Die AfD und andere rechte Gesinnungsträger sind eine echte Gefahr - was können/müssen wir dagegen tun?

Die Sachebene wird die AfD nicht oder nur sehr gering kleiner machen. Die Unsicherheiten der „Weltordnung“ und die prozessbedingte trägere Lösungen einer Demokratie sind m.E. maßgeblich. Auch der wirtschaftliche Abschwung wird ihnen in die Hände spielen. Die Demokratie muss in Deutschland schneller agieren und die Bevölkerung einsichtiger. Ich denke, man kann den Wählern mehr Ehrlichkeit zumuten. Es ist doch klar, das bestimmte Umstände bestimmte Konsequenzen haben, Willkommenskultur, Ahrtal, Ukrainekrieg. Der kurze Aufmerksamkeitsfokus der Bevölkerung kombiniert mit Forderungen blendet gerne mal die Konsequenzen aus. Bei selbigen wird dann rumgemeckert über unfähige Politik, das ist kurzsichtig und dumm.

Einerseits stimme ich Dir zu, andererseits beißt sich da die Schlange etwas in den eigenen Schwanz.

Eine Einsicht der Bevölkerung, die wir beide uns wünschen, kann ja eigentlich nur auf der Sachebene stattfinden. (Wobei wir beide wahrscheinlich andersartige Einsichten wünschen, das brauchen wir aber nicht vertiefen). Oder übersehe ich da was?
 
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Klimaflüchtlinge gibt es ja jetzt schon in Österreich.
Und das ist auch verständlich:
Wenn man jedes Jahr vom Hochwasser heimgesucht wird und seinen Keller auspumpen muß, überlegt man sich natürlich auch, woanders hinzuziehen, wenn man es sich finanziell leisten kann.
Aber ich spreche nicht von Klimaflüchtlinge, die im eigenen Land bleiben, sondern die ihr Land oder ihren Kontinent verlassen müssen.
Und da denke ich mir, wenn das Klima bei uns in Mitteleuropa so menschenfeindlich ist, dass wir tatsächlich flüchten müssten, wo kann man dann noch hin?:rolleyes:


Das ist es ja, dass man irgendwann nicht mehr weiß, wohin man dann noch gehen könnte, wenn es mit dem Klima immer schlimmer wird. Aber vielleicht hat ja einer der Superreichen doch noch irgendwo einen Planeten in petto?!? Und dann mit Sicherheit nicht für das Gesocks da unter ihm…

Es ist schwer, bei all dem optimistisch zu bleiben… :rolleyes:
 
Einerseits stimme ich Dir zu, andererseits beißt sich da die Schlange etwas in den eigenen Schwanz.

Eine Einsicht der Bevölkerung, die wir beide uns wünschen, kann ja eigentlich nur auf der Sachebene stattfinden. (Wobei wir beide wahrscheinlich andersartige Einsichten wünschen, das brauchen wir aber nicht vertiefen). Oder übersehe ich da was?
Wir sind verdammt nah am ursächlichen Problem für das Entstehen/Wachsen nicht demokratischer Parteien finde ich .
-Es bräuchte einen charismatischen und vielleicht etwas schrulligen Kanzler, der die Sachebene für die Wähler mit Geist und Emotion füllen kann. Scholz kann es nicht. Ich denke er hat es gezielt versucht. Der Rausschmiss von Lindner, vollgepackt mit Emotionen. Auf dem einen oder anderen Plakat mit riesiger Deutschlandflagge sieht er fast wie Hindenburg aus. Es wirkt insgesamt lächerlich, weil er so nicht tickt. Er ist ein kühler Hanseat, und deswegen verfängt es mangels Authentizität nicht. Merz wiederum ist unkontrolliert emotional. Ich nehme ihm sogar seine Betroffenheit bei der Aschaffenburger Messerattacke ab. Er wollte Tempo für eine Lösung machen , was aber ebenfalls unprofessionell wirkt, nun auf der Sachebene.
Wir haben als Wähler einfach kein ergreifendes Angebot. Die AfD hat da viel Platz…und wir können von Glück sprechen, das sie auch keinen Charismatiker haben, sonst sähe es schlimmer aus. Dieses Nachgeäffe des Führers von Höcke ist geradezu peinlich doof.

