren Lehrer eintreten, ringen, sich bemühen oder einen anderen anleiten.)

Die Schöpfung führt niemanden an, daher führt sie mit NIEMANDEN Krieg.
Die Schöpfung zwingt niemanden, denn sie will NICHTS für sich selbst.
Die Schöpfung kämpft nicht, daher kann NIEMAND sie besiegen.

So offenbart sie Ihre EINHEIT mit dem EINEN.
Ihre EINHEIT mit IHM ist es, die das bewirkt.

In Ihrem Anfang,
in Ihrem Dienst an dem, durch den sie ist
und in Ihrem Ende.


(Übertragung R.S.)


 
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(Über das Erkennen der Lehre und des Lehrers)

(69)
Wenn Einer in die Lehre eingetreten ist,
so weiß er sich zu benehmen wie ein Gast.
So ist er weder Herr, noch Knecht.
Nur Gast.

Und wie ein Gast, kommt dieser nur,
wenn er eingeladen wurde.
Und er kommt auch nicht,
um im Haus seines Gastgebers zu wohnen.

Besser ist es
einem Gastgeber Raum zu schaffen,
als Ihm (s)einen Raum zu nehmen,
ein Gast weiß das(!).

Das ist es, was bewirkt, dass der Lehre oder dem Lehrer RAUM gegeben wird.

Da die Lehre oder der Lehrer
keinen eigenen Raum einnehmen,
gedeihen sie.

So dringen sie vor, ohne jemals vorzurücken.
So werfen sie Ihre Schatten, ohne jemals anzugreifen.
So verbinden sie, ohne jemals tätig zu sein.

Leicht ist es gegen die Lehre oder Ihren Lehrer vorzugehen,
doch es ist ein großes Übel.
Es ist ein großes Übel, da einer, der so handelt, sein eigenes Erkennen einbüßt.

Dort,
wo zwei Erkenntnisse miteinander ringen,
ist jenes das der Lehre,
welches sich zu Kämpfen scheut,
und um dessen Verlust
das Herz alleine weint.


(Übertragung R.S.)

 
Weg des Herzens versus Weg des Geistes

Der WEG der Liebe ist wie eine Wellenbewegung, in der sich der Geist zunächst FREI macht für das Bewusstsein was Liebe ist.
(hier hilft noch der Verstand.)
DURCH dieses Verstehen beginnt der Lernende diesen Weg nun tatsächlich auch zu beschreiten.
Auf diesem Weg erfährt er WAS LIEBE IST (Ihre unterschiedlichen Perspektiven und Aspekte).
Das ist das EMOTIONALE Begreifen der Liebe.
IM ENDE des Weges steht die Erfahrung was Liebe SEINER SUMME nach ist, IN SICH LEER und (ZUGLEICH) sich selbst all dessen auch BEWUSST...

Der WEG des Geistes ist GLEICHFALLS eine Wellenbewegung, in der sich der Geist zunächst FREI macht für das Bewusstsein
WAS Geist IST (auch hier hilft noch der Verstand).
DURCH dieses Verstehen kann nun der eigentliche WEG oder DIE ERFAHRUNG
WAS GEIST IST beschritten werden (seine unterschiedlichen Perspektiven und Aspekte werden so erfahren)
IM ENDE des Weges steht diese (letzte) Erfahrung WAS DIE SUMME DES GEISTES IST,
in sich leer und ZUGLEICH
alles durch sich selbst verbindend und daher LIEBE.

Denn wo die ERFAHRUNG endet (enden würde), endet alles, aber wo es eine ERFAHRUNG darüber gibt, gibt es diese Auftrennung von Anfang und Ende:
LIEBE.. in sich selbst bewusst und zugleich leer
LEERE (ALLBEWUSSTSEIN) das sich durch, mit und in Liebe SELBST offenbart.
 
(Über das Erkennen des Scheiterns in der Schöpfung (bei der Lehre) und des Lernenden)


(69)
Wenn ein Lernender in die Schöpfung eingetreten ist,
weiß er nicht mehr, wer er ist, woher er kommt und wohin er zu gehen wünscht.
Denn WÜSSTE er es, wäre er nicht mehr FREI es sich SELBST zu WÄHLEN.

