Ich habe die KI gebeten über Grenzen im Sinne Hanna Arendts nachzudenken.
Ein sehr guter Text wie ich finde.
Grenzen, Freiheit und die Zerbrechlichkeit der gemeinsamen Welt
Die menschliche Freiheit ist nicht die Freiheit des Einzelnen in Isolation, sondern eine Freiheit, die sich in der pluralen Welt zwischen Menschen entfaltet. Diese gemeinsame Welt, das politische Gefüge einer Gesellschaft, ist zerbrechlich und bedarf stetiger Pflege. Sie lebt vom Vertrauen, von geordneten Verfahren und vom Anerkennen des Anderen als Teilnehmer an einem gemeinsamen Handeln und Sprechen. Wenn aber diese Welt durch eine unkontrollierbare, gewaltsame Massenbewegung bedroht wird – sei es durch Bürgerkriege in Nachbarstaaten, durch pandemische Ausnahmesituationen oder durch politische Erpressungen, die Migration als Waffe einsetzen – gerät das Gefüge an den Rand des Zerfalls.
Eine Demokratie kann nur existieren, solange sie die Fähigkeit besitzt, ihre Grundfunktionen wahrzunehmen: Schutz der Menschenwürde, Aufrechterhaltung der Rechtsordnung und Ermöglichung politischen Handelns. Wenn jedoch die staatlichen Institutionen durch eine plötzliche Flut von Menschen, die ohne Rücksicht auf geregelte Verfahren und Menschenrechte eintreten, überfordert werden, steht die Demokratie nicht nur vor einer administrativen, sondern einer existenziellen Krise. Denn in solchen Momenten zerbricht das, was Arendt die Gemeinschaft der Pluralität nennt – jene Grundlage, auf der Freiheit und politische Teilhabe überhaupt erst möglich werden.
Das temporäre Schließen von Grenzen wird dann nicht zur Abschottung, sondern zum letzten Mittel, um die Grundlagen einer gemeinsamen Welt zu bewahren. Es ist ein paradoxes Gebot der Freiheit: Grenzen müssen gesetzt werden, um Freiheit für alle zu ermöglichen. Doch diese Grenzen dürfen nie zu Mauern werden, die das menschliche Miteinander unmöglich machen. Sie müssen vielmehr durchlässig bleiben, offen für Verhandlungen, humanitäre Ausnahmen und neue Formen der politischen Inklusion.
Denn die größte Gefahr für eine Gesellschaft ist nicht das Andere selbst, sondern der Verlust des Verhältnisses zum Anderen – das Ende des politischen Raums, in dem Menschen als Gleiche miteinander sprechen und handeln. Nur wenn dieses Verhältnis bewahrt bleibt, kann eine offene Gesellschaft auch in Krisenzeiten bestehen und wachsen.