Die AfD und andere rechte Gesinnungsträger sind eine echte Gefahr - was können/müssen wir dagegen tun?

(...) Im Bus wurde die Mexikanerin dann von einem fremden Mann blöd von der Seite angemacht mit der Frage, ob ihr bewusst sei, dass Asiaten auch Ratten und Hunde zubereiten würden.

Mein Sohn meinte, solche blöden Kommentare hätten in den letzten Jahren zugenommen ... auch in München.

P.S.:
Für meinen Sohn, der gebürtiger Münchner ist, sind solche Situationen extrem unangenehm.
Das kann ich gut verstehen, wenn er sich da fremdschämt ...

Das sind halt so die Klischees, die in den Köpfen der Menschen festsitzen, und an denen sich dann auch mitunter Rassismus mit aufhängt.

Ich habe mich kürzlich selbst bei sowas ertapt: Ich war mit der Hamburger S-Bahn unterwegs, und wegen Bauarbeiten wurde ein Streckenabschnitt nicht befahren sondern mit Ersatzbussen bedient. Am entsprechenden Bahnhof, Berliner Tor, suchte ich also die Haltestelle für die Ersatzbusse. Gerade diese Haltestelle ist ziemlich groß und verwinkelt (Hamburger werden wissen, was ich meine).

Ich sah dann einen Menschen in gelber Sicherheisweste mit der Aufschrift: "S-Bahn Sicherheit" und beschloss ihn zu fragen. Es war ein Schwarzer, und ich ertappte mich dabei, dass ich beim Nähertreten die Frage in Gedanken schon auf Englisch formulierte.

Noch rechtzeitig kam mir dann der Gedanke, dass er in dem Job und mit der Aufgabe, die er gerade ausübt, sehr wahrscheinlich auch gut Deutsch versteht und spricht. Und so war es dann auch.

Es ist jetzt nichts dramatisches, und ich hätte ihm nichts Böses getan, wenn ich ihn den ersten Impuls folgend auf Englisch angesprochen hätte.

Aber ich glaube, dass es solche mitunter kleinen größtenteils harmlosen Impulse und Klisches sind, an denen sich dann auch rassistische Gedanken anhängen, wenn man nicht auch aktiv die harmlosen Impulse mit-hinterfragt.

Ich mag jedenfalls das bunte Hamburger Stadtbild.
 
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Ich sah dann einen Menschen in gelber Sicherheisweste mit der Aufschrift: "S-Bahn Sicherheit" und beschloss ihn zu fragen. Es war ein Schwarzer, und ich ertappte mich dabei, dass ich beim Nähertreten die Frage in Gedanken schon auf Englisch formulierte.

Noch rechtzeitig kam mir dann der Gedanke, dass er in dem Job und mit der Aufgabe, die er gerade ausübt, sehr wahrscheinlich auch gut Deutsch versteht und spricht. Und so war es dann auch.
Verstehe ...
Aber dieses Denken ist für mich z.B. nicht wirklich rassistisch.
Fakt ist, dass man bei so manchen Menschen nicht unbedingt weiß, wie gut sie die deutsche Sprache beherrschen.
Und man schätzt Leute innerhalb von wenigen Sekunden ein.

Und in einer Großstadt wie München (ich lebte in München und im dortigen Umland für etwa 15 Jahre) hab ich mich übrigens auch schon mehrmals dabei ertappt, Leute auf Englisch anzusprechen.

Und warum? Weil manche wie ausländische Touris auf mich wirkten.
Ich wollte halt einfach zuvorkommend sein als ich merkte, diese oder jene Person sucht gerade irgendwas. :D
 
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Verstehe ...
Aber dieses Denken ist für mich z.B. nicht wirklich rassistisch.

Hoffentlich. Ich denke ja offensichtlich auch so, und ich möchte kein Rassist sein.

Ich denke auch nicht, ass dieser Impuls schon rassistisch ist, und ich hätte nichts böses getan, wenn ich ihn tatsächlich auf Englisch angesprochen hätte.

