Ich bin mir fast schon sicher, dass wir bereits hier nicht miteinander übereinstimmen. Ich würde da Bewusstsein sagen und Materie als eine herausgetretene Form von Bewusstsein verstehen. Ich glaube dieser Definition wirst du nicht zustimmen.
ergibst Du Dich der Ansich, dass ER deswegen seine Absolutheit verliert - oder diese ggf gar nie hatte?
Nein, nicht deswegen, sondern wegen dem, was ich oben angesprochen habe. Ich bin mir relativ sicher, dass du mit Geist wirklich eher das meinst, was man landläufig mit Geist meint, eine nicht-materielle Entität. Menschen wählen ja meistens den passendsten Begriff.
dass Gott deswegen nicht absolut sein soll ist nicht nachzuvollziehen.
Doch ganz klar, in dem Moment wo du sagst:
wobei all dies alles dem Schaffen Gottes entsprang aber deswegen nicht mit Gott gleichgesetzt werden muss
sprich die Schöpfung ist nicht Gott. In genau diesem Moment ist Gott nicht mehr absolut. Das ist ein logischer Zwang, er wirkt dann vielleicht noch hinein in die Schöpfung, aber der Geist Gottes beschränkt sich eben darauf ein Geist in einer geistigen Welt zu sein, die nicht identisch/deckungsgleich mit dieser Welt ist. Diese Welt ist nur eine Schöpfung. So ähnlich wie ein Program, von einem Informatiker. Der kann das auch nach belieben ändern und eingreifen, aber in Bezug zum Programm ist der Informatiker nicht absolut und vor allem begrenzt. Nur die Einheit von Programm und Informatiker wäre absolut. Das darf aber keine rein gedachte Einheit sein, es muss eine immanente Einheit sein. In dem Beispiel wäre der Informatiker der PC, der das Programm schreibt und auf dem PC läuft dieses Programm.
Allwissend heisst, dass Gott alles weiss was ist und was gewesen ist. Was sein wird weiss auch er nicht - es stünde im Widerspruch zum freien Willen.
Dann ist er offensichtlich
nicht allwissend. Dann ist dieser Gott von dem du sprichst zutiefst relativ, da er an die Zeit gebunden ist.
Das geht für mich gar nicht, weshalb ich mit diesem relativen Gott, den ihr Christen vorstellt einfach nichts anfangen kann.
Grundsätzlich schmälert dies aber seine Allmacht nicht.
Das gemeine an dem Gott, den du hier vorstellst ist, dass folgende Frage relevant ist und nicht aufgelöst werden kann: Kann der Gott, den du hier vorstellst einen Stein erschaffen, den er nicht hochheben kann? Wenn ja, dann ist er nicht allmächtig, weil er den Stein nicht hochheben kann, wenn nein, dann ist er nicht allmächtig, weil er ihn nicht erschaffen kann.
Der absolute, immanente Gott kann dies. Da er alles ist, ist die Erfahrung einen Stein nicht hochheben zu können jederzeit möglich.
Du zweifelst am freien Willen und willst Dich vor Deiner eigenen Verantwortung in Bezug auf Deine eigene Fähigkeit, Dich zu versündigen, drücken.
Nein, das ganze sieht viel einfacher aus, wie du hier siehst sehe ich einen riesen Haufen an logischen Problemen, die du nicht auflösen können wirst. Das macht alle weiteren Schlüsse, die du daraus ziehst für mich unglaubwürdig. Ich kann nur Schlüssen glauben schenken, die auf einem stimmigen Gottesbild beruhen.
Und beim absoluten Gottesbild hat dieser Satz keine Relevanz. Es ist weder möglich sich zu versündigen, noch gibt es einen echten freien Willen. Es gibt nur DIES und das ist Einheit, die "Sünde" nur in Form von erfahrener und erdachter Trennung zulässt. Da es Einheit ist, ist auch der freie Wille in erster Linie nur eine Erfahrung, Einheit kennt keine Alternativen. Nichtdestotrotz lebe ich weiterhin mit dieser Illusion und das ist kein Problem.
Ist schon spät, vielleicht geh ich morgen nochmal auf den letzten Absatz ein.
Chloroplast