Der Wald (Ort der Spiritualität) und der Forst (wirtschaftliches Nutzgut)

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Mir träumte, ich säße in einem Herbstwald, mit dem Rücken an einen Baum gelehnt. Leise knisternd fielen die Blätter von den Bäumen, um mit sanftem Prasseln am Boden aufzuprallen und sich raschelnd zwischen die bereits herabgefallenen Blätter zu legen. Ansonsten herrscht Stille ...

Da wird tief unter mir ein lautes knackendes Geräusch hörbar, wie mächtige Schritte tönt es durch den Wald, der mit seinem lautem Echo den sich nähernden Lärm beängstigend werden läßt ...

Große mächtige Wurzelbeine stapfen langsam und dröhnend den Hang empor, schieben das Laub in großen Haufen zur Seite. Hölzern knarrend bewegen sie sich immer abwechselnd vorwärtsschreitend aufwärts. Aus ihrer Mitte wächst ein graubeschuppter Stamm, der senkrecht in die Höhe ragt, und der von ihnen bergwärts getragen wird ...


... ich werde wach ...

cerambyx
 
Emma und Paula hat man sie genannt, die beiden Stürme, die unter anderem so viel Schaden angerichtet haben in den Wäldern der Menschen.

Dabei - es ist nur Schaden für die Menschen, nicht jedoch für die Natur - denn die Natur braucht solche Ereignisse, um ihren ewigen Wandel, um ihre ewigen Anpassungen voranzutreiben.

Für die Natur war es nur ein Hinwegfegen von alten Bäumen, die sowieso schon ihre Altersgrenze erreicht hatten. Für die Natur war es selbstverständlich, dass der Borkenkäfer hinterher alle diese angeschlagenen Bäume befallen hat, und gleich viele andere in unmittelbarer Nähe dazu. Silbergrau ragen diese nun kahl gegen den Himmel und warten auf die langen Jahre, die nun folgen: Wind und Wetter werden härten, aber auch stürzen; Vögel werden Wohnungen zimmern, Insekten werden sie zerfressen und zerlegen, den Pilzen zugänglich machen, und irgendwann in weiter Zukunft erst werden sie endgültig zerfallen sein, wenn schon lange wieder frisches Grün sie überdeckt ... wieder Fichten? Oder Mischwald? Wer kann dies sagen in diesen Zeiten des Wandels von Termperatur, Wetter und Klima?

Aber irgendein geheimnisvoller Mechanismus sorgte auch dafür, dass nicht ALLE Bäume befallen wurden. Einige bleiben grün - und diese werden mit ihren Samen dafür sorgen, dass wieder junge, grüne Bäume zwischen den Abgestorbenen nachwachsen ...

Es ist eine einmalige Chance, beim Vergehen - und Werden von Wäldern dabeisein zu können ... dafür lohnt es sich schon einige Stunden weit ins Gebirge zu gehen ....


Die Natur kennt keinen Schaden, nur Dynamik ...

Ein bewundernder
cerambyx
 
Mir träumte, ich säße in einem Herbstwald, mit dem Rücken an einen Baum gelehnt. Leise knisternd fielen die Blätter von den Bäumen, um mit sanftem Prasseln am Boden aufzuprallen und sich raschelnd zwischen die bereits herabgefallenen Blätter zu legen. Ansonsten herrscht Stille ...

Da wird tief unter mir ein lautes knackendes Geräusch hörbar, wie mächtige Schritte tönt es durch den Wald, der mit seinem lautem Echo den sich nähernden Lärm beängstigend werden läßt ...

Große mächtige Wurzelbeine stapfen langsam und dröhnend den Hang empor, schieben das Laub in großen Haufen zur Seite. Hölzern knarrend bewegen sie sich immer abwechselnd vorwärtsschreitend aufwärts. Aus ihrer Mitte wächst ein graubeschuppter