Aber ich glaube, dass sich Rassismus an solchen Impulsen aufhängen und festhalten kann. Der gedankliche falsche Schnellschuss: "Schwarzer => kann wahrscheinlich kein Deutsch" ist für sich alleine noch harmlos, aber rassistische Reden sind gefüllt mit solchen Schnellschüssen.

Alleine schon die Frage: "Wo kommen Sie denn her?" ist so ein Schnrllschuss, von dem Bettoffene Menschen ziemlich genervt sind. Did Frage ist freundlich und zeigt auch Interesse an der Person... sie impliziert aber Vorurteile und Klisches. Mai Thi Nguyen-Kim hat darüber such mal ein Video gemacht; sie wird das sicher auch oft gefragt.

Fakt ist, dass man bei so manchen Menschen nicht unbedingt weiß, wie gut sie die deutsche Sprache beherrschen.
Und man schätzt Leute innerhalb von wenigen Sekunden ein.

Ja, und das hat sich in der Evolution so entwickelt. Wir sind drauf angewiesen, so schnell uns einen Eindruck über unser Gegenüber zu machen. Dass wir das tun, hat einen guten Grund. Wir müssen uns aber bewusst sein und bleiben, dass dieser erste Eindruck ein Vorurteil ist, der u.a. auch auf Klisches und Stereotypen beruht... Und somit dass weitreichende Entscheidungen nicht nur von ersten Eindrücken abhängen sollten.

Und in einer Großstadt wie München (ich lebte in München und im dortigen Umland für etwa 15 Jahre) hab ich mich übrigens auch schon mehrmals dabei ertappt, Leute auf Englisch anzusprechen.

Und warum? Weil manche wie ausländische Touris auf mich wirkten.
Ich wollte halt einfach zuvorkommend sein als ich merkte, diese oder jene Person sucht gerade irgendwas. :D

Mache ich auch gelegentlich. Wenn ich Recht habe, fällt es mir ja auch gar nicht auf. Hier hatte ich Unrecht - zum Glück für mich rechtzeitig schnell zuvorkommend bemerkt.
 
Ich denke auch nicht, ass dieser Impuls schon rassistisch ist, und ich hätte nichts böses getan, wenn ich ihn tatsächlich auf Englisch angesprochen hätte.
Eben.

Aber ich glaube, dass sich Rassismus an solchen Impulsen aufhängen und festhalten kann. Der gedankliche falsche Schnellschuss: "Schwarzer => kann wahrscheinlich kein Deutsch" ist für sich alleine noch harmlos, aber rassistische Reden sind gefüllt mit solchen Schnellschüssen.
Das stimmt.
Aber ich weiß nicht, ob man sich immer gleich einen Kopf machen und Angst haben muss, in ein Fettnäpfchen zu treten.

Alleine schon die Frage: "Wo kommen Sie denn her?" ist so ein Schnrllschuss, von dem Bettoffene Menschen ziemlich genervt sind. Did Frage ist freundlich und zeigt auch Interesse an der Person... sie impliziert aber Vorurteile und Klisches. Mai Thi Nguyen-Kim hat darüber such mal ein Video gemacht; sie wird das sicher auch oft gefragt.
Ja, das stimmt.
Und trotzdem frage ich manchmal nach.
Ich denke einfach, der Ton macht die Musik.

Noch ein Beispiel ...
Meine aus Oberschlesien (Polen) stammenden Eltern lebten Anfang der 2000er bereits über 30 Jahre lang in Deutschland.
Sie hatten sogar in ihrer Kindheit und Jugend sehr viel Deutsch gesprochen, aber der oberschlesische "Slang" meines bereits über 80-jährigen Vaters war trotzdem noch deutlich rauszuhören. Also hat man ihn dennoch immer mal wieder danach gefragt, wo er eigentlich ursprünglich herkommt.
Das ist halt so, wenn man aus einem Gebiet stammt, wo sprachlich ein anderer Dialekt vorherrscht.
Da gibt dann noch nicht mal das Aussehen den Ausschlag, genauer nachzuhaken, sondern nur die Aussprache.

Ist das dann schon rassistisch, wenn man da nachhakt?