So weiß er sich auch nicht (mehr) zu benehmen, wie ein Gast sich benimmt,
sondern findet sich nun wieder, im (fremden) Haus, einmal als Herr, einmal als Knecht.
So erfährt er, was er wählt, doch niemals, was er ist.

Und wie ein Trunkener in seinem Wahn,
kommt er, ob eingeladen oder nicht
auch mit dem WILLEN dieses Haus nun SELBST noch zu bewohnen.
(Dies wird Ihm auch gewährt, wenn hier auch nur AUF ZEIT.)

Besser wäre es
seinem Gastgeber Raum zu geben,
als Ihm seine Räume zu nehmen,
ein Gast weiß das,
einer der dem Wahn verfällt,
der weiß es nicht (mehr)(!).

Das ist es, was bewirken kann,
dass Einer in der Schöpfung fehlt,
ja SCHEITERN kann,
doch ist Ihm dann, für diesen Wahn,
nur SEINE ZEIT geschenkt!

Da weder Schöpfung, Lehre oder Pflicht
hier (selbst) noch einen Raum einnehmen,
wächst oder schwindet hier die Schöpfung und Ihr Raum
wie der, der lernt oder auch nicht.

Mit dem Scheitern, schwindet auch der (Zeit)Raum
und dringt der Scheiternde auch gewaltsam vor,
so verliert er doch nur MEHR an Raum, mit jedem Schritt.
So greift er (s)einen Schatten an und wird durch seinen Angriff SELBST erschlagen.
So trennt er seine (eigenen) Glieder ab, da er sein Schwert nur gegen SICH SELBER führt.

LEICHT ist es, an der Lehre oder Ihren Lehrern zu scheitern,
und SCHWER ist es die Lehre anzunehmen,
doch sie zu erkennen birgt großes Glück!

Sie birgt in sich den Schatz, den Einen,
SICH SELBST in NEUEM LICHT zu sehen!

Dort,
wo zwei Erkenntnisse um den Sieg ringen,
ist jenes Erkennen NICHT die Lehre,
welches ZUM KAMPF aufruft,
und bei dessen SIEG
das Herz schwer wird.


(Übertragung R.S.)
 
Erschütterter Glaube

Ein Dogmatikprofessor macht regelmäßig bei seinem Freund, einem Dorfpfarrer Urlaub.
In der Sonntagsmesse, die er dann übernimmt, hält er jedesmal lange tiefschürfende Predigten.
Einmal versucht er mit vielen gelehrten Argumenten, den Dorfleuten zu beweisen, dass Jesus Christus im Tabernakel ganz gewiss gegenwärtig ist.
Als der Pfarrer nach dieser Messe vor der Kirchentüre steht, hört er wie ein Bauer zum anderen sagt:
"I hob imma glaubt das da Heiland im Tabernakel is, oba won sie selbst a Proffessor so plogn muas, des zu beweisen, nocha glaub is nimma!"

Der Pfarrer beschließt den Schaden zu beheben, den die Predrigt seines Freundes offensichtlich angerichtet hat.
Am nächsten Tag geht er selbst auf die Kanzel und stellt das seelische Gleichgewicht wieder her.
"Meine Lieben es gibt nur zwei Möglichkeiten. Entweder ist der Heiland im Tabernakel, oder er ist nicht drin.
Also ist er drin. Amen."

LG (g*)
Naja, dass der selige Hêr Jesus im Tabernakel drin ist, das weiss doch jedes Kind. Die Frage ist aber, ob der selige Hêr Jesus auch im Schabernakel drin ist!
 
Stufen

Wie jede Blüte welkt und jede Jugend
Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
Es muss das Herz bei jedem Lebensrufe
Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
In andre, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt und der uns hilft zu leben.

Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
An keinem wie an der Heimat hängen,
Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
Er will uns Stuf' um Stufe heben, weiten.

Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen,
Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
Mag lähmender Gewöhnung ist entraffen.
Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
Uns neuen Räumen jung entgegensenden,
Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden...
Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!

(c) Hermann Hesse (Mit der Reife wird man immer jünger)

mfg
karasu
 
(Über das Verstehen der Lehre und der Schöpfung)

(70)
Sich in die Lehre oder Schöpfung einzufügen ist LEICHT,
niemals SCHWER.
LEICHT ist es, wenn es dem EIGENEN entspricht,
SCHWER ist es, wenn es WIDER DIESEM EIGENEN geschieht.

