Die AfD und andere rechte Gesinnungsträger sind eine echte Gefahr - was können/müssen wir dagegen tun?

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User schrieb:
Echt? Seh ich gar nicht so. Für die Juden kann ich nicht sprechen, aber selber glaub ich von ihnen nicht, daß sie von sich aus den anderen Religionen feindlich gesonnen sind. Warum sollten sie? Und Christen sind so schon gar nicht. (siehe die Ringparabel)

Die Ringparabel ist Aufklärungsliteratur, kein Kirchenrecht. In der Praxis hat das Christentum seinen exklusiven Wahrheitsanspruch über Jahrhunderte mit weltlicher Macht durchgesetzt: Kreuzzüge, Inquisition, Zwangstaufen und Mission unter Kolonialflagge, Verbrennung sogenannter „Ketzer“ und „Hexen“, Verfolgung heidnischer Kulte, Pogrome genährt vom „Gottesmord“-Vorwurf, Blasphemie- und Häresiegesetze, Index verbotener Bücher. Das ist nicht „harmlose Frömmigkeit“, das ist institutionalisierte Feindseligkeit gegenüber Andersgläubigen und Abweichlern.

Ja, heute gibt es viele liberale Christ:innen, geschenkt. Aber der Befund bleibt: Die Tradition ist voll von Gewalt gegen andere Religionen und gegen interne Abweichungen. Wer mit der Ringparabel winkt, verwechselt Ideal mit Bilanz. Toleranz als Anspruch ist schön,historisch wurde sie im Christentum zu oft erst dann entdeckt, wenn man die Macht verloren hatte.
 
Und noch ein Buchtipp, was dein Problem thematisiert, übrigens von einer Frau mit mulimischem Migrationshintergrund:


Auszug aus dem Artikel:

Neukölln zeigt die Spannungen einer Einwanderungsgesellschaft wie unter einem Brennglas: abgeschottete Milieus, patriarchale Strukturen, Gewalt, Antisemitismus, Homophobie. Balci konstatiert das "Erstarken einer kollektivistisch geprägten patriarchalen Gesellschaft".

"Das völlig andere Wertesystem, das diese Menschen mitgebracht und in ihren Nischen weiter kultiviert haben, hat sich stark durchgesetzt im öffentlichen Raum." Balci beschreibt wie familiäre Konflikte, häusliche Gewalt und Entscheidungen über Mädchen vom Imam geregelt werden – und wie so eine Parallelwelt entsteht:

"Wenn nicht unsere Justiz der Apparat ist, der Rechtsstreitigkeiten löst, sondern selbsternannte, 'Gottesvertreter', dann hat sich da etwas etabliert, was man durchaus als Gegengesellschaft bezeichnen kann." Und das hat Konsequenzen für die Zukunft, wie sie betont: "So wird auch an die nächste Generation vermittelt: 'Pass mal auf, wir regeln das so, und bei uns sind das die Regeln. Und die anderen (die Deutschen) haben andere Regeln. Das sind aber nicht unsere'", gibt sie zu bedenken.

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Ebend.
 
Aktuell blendest du zum Beispiel aus, daß dein Patentrezept, Deutschland solle sich dafür aussprechen, daß europäische Länder mehr Flüchtlinge/Asylanten aufnehmen, wenn schon Deutschland selbst nicht alle aufnehmen kann, nur ein hehrer Wunsch ist, der sehr schnell an der Realität der einzelnen europäischen Länder scheitert.

Warum? Deutschland, Österreich und Schweden konnten viele aufnehmen, und bei einem nicht kleinen Anteil von den aufgenommenen Menschen ist die Integration auch geglückt. Viele Abschiebungen, die aktuell stattfinden, sind weder wirtschaftlich noch sicherheits-technisch notwendig. Viele verbessern NICHTS, sondern sind groß-anteilig nur der von Rechten gelebte Traum, dass Ausländer wieder ausgeschafft werden, weil sie eben Ausländer sind.