EDIT:
Ich persönlich sehe Deutschland ohnehin als Schmelztiegel verschiedenster Ethnien.
Bin ja selber auch eine ordentliche Promenadenmischung und deshalb interessiert mich auch die Herkunft anderer Menschen.
Und wäre ich nur 2,5 Monate früher geboren, wäre ich keine gebürtige Deutsche ...
 
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Juden sieht man an, dass sie Juden sind oder Deutsche? Oder wie meinst Du das?
Migranten sieht man den Migranten an? Kenne da einige Fälle, wo der Bio-Deutsche als Ausländer durch ging und der Türke, wegen seiner blonden Haare und blauen Augen der absolute deutsche Schwiegermuttertyp war.
Und auch unter den Gastarbeitern der 2. und 3. Generation gibt es nicht wenige, die eine Abschiebung von "denen da" gutheißen und damit liebäugeln, die AfD zu wählen und ganz große Augen machen, wenn man sie darauf hinweist, dass
sie dann auch raus müssen.
Und was möchtest Du mir jetzt damit sagen? Kann es sein dass du mich missverstanden hast?

Nein, man sieht niemandem seinen oder ihren Glauben an.Weder durch Haut und Haarfarbe noch durch Kleidung und Accessoires. Aber, wir tappen alle automatisch in eine Art Zuschreibungs- Mechanismus.Ob das dann auch gleich Vorverurteilung,Be-und Abwertung bedeutet oder nur der Orientierung dient darf jeder für sich selbst reflektieren.

Und by the way....es ist absolut möglich jüdisch,buddistisch, oder oder zu sein und gleichzeitig dem Phänotyp: weiße Haut, blaue,graue,oder grüne Augen und mittelblonde Haare zu entsprechen.

Genauso wie die Nachkommen der ehemaligen Gastarbeiter aus Südeuropa heute immer noch diesen Phänotyp erfüllen, aber sowas von glasklar Deutsche sind weil in Deutschland geboren ,sich als Deutsche definieren und damit identifizieren und gleichzeitig Zugehörigekeit und Loyalität zur Herkunft ihrer Eltern oder Großeltern empfinden. Und das ist total nachvollziehbar,gut, berreichernd und völlig in Ordnung....also für mich jedenfalls.

Dass, "Nicht- vollständig- informiert- sein" , Ignoranz, Intoleranz und/oder Oberflächlichkeit plus unvollständige Folgenanalyse auch das Absurdum des selbst betroffen seins bedeutet, gibt es ja auch an anderen Stellen.
So wäre die Steuerpolitik der AFD ganz sicher nicht finanzierbar und massiv benachteiligend, besonders für kleine und mittlere Haushaltseinkommen.
 
Juden sieht man an, dass sie Juden sind oder Deutsche?
Da klingeln mir schon die Ohren!
Kenne da einige Fälle, wo der Bio-Deutsche
Biodeutsch ist bitte wer genau? Deutsch bis in die wieviele Generation? Hört sich wie "arisch" an.

Gern gestehe ich Dir zu, dass Du es so gar nicht gemeint hast. Rechtes Framing zu übernehmen ist allerdings keine gute Idee.
 
Das stimmt.
Aber ich weiß nicht, ob man sich immer gleich einen Kopf machen und Angst haben muss, in ein Fettnäpfchen zu treten.

Sehr schwere Frage...

Ich habe mal ein Interview mit einem Autoren gesehen, der darüber berichtete, wie die Filmrechte seiner Jugend-Biografie verkauft bzw. vergeben wurden. Er wuchs in Berlin auf, und in seinem Buch kommt dann auch eine kleinktiminellr türkische Jugend-Gang vor, die ein wenig such seine Wohngegend in Mitleidenschaft gezogen hat. Ein Umstand, der hier leider mal einem Stereotyp entspricht.

Der Autor bekam dann von einem Profutenten die sinngemäß Anfrage: "Sehr tolles Buch und gute Gedchichte, ich möchte es gerne verfilmen. Aber um keine rassistischen Klischees zu bedienen möchte ich aus der türkisch-stämmigen Jungengang eine deutsch-lesbische Mädchengruppe machen."

