Liebe Maria und @Wille,
ich gehe vom Sein aus. Das ist zunächst mal die einzig erfahrbare Wirklich, *wenngleich eigentlich auch nicht. Dem gegenüber steht das Nicht-Sein als Konstrukt des Verstandes, als die einzig nicht erfahrbare Wirklichkeit, als Phantom gegenüber. Wir finden für diese Absolutheiten Sein/Nicht-Sein in unserem hiesigen Dasein die relative Entsprechung auf der Ebene Leben und Tod.
Wir kennen die mysteriöse Grösse Leben, wir erfahren, was da passiert im Leben, es bleibt aber im Lebendigen selbst ein Mysterium was die Erfahrung und Grösse Tod ausmacht, was es bedeutet, wo wir dann hingehen und was mit uns passieren wird. Genau darin bleibt aber auch das Leben selbst ein Mysterium. Das Leben ist hier aber nichts, dass wir bewusst und freiwillig gewählt haben, sondern ein Trieb, der uns treibt, ein Trieb, der uns in seinem Selbsterhaltungstrieb letztlich doch beständig hin zum Tode treibt.
Ohne dass wir da ein Mitsprache- und Mitgestaltungsrecht hätten, es aufhalten könnten.
Wir können aber im Zuge gewisser Erkenntnisse und im Rahmen dieser sich gegenseitig Erfüllenden und ergänzenden Polaritäten erkennen, dass wir dem ein Ende setzen könnten, in dem wir den Trieb überwinden und uns z.b. ganz bewusst für den Tod entscheiden und "freiwillig" sterben. Ich sehe hier dieses Vermächtnis: Jesus, der Menschensohn, der dieses tierische und dieses be-dinglichte ablegt und ein wahrer Mensch wird und in seiner Erscheinung im System nur erkannt sein kann als Fehler, der korrigiert gehört oder aber als Anomalie, bei der die Möglichkeit gegeben ist diese Mutation, nahe an Mutaktion, zuzulassen.
Gehen wir also hin und sterben freien Willens, so bleibt zu erfahren, dass es den Tod nicht gibt. Es ist nur ein neues Leben, mit einem gravierenden Unterschied, dass ich in diesem Leben also rufen kann: Tod wo ist dein Stachel? Wir erkennen hier, dass es nur einen Willen gibt. Das ist der Wille Gottes. Dem Willen Nicht-Sein kann keine Folge geleistet werden. Wir können hier aber konstruieren, was denn dieses Nicht-Sein wäre. Das Nicht-Sein ist eine Instanz die es nicht gibt, gäbe es sie aber, so fehlte das einzig Relevante: Der Zeuge. Das Bewusstsein. Wenn wir uns also dem Konstrukt Nicht-Sein annähern möchten, könnten wir es das UNbewusstsein nennen. Es ist also Sein, nur unbewusst, nur
narkotisiert.
Legen wir diese Schablone über Leben und Tod, so haben wir ein bewusstes Leben und den Tod als unbewusstes Leben. Wenn wir nun bewusst in den Tod gehen, so transformiert sich der Tod zu einem weiteren bewussten Leben. Wir befinden uns also nicht mehr in der Polarität Leben und Tod, in der zwei Gegensätze sich gegenseitig ergänzen und zur Einheit hinstreben (Identität), sondern in der Dualität, in der Gegensätze sich einseitig ausschliessen, da sie eine Einheit bilden, eine Individualität. Wir sind hier Bürger zweier Welten und haben mit unserer Individualiät in der Erkenntnis, dass das Leben dem Tod hierarchisch übergestellt ist, in der bei der Vereinigung beider das Leben bleibt und der Tod geht tatsächlich sowas wie eine Freie Wahl erlangt.
Z.b. die Freie Wahl, uns dieser Erkenntnis hinzugeben, oder diese schnell wie lästiges Ungeziefer abzustreifen, da es unheimlich oder anstrengend wird. Diese Freie Wahl aber, die der frei Willige hat, verpennt so zusagen ihre eigene Erkenntnis, sie findet im Schlaf statt, in der Trennung, in der Polarität, und hat vergessen, dass es keine Wahl zwischen diesem und jenem gibt, sondern dass es nur dieses eine gibt und ich, egal wie ich wähle auch immer nur dieses eine wählen werde. Achtung hat hier, wer den Twist raus hat.
Und dieser Achtung folgt Demut, in der die Augen, ohne Tränen dem Weinen geneigt sind, und der Bauch aber tief und zufrieden, zum Frieden hin lächelt und in der das Herz aller Beteiligten dir offenbart ist und in dieser Offenbarung angetraut und anvertraut, da du würdig bist.
Des Menschen freier Wille ist beides: Seiner und Gottes. Wer erkennt, es gibt keinen Gott ausser Gott, der erkennt auch, dass es keinen Willen gibt, ausser Gottes. Wer also meint, er habe einen Freien Willen, besässe also die Macht, etwas zu tun, was Gott nicht will, den hat der Liebe Gott narkotisiert. Und in dieser Narkose darf er seine Frei-Willigkeit kennenlernen. Wir erkennen hier also nicht, dass der, der einen freien Willen hat narkotisiert ist, sondern der, der einen freien Willen unabhängig von Gott hat, der ist narkotisiert, bewegt sich im Konstrukt nicht-sein, dass ein Konstrukt des Systems und des Verstandes ist.
Der aber, der einen freien Willen hat und Gottes Willen darin erkennt, der hat exakt das selbe wie der Narkotisierte, nämlich nur Gottes Willen, er ist nur nicht der selbe wie der narkotisierte, er ist erwacht, na zumindest wacher. Das kann mitunter ein und die Selbe Person sein. Ich finde dazu deine Erkenntnis: Im Himmel und in der Hölle gibt es nur freiwillige wunderbar auf den Punkt gebracht!
@Freiheit
Wenn wir hier den Vergleich zwischen Traumbewusstsein und Wachbewusstsein heranziehen und dabei den Klartraum in den Focus ziehen, so erkennen wir, dass wir im Traum wach sind. Wir sind in diesem Traum zwar wach, was bedeutet, dass wir nicht mehr nur unbewusst motiviert sind, und wir eine gewisse Handlungsvollmacht, Mündigkeit erreicht haben, aber doch ist diese Freiheit wie Gibran es sagte: Nichts weiter als die Fessel einer neuen Freiheit. Im Traum begegne ich und bewege mich in meinem ganz persönlichem Unterbewusstsein. Wenn ich nun in diesem Traum erwache, der Traum aber weiter läuft, so bin ich mit meinem Wachbewusstsein in diesem Traum unterwegs. Was immer ich bewusst tue darin, es offenbart sich nur das Ausmass meines Wachbewusstseins. Ich nehme die Erkenntnisse meines Wachbewusstseins und arbeite mit diesen in meinem und mit meinem Unterbewusstsein. Da ich nun nicht mehr mit dem Trauminhalt "indentifiziert" bin kann ich zwar sehr viel freier gestalten als der Identifizierte aber doch eben nur im Rahmen dessen, was mein Wachbewusstsein, das quasi übergeordnete System hergibt. Findest du das FREI?
Meine Herzallerliebste Maria

und @All, wenn ich hier wir schreibe, dann meine ich mich und meine m-ichs...

Fühlt euch also bitte nicht überrumpelt.