Die anderen Länder Europas sind nicht allesamt so viel ärmer als z.B. Schweden, als dass sie sich diese Investition auf keinen Fall leisten könnten.

Was soll diese Haltung, Leute, die dir mit unangenehmer Realität kommen, quasi als Form von Abwehr ihrer Aussagen in die Ecke zu drängen mit der Frage/Forderung, sie müßten ihrerseits DIE Lösung sagen können? Das müssen sie nicht. Gäbe es eine Ideal-Lösung, wären darauf längst die Menschen mit Entscheidungsmacht gekommen.

Ich nenne Dir mal eine weitere unangenehme Realität: Die EU verletzt bereits Menschenrechte und missachtet Menschenwürde - mittelbar über den Deal mit der Türkei. Viele Menschenrechtsorganisationen kritisieren diesen Deal scharf.

Australien - für viele Flüchtlings-Kritiker ein leuchtendes Beispiel - hat Menschenrechte verletzt, indem es schlicht keine Flüchtlinge aufnahm sondern sie alle im Meer schlicht ertrinken ließ. Australische Marine-Soldaten, die selbst über diese Befehle schockiert waren, berichteten von Strände voller Leichen. Die Strategie hatte zwar für Australien den Erfolg, dass jetzt niemand es mehr versucht... dieser Erfolg wurde aber mit sehr vielen Menschenleben bezahlt. Sagst Du da auch pseudo-pragmatisch, dass es eben nicht anders ginge und man sich dann mit derartigen Menschenrechtsverletzungen abfinden müsste?

Die AfD will das offenkundig noch härter machen, indem sie z.B. ALLE Syrer "remigrieren" will.

Du kommst jetzt daher mit angeblichem Pragmatismus und der Behauptung, es ginge eben nicht anders als dass viele abgewiesen oder abgeschoben werden müssten, und der impliziten Forderung damit müssten wir uns gefälligst abfinden. Keine Gedanken über Menschenrechte und Menschenwürde dieser Menschen sind bei Dir zu erkennen, wie man evtl. doch noch auch dem vielleicht doch näher kommen könnte. Auf Fragen, die Dir die Gelegenheit gegeben hätten, Deine Sicht auch differenzierter darzustellen, antwortest Du gar nicht. Du beteuerst zwar, dass Du nicht so wie dei AfD abschieben wollen würdest, erklärst aber nicht, wo Deine differenzierte Position sich von der AfD unterscheidet. Damit stellst Du Dich selbst in diese Ecke.
 
Ich denke aber, dass diese Einstellung und Argumentationsweise auch relativ anfällig ist für Änderungen. Es könnte allenfalls genügen, dass der eigene Sohn von betrunkenen Asylbewerbern zusammengeschlagen wird und ein Schädel-Hirn-Trauma ihm das Leben schwer macht, oder der Terrorakt, von dem man aus den Medien erfährt, hat ausnahmsweise mal in der Nachbarstadt stattgefunden, wo man sich selbst ev. auch hätte aufhalten können.
Ich mein ja nur.

Finde ich nicht. Das würde höchstens zeigen, dass jemand Probleme hat zu differenzieren - und interessanterweise besonders wenn es um Migranten geht. Einmal fuhr hier auf der Autobahn ein Geisterfahrer, der drei Menschen mit in den Tod riss. (Wenige Minuten zuvor, war ich dort noch unterwegs.) Es stellte sich heraus, dass es sich um einen erweiterten Suizid handelte. Trotzdem bin ich in der Folge nicht dafür gewesen, dass deutsche Männer ein Fahrverbot bekommen.

Auch bei der der Katastrophe, wo ein deutscher Pilot ein Flugzeug in den französischen Alpen abstürzen ließ: So weit ich weiß, entrüstete sich niemand, dass deutsche Piloten ein Sicherheitsrisiko wären. Bei dem Absturz gab es 150 Tote.

Aber bei anderen Attentaten (auch mit weniger Opfern, was keine Aufrechnung sein soll) wurden das Sicherheitsrisiko deutlich höher eingestuft und scharfe Maßnahmen gefordert.

