Das Problem ist, dass viele mit einer sachlichen Faktenlage nicht zurecht kommen oder zurecht kommen wollen. Obwohl die Staatsanwaltschaft in Frankreich aufgrund der eindeutigen Faktenlage zu keinem anderen Schluß kommen konnte, wird es immer Menschen geben, die diesen Ablauf anzweifeln. Vielleicht, weil der Gedanke, dass ein einzelner Mensch dort vorne im Cockpit die Macht hat, Schicksal zu spielen und diese Tatsache einfach unerträglich ist?
Wir dürfen nicht vergessen, dass heutzutage sehr viele Menschen fliegen. Jeder von uns saß sicher schon einmal in einem Flugzeug. Und ja, ich habe dort - eingeklemmt in diese Sitzschale - auch schon oft gedacht: "Junge, hoffentlich ist der Kerl da vorne ausgeschlafen, hat nicht getrunken oder Streit mit seiner Freundin gehabt." Es ist doch so, dass wir uns den beiden Piloten dort vorne ausliefern und unser aller Leben anvertrauen. Und genau das macht mir - ich fliege höchst ungern! - stets Kopfzerbrechen und Angst. Ich habe immer schwitzige Hände und mein Puls ist auf sonstwo. Ich habe kurz vor einem Flug unglaublich schlechte Laune und mein Mann darf mich nicht ansprechen.
Dieses Geschehen nun macht es für mich nicht gerade leichter, aber wie viele Leute, bin ich einerseits erleichtert, dass es kein technisches Problem von Germanwings war, andererseits ist der Faktor "Mensch" als Auslöser eben auch kein Trost. Ich verstehe aber zumindest, warum so viele Menschen sich für den Vorgang interessieren: Das Flugzeug ist heutzutage zu einem normalen Transportmittel des Kollektivs geworden und wir wollen - verdammt noch mal - das dieses Transportmittel SICHER ist.
Lg
Urajup