Das Angebot hat der Sutor abgelehnt und die Filmrechte nur unter der Prämisse vergeben, dass die Giguren bleiben, wie die geschrieben sind. Es basierte ja auf seinen Erinnerungen.

Als Arbeitshypothese würde ich vorschlagen: Es ist gut dich bri sowas viel bzw. immer einen Kopf zu machen, aber man kann bzw. sollte auch den Mut haben gelegentlich (dann bewusst) evtl. in Fettnäpfchen zu treten. Und wir müssen dann auch die Größe der jeweiligen Fettnäpfchen unterrinander unterschiedlich wichten.

Sonst hätten wir hier Zustände, in denen es auch sehr einfach wäre, einen Menschen gesellschaftlich zu ruinieren.

Ja, das stimmt.
Und trotzdem frage ich manchmal nach.
Ich denke einfach, der Ton macht die Musik.

Noch ein Beispiel ...
Meine aus Oberschlesien (Polen) stammenden Eltern lebten Anfang der 2000er bereits über 30 Jahre lang in Deutschland.
Sie hatten sogar in ihrer Kindheit und Jugend sehr viel Deutsch gesprochen, aber der oberschlesische "Slang" meines bereits über 80-jährigen Vaters war trotzdem noch deutlich rauszuhören. Also hat man ihn dennoch immer mal wieder danach gefragt, wo er eigentlich ursprünglich herkommt.
Das ist halt so, wenn man aus einem Gebiet stammt, wo sprachlich ein anderer Dialekt vorherrscht.
Da gibt dann noch nicht mal das Aussehen den Ausschlag, genauer nachzuhaken, sondern nur die Aussprache.

Ist das dann schon rassistisch, wenn man da nachhakt?

Sicher nicht. Und ich glaube auch nicht, dass Mai Thi Nguyen-Kim glaubt, irgendjemand wäre Rasdidt, der sie das gefragt hat, was sie so nervt.

Ich muss gestehen, dass ich basierend auf Mai This Statement dazu die schnelle Nachfrage z.B. beim direkten Kennenlernen vermeide. Wenn ich allerdings neben dem Aussehen noch weitere Merkmale bemerke, die so "nicht von hier" wirken - Akzenz, Essensvorlieben o.ö. - dann frage ich auch neugierig nach.

EDIT:
Ich persönlich sehe Deutschland ohnehin als Schmelztiegel verschiedenster Ethnien.
Bin ja selber auch eine ordentliche Promenadenmischung und deshalb interessiert mich auch die Herkunft anderer Menschen.
Und wäre ich nur 2 Monate früher geboren, wäre ich keine gebürtige Deutsche ...

Ja, und ich mag Deutschland auch so bunt, bzw. ich würde mir wünschen, dass weltweit Ethnien keine gewichtige Rolle mehr spielen.
 
Als Arbeitshypothese würde ich vorschlagen: Es ist gut dich bri sowas viel bzw. immer einen Kopf zu machen, aber man kann bzw. sollte auch den Mut haben gelegentlich (dann bewusst) evtl. in Fettnäpfchen zu treten. Und wir müssen dann auch die Größe der jeweiligen Fettnäpfchen unterrinander unterschiedlich wichten.
Guter Vorschlag! :)

Sonst hätten wir hier Zustände, in denen es auch sehr einfach wäre, einen Menschen gesellschaftlich zu ruinieren.
Klar ... das sehe ich auch so.
Man muss dann schon auch aufpassen, dass man nicht irgendwelche Klischees bedient, die zur Ablehnung ganz bestimmter Gruppen führen ...

Sicher nicht. Und ich glaube auch nicht, dass Mai Thi Nguyen-Kim glaubt, irgendjemand wäre Rasdidt, der sie das gefragt hat, was sie so nervt.
Klar.

Ich muss gestehen, dass ich basierend auf Mai This Statement dazu die schnelle Nachfrage z.B. beim direkten Kennenlernen vermeide. Wenn ich allerdings neben dem Aussehen noch weitere Merkmale bemerke, die so "nicht von hier" wirken - Akzenz, Essensvorlieben o.ö. - dann frage ich auch neugierig nach.
Siehste und da ticke ich dann doch ein bisschen anders, weil man genetisch betrachtet durchaus auch bestimmten Ethnien zugeordnet werden kann ...