Ich trauere Helmut Schmidt nach, ein brillanter Redner, der auch mal die Regeln bricht für Lösungen (Hamburger Flutkatastrophe), unpopuläre Entscheidungen (NATO-Doppelbeschluss) eiskalt durchzieht und dem großen Bruder nicht in den Ar,. kriecht.

Wir brauchen - ich traue mich es zu schreiben :oops: - einen charismatischen Führer für unsere Demokratie, etwas mehr mitreißende authentische Emotion, gepaart mit Mut für unpopuläre Maßnahmen und der Ehrlichkeit, das es jetzt durch ein tiefes Tal geht. An dem Tal ist die deutsche Politik nur sehr begrenzt schuld. Es ist die Geopolitik und deren Fallen, in welche sie naiv hereingestolpert ist ( an der Stelle teilt sich ja unsere Meinung)

Schade das es Habeck nicht schaffen wird. Auch wenn die Medien ihn gerne wegen seinem Stil lächerlich machen, ich finde ihn authentisch und vielleicht hätte er sogar den Mut für unpopuläres, was aber noch grausamer als es bereits aktuell ist für die grüne Partei sein würde, deswegen geht auch da nicht viel.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wir sind verdammt nah am ursächlichen Problem für das Entstehen/Wachsen nicht demokratischer Parteien finde ich .

Da muss ich Dir leider zustimmen.

Es bräuchte einen charismatischen und vielleicht etwas schrulligen Kanzler, der die Sachebene für die Wähler mit Geist und Emotion füllen kann. Scholz kann es nicht. Ich denke er hat es gezielt versucht.

Ich finde ja, der Habeck würde das durchaus gut können.

Was er jedenfalls kann, ist, dass er seine Entscheidungsprozesse darstellt und somit auch offenlegt, dass die Probleme vielschichtig und ambivalent sind - dass es halt immer eine vielzahl unterschiedlicher sich teilweise widersprechender Anliegen gibt, die aber allesamt berechtigt sind, und dass es da nicht den perfekten Weg ohne Risiken und Nachteile gibt, sondern dass man da mühsam-überlegt navigieren muss, um einen Weg zu beschreiten, der möglichst viele Vorteile bringt und möglichst wenig Leid hervorruft. Und besonders schwierig wird das, weil verschiedene Menschen unterschiedliches Leid auch unterschiedlich gewichten etc.

Mir hat beispielsweise mal gefallen, wie er in einer der Talkshows - ich glaube, es war bei Lanz - beinahe ausgerastet ist und erklärt hat: "Egal, was ich tue, ich ziehe eine Spur der Verwüstung hinter mir her. Nur, wenn ich es nicht täte, wäre diese Spur noch verherender." (Soweit ich mich erinnere ging es da um den Gas-Deal mit Katar).

Wir brauchen - ich traue mich es zu schreiben :oops: - einen charismatischen Führer für unsere Demokratie, etwas mehr mitreißende authentische Emotion, gepaart mit Mut für unpopuläre Maßnahmen und der Ehrlichkeit, das es jetzt durch ein tiefes Tal geht. An dem Tal ist die deutsche Politik nur sehr begrenzt schuld. Es ist die Geopolitik und deren Fallen, in welche sie naiv hereingestolpert ist ( an der Stelle teilt sich ja unsere Meinung)

Mut für unpopuläre Maßnahmen gepart mit der Fähigkeit zu erklären, warum sie sinnvoll sind und bestenfalls das Tal doch etwas abmildern...?
 
Mut für unpopuläre Maßnahmen gepart mit der Fähigkeit zu erklären, warum sie sinnvoll sind und bestenfalls das Tal doch etwas abmildern...?
Vieles davon dauert Jahre, kostet viel Geld und wird größtenteils innerhalb einer Wahlperiode keine Ergebnisse zeigen. Das heißt, die AfD könnte in vier Jahren das Ruder übernehmen.
Mir fällt nichts ein.
 
Vieles davon dauert Jahre, kostet viel Geld und wird größtenteils innerhalb einer Wahlperiode keine Ergebnisse zeigen. Das heißt, die AfD könnte in vier Jahren das Ruder übernehmen.
Mir fällt nichts ein.

Bezüglich "viel Geld" denke ich manchmal, dass man vielleicht einmalig für zwei oder drei jahre die Schuldenbremse und die "schwarze Null" aufhebt, einen ordentlichen Batzen Geld holt und damit einmal durchsaniert. Möglicherweise denke ich da aber auch zu naiv...