So wie es IM KÖRPER SELBST geschieht,
sich zu entwickeln und heranzuwachsen,
geschieht es LEICHT und ganz VON SELBST.

Doch kein anderer, als DIESER KÖRPER,
vermag Ihm vollkommene Leichtigkeit zu schenken.

Die HÖCHSTE VOLLKOMMENHEIT erlangt er so allein durch das,
was IN IHM ist, SICH SELBST.


So wie es IM GEIST SELBST geschieht,
sich zu entwickeln und heranzuwachsen,
geschieht es LEICHT und ganz VON SELBST.

Doch kein anderer, als DIESER GEIST,
vermag Ihm vollkommene Leichtigkeit zu schenken.

Die HÖCHSTE VOLLKOMMENHEIT erlangt er so allein durch das,
was IN IHM ist, SICH SELBST.


Da DIES NICHT VERSTANDEN WIRD(!),
wird weder DAS WESEN der SCHÖPFUNG,
noch DAS WESEN des GEISTES richtig verstanden!


DER GEISTES allein,
führt zum wahren URSPRUNG DES GEISTES (Vater),
so wie allein das verborgenen Wort der Lehre (Ursprung der Worte),
zum Verwirklichen der Lehre führt.

DIE SCHÖPFUNG allein
leitet zu wahren, da schöpferischen Taten an,
so wie allein die SCHÖPFUNGSTAT (als Herr der Schöpfung),
zu HÖCHSTER VOLLKOMMENHEIT führt.

Das es die Wenigen und nicht die Vielen sind,
welche die Lehre und die Schöpfung in Wahrheit erkennen,
liegt daran,
dass sie Ihre Wahrheiten nur IM ENDE und IM ANFANG
SELBST offenbaren.

So ist es auch mit dem Erkennen des Berufenen:
Er wird IM ANFANG von Wenigen
und IM ENDE von Vielen erkannt.

(Übertragung R.S.)

 
(Über das Beurteilen der Lehre (und des Lehrers))

(71)
Zu sagen: „Ich weiß es nicht!“,
ist aller Weisheit Anfang.

Und GUT ist es, dies IMMER WIEDER NEU zu sagen(!)
und auch zu wagen:
„Ich WEISS es nicht!“,
denn dies alleine macht es möglich
den Weg der Lehre zu beschreiten
,
oder NEU zu bereiten,
da hier NICHTS ALTES mitgenommen wird.

ALLES ist NEU, wird IMMER NEUER,
so mündet Einer in das höchste Ziel nun ein!


Glauben für Wissen zu halten,
erschafft Leiden,
denn so kommt einer,
und nimmt falsches Maß
indem er sagt:
„Ich weiß es!“,
obgleich NICHT ER ES WAR,
der es ermessen hat und auch erlitten
(er leidet nicht an seinem falschen Maß).

Nur Einer,
der an seinem GLAUBEN leidet(!),
wird FREI von diesem Leid und Maß,
indem er diesen Glauben nun entkleidet,
befreit er sich,
und FREI IST ER, sobald er NEU es fasst.

So ist er FREI vom Glauben oder Leiden,
wie auch der Berufene,
der SELBST es so ermaß.


Die Lehre kann nur jeder SELBST IN SICH ermessen.
(Vom Glauben kann nur jeder SELBST sich auch befreien.)


(Übertragung R.S.)


 
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Vielleicht noch ein paar Worte zum Wort Glauben
(sobald man einen Terminus einführt gibt es RAUM für Missverständnisse bzw. eine Interpretationsbreite, WAS denn nun eigentlich mit diesem Wort bezeichnet wird.)
ALLES was sich in eine BILD einfügen lässt (da es einer Teilempfindung entspricht) wird zunächst AUCH IN EINEM SELBST als WAGE empfunden
(man KÖNNTE AUCH DIESE Empfindung Glauben nennen)
und erst mit dem Zusammenfügen der Teile, das zum SEHEN des GANZEN BILDES führt, wird es zum Wissen (EIN SEIENSZUSTAND)
Der Punkt ist aber, das diese Teilempfindung (vages Wissen = Glauben) hier IN EINEM SELBST-erkannt und so auch nicht fremdbestimmt sind...

LG
 
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