Mag sein, dass ich da jetzt wieder in ein Fettnäpfchen trete, aber nun ja ...
... es gibt da noch eine Beispielgeschichte, die ich gern erzählen möchte ...


Ich erinnere mich an meine allererste Stelle, die ich kurz nach Abschluss meiner Lehramtsausbildung angenommen hatte.
Ich stand Mitte der 1990er - wie Tausende andere Junglehrer damals auch - erst mal auf der Warteliste, also zog ich zu meinem damaligen Mann nach München und nahm dort erst mal irgendeinen Job an, um Geld zu verdienen.
Und so landete ich im Münchner Servicebüro von QUELLE und ging vorübergehend einem Job nach, den ich schon von meiner Studentenzeit her kannte.

Dort waren die verantwortlichen Teamleiterinnen in Bezug auf den Dialekt absolute bayerische Urgesteine, doch eine davon war schwarzhaarig und so dunkel, dass es extrem auffällig war, besonders im Sommer.
Natürlich hakte ich nicht gleich nach, aber nach ein paar Monaten platzte ich dann doch vor Neugier und fragte sie direkt, ob sie bzw. ihre Eltern oder Großeltern in Bayern oder anderswo geboren seien.

Sie lachte laut auf und meinte, dass ich nicht die Erste sei, die das gefragt hätte.
Aber nein, sie sei gebürtig aus Bayern und auch ihre direkten Vorfahren seien ihres Wissens nach alle in Bayern geboren, aber mehrere ihrer Verwandten seien ebenfalls dunkelhaarig und hätten - wie sie selbst auch - einen deutlich dunkleren Teint.
Sie habe daher auch schon früher nachgeforscht und schließe nicht aus, dass sich ethnisch womöglich Süd- bzw. Südosteuropäerinnen in ihre Linie mitreingemischt haben könnten.

Tatsächlich fand man ja auch Hinweise dazu.
Siehe:


Insofern ...
Ich finde das einfach immer wieder sehr spannend und es ist eigentlich sehr schade, dass das Nachfragen nach einer möglichen Ethnie in der eigenen Blutlinie bzw. Verwandtschaft immer so schnell einen negativen Touch bekommt, denn es sind natürlich auch wissenschaftlich interessante Gesichtspunkte.
Zumal, praktisch alle Mitteleuropäer sind Promenadenmischungen. Wer glaubt, es gäbe so etwas wie eine "reinrassige deutsche bzw. germanische Ethnie" hat ja ohnehin nicht mehr alle Tassen im Schrank ...

__________________________________
EDIT:

Wenn ich mich recht erinnere, haben die Nazis versucht, die schwarzen Haare des Heinrich des Löwen blond zu färben (habe ich mal vor Jahren gehört), weil sie es nicht ertrugen, dass er ein dunkler Typ war.

Ergänzend hierzu:

Auszug:
Im Dom liegen Heinrich der Löwe, Herzog von Sachsen und Bayern, und seine Frau Mathilde. Der Domführer Herr Engelke erzählt, wie begierig die Nazis waren, Heinrich zur arischen Symbolfigur zu machen, weil er im Hochmittelalter die deutsche Kolonisation unerschlossener Gebiete östlich der Elbe vorantrieb, und weil er ein Machtpolitiker war, der immer mehr Rechte und Ländereien anderer Adelsgeschlechter an sich reißen wollte. Sie hätten ihm die scheußliche Krypta hier unter dem Kirchenboden gebaut, aber als sie die Sarkophage von ihm und seiner Frau öffneten, hätten sie festgestellt, dass Heinrich der Löwe deutlich kleiner als seine Frau und ausgesprochen schwarzhaarig gewesen sein muss, woraufhin sie "den Deckel wieder zumachten" und das Interesse an ihm verloren. Keine Ahnung, ob das stimmt, aber: eine gute Geschichte.
 