Ansonsten könnte es vielleicht auch schon die Unzufriedenheit der Bürger ein klein wenig mindern, wenn die unbequemen Gesetze und Einsparungen nicht auch zusätzlich damit begründet und "rationalisiert" werden, indem "nach unten getreten" wird. Es wäre mMn schon ein Unterschied, ob ein Spitzenpolitiker sagt:
"Es tut mir leid, wir haben leider nur dieses Budget, damit können wir nicht alle Sozialleistungen begleichen, die vielleicht sinnvoll wären."
oder:
"Unser Budget ist knapp, und ich sehe nicht ein, warum wir Menschen für Nichtstun bezahlen sollten. Sollen diese Faulenzer doch 1€-Jobs annehmen. Und wenn ihnen der ÖPNV zu teuer ist, dann sollen sie eben Porsche fahren." (zynisch überspitzt dargestellt, aber derartige Begründungsfetzen fallen ja leider nicht selten, und das auch nicht nur bei der AfD)
 
Bezüglich "viel Geld" denke ich manchmal, dass man vielleicht einmalig für zwei oder drei jahre die Schuldenbremse und die "schwarze Null" aufhebt, einen ordentlichen Batzen Geld holt und damit einmal durchsaniert. Möglicherweise denke ich da aber auch zu naiv...

Ansonsten könnte es vielleicht auch schon die Unzufriedenheit der Bürger ein klein wenig mindern, wenn die unbequemen Gesetze und Einsparungen nicht auch zusätzlich damit begründet und "rationalisiert" werden, indem "nach unten getreten" wird. Es wäre mMn schon ein Unterschied, ob ein Spitzenpolitiker sagt:
"Es tut mir leid, wir haben leider nur dieses Budget, damit können wir nicht alle Sozialleistungen begleichen, die vielleicht sinnvoll wären."
oder:
"Unser Budget ist knapp, und ich sehe nicht ein, warum wir Menschen für Nichtstun bezahlen sollten. Sollen diese Faulenzer doch 1€-Jobs annehmen. Und wenn ihnen der ÖPNV zu teuer ist, dann sollen sie eben Porsche fahren." (zynisch überspitzt dargestellt, aber derartige Begründungsfetzen fallen ja leider nicht selten, und das auch nicht nur bei der AfD)
Ich halte es für sicher, das die Schuldenbremse nach der Wahl fallen wird. Wahrscheinlich reicht das Geld nur für die Bundeswehr?
Sanieren würde sich rechnen und K.I. Es ist unglaublich, was ich beruflich an Verwaltungskram nebenbei an der Backe habe und manchmal müssen wir sehr schnell sein, da treibt einen sowas in den Wahnsinn. Privat würde KI auch jeder Wähler merken. Zudem ist das sehr wirtschaftlich.
Was kaum einer merkt sind Themen wie die leere Rentenkasse. Auch da muss man ran
Die Kürzungen für die „Faulenzer“ und die Faulenzer werden nicht so arg viel Geld sparen .
Das gemeinsame starke Handeln der EU ist entscheidend und da braucht es endlich ein gemeinsames Wirken, falls das mit dem Sauhaufen von Rechtspopulisten rund um D überhaupt noch möglich ist. Putin, Musk/Trump und China haben bereits sehr viel Unheil gestiftet in diesem Gefüge. Das muss aufhören. Deutschland muss wieder EU-Politik machen und diese eine gemeinsame Weltmacht von mehreren Mächten in der Welt werden, sonst werden wir aufgefressen.
Es gibt so unendlich viel in dieser sich sehr viel schneller drehenden Welt zu erledigen. Wer da die beste KI hat, wird militärisch und wirtschaftlich vorne stehen. Aktuell sieht es nicht dolle für Europa aus. Die Fremdbestimmung der Europäer durch andere Mächte ist enorm- und für die AfD sehr förderlich. Man muss den Balanceakt hinbekommen, soziale Medien einzuschränken ohne dass das wiederum als Einschränkung der sogenannten Meinungsfreiheit als antidemokratisch verbucht wird, was ebenfalls super für die AfD ist.

Ich bin ehrlich gesagt pessimistisch und hoffe mich bis zur Rente vom Acker zu machen.
 
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