Persönliche Betroffenheit darf eben kein Maßstab dafür sein, welche Maßnahmen verhängt werden. Aus gutem Grund ist auch Selbstjustiz verboten.

Zu diesem Thema fand ich interessant, wie Marianne Bachmeier zur Heldin erklärt wurde - und warum ihr Stern später unerbittlich sank.
 
Es ist ebenso bei dir zu spüren wie bei einigen anderen hier.

Ja dann tut´s mir leid, daß ich mich dir nicht besser verständlich machen kann.
Dann siehst du die Autorin des Buches wohl auch als muslimfeindlich an? 🤷‍♀️

Wenn man es aktueller möchte, haben z.B. Libanesen-Clans in Berlin in der 3. Generation immer noch nur Duldungsstatus, und alle wundern sich, warum sie kriminell werden.

Wären sie lieb aufgenommen und nicht "nur" geduldet, dann wären sie brave Bürger? *lol*
Mein Eindruck ist, daß die Clans auf Deutschland scheißen und erst recht auf deutsches Recht.

Es wird nur herumgeritten auf den Aspekten, die Probleme machen.

Ja sicher, natürlich wird über das gesprochen, das Probleme macht,
denn diese "Probleme" sind ganz massiv und zukunftsentscheidend.

Zeig mir einen Beitrag, aus dem Wohlwollen und/oder Dankbarkeit den Leuten gegenüber spricht, den du geschrieben hast.

Hö? Wer sich anständig verhält, hat meine Sympathie und meine Achtung, das ist doch eh klar.
Eben drum kritisiere ich ja die Anderen, die sich NICHT anständig verhalten (ich bleibe ruhig mal
bei diesem altmodischen Wort, weil klar sein dürfte, was rein menschlich alles damit gemeint ist
und daß dies eben NICHT an einer bestimmten Religion hängt). Denn die, die sich NICHT okay
verhalten, DIE machen alles kaputt - und zwar für alle, für uns und für die gut Integrierten und
prägend auch die Zukunft der jüngeren Generationen in Europa (von Frauen ganz zu schweigen).


(ich bin dann erstmal wieder raus aus der Thematik. bringt ja nix außer Unfrieden. schönen Gruß)
 
@Felicia1 in #1.885

Anschläge und Überfälle, die in Europa verübt werden,
sind eben weniger persönlicher Natur sondern politisch
motiviert im Kampf von Islamisten gegen den Westen.

Das ist der Unterschied zum deutschen Geisterfahrer
auf der Autobahn, der andere mit in den Tod reißt und
zum psychisch kaputten Lubitz in der Germanwings.

tagesaktuell:



(und bei der Gelegenheit noch als OT: gute Besserung und eine rasche Genesung!)
 
(...) Hö? Wer sich anständig verhält, hat meine Sympathie und meine Achtung, das ist doch eh klar.

Nein, das ist nicht klar. Denn, wenn, wie Du offenbar auch forderst, mehr abgeschoben werden würden, würden auch viel mehr der gut integrierten und anständig verhaltenden Menschen abgeschoben werden.

Es ist eben NICHT so, dass nur die schweren Straftäter abgeschoben werden.

Ahmed Odowaa - der "Held von Würzburg" und Empfänger der Christopherus-Medaille aus der Hand von Markus Söder - lebt hier derzeit unter Duldung - die Abschiebung kann jeder Zeit kommen.

Eben drum kritisiere ich ja die Anderen, die sich NICHT anständig verhalten (ich bleibe ruhig mal
bei diesem altmodischen Wort, weil klar sein dürfte, was rein menschlich alles damit gemeint ist
und daß dies eben NICHT an einer bestimmten Religion hängt).

Darunter - unter mehr Abschiebungen etc. - würden aber nunmal auch sehr viele dieser Menschen zu leiden haben, die anständig sind. Auch DAS ist eine FÜR DICH unbequeme Realität DEINER Forderungen nach mehr Abschiebungen unter dem Pseudo-Pragmatismus, dass es angeblich sicher nicht anders ginge.
 
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