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(...)
Insofern ...
Ich finde das einfach immer wieder sehr spannend und es ist eigentlich sehr schade, dass das Nachfragen nach einer möglichen Ethnie in der eigenen Blutlinie bzw. Verwandtschaft immer so schnell einen negativen Touch bekommt, denn es sind natürlich auch wissenschaftlich interessante Gesichtspunkte.

Ja, wissenschaftlich betrachtet ist es natürlich spannend genotypische und damit einhergehende phenotypische Merkmale zu beobachten und zu verfolgen und ggf. auch auf Ethnien und Herkunftsgegenden, so lange diese untereinander abgegrenzt waren/sind, zuzuordnen.

Asiaten vertragen nicht so viel Alkohol (auch darüber hat Mai Thi Nguyen-Kim mal ein Video gemacht)

Die Sichelzellen-Anämie schützt vor Malaria, und ist deswegen in eiinigen Gegenden ein evolutionären Vorteil obwohl es eine mitunter unangenehme Erbkrankheit ist.

Sowas zu erkennen und zu verfolgen ist sehr spannend und liefert Einblicke in Evolution und Genetik.

Es kann aber heikel oder gar gefährlich werden, wenn daraus auch vorrauseilende Werturteile entstehen.

Und Klischees nerven nicht nur die betroffenen Menschen, sie beeinflussen sie auch in einer Weise, dass das Klischee sich selbst bestätigt.

Ich hörte mal von einer Studie, in der einige wild furchgemusche Gruppen einem Mathetest unterzogen wurden. Die Stufienleiter hat dabei bor allem das Abschnriden der Untergtuppe der asiatischen Frauen im Vergleich zu den anderen Teilnehmern interessiert.

Den Teilnehmern wurde nämlich unterschiedliches erzählt, was in der Dtufie geprüft wurde. In den Gruppen, zu denen gesagt wurde: "Wir wollen testen, wie Frauen und Männer unterschiedlich in Mathe abschneiden" schnitten auch fie asiatischen Frauen dem Klischee folgend schlechter als die teilnehmen Männer (alle, nicht nur fie adistischen) ab.

Wurde den Teilnehmern erzählt: "Wir wollen die Ethnien im mathematischen Abschneiden vergleichen", schnitten die asiatischen Frauen dem Klischee folgend auch vedonders gut ab.

Zumal, praktisch alle Mitteleuropäer sind Promenadenmischungen. Wer glaubt, es gäbe so etwas wie eine "reinrassige deutsche bzw. germanische Ethnie" hat ja ohnehin nicht mehr alle Tassen im Schrank ...

Ja, genau. Und mein Wunsch wäre, dass es sich - möglichst weltweit - noch viel mehr durchmischt. Ich möchte keine getrennten Ethnien mehr, sondern eine bunte Mischung von Geno- und Phenorypen, die man zwar offensichtlich erkennen, benennen und unterscheiden kann, die man aber nicht a priori einer Herkunft oder gar einer Wertigkeit zuordnen kann.

Kurz zusammengefasst: Lasst uns alle Promendenmischungen werden. Ich glaube, das wäre auch genetisch betrachtet nur bon Vorteil.

Als kleine Anekdote zum Schluss, da Du Haarfarben erwähnt hast: Eine Laien-Theatergruppe in meinem Wohnort hat mal zusammen mit einem Laien-Orchester Mozarts Zauberflöte einstudiert und aufgeführt. Die Figur der Pamina ist ja blond, was sich auch im Text der Oper ersichtlich ist. Die Frau, die die Rolle drr Pamina da bekommen hat, war aber schwarzhaarig. Ich kannte sie damals auch persönlich. Und sie berichtete mir dann über die Diskussionen in der Gruppe, wie sie mit der Diskrepanz von Text und Erscheinungsbild umgehen sollen, also ob sie ihre Hasre blondiren soll, oder ob sie die betreffenden Textstellen ändern wollten. Sie entschieden sich dazu, alles so zu lassen, und aus der Diskrepanz eine Art Runing Gag zu machen. Das gab in den Aufführungen einige Lacher mehr...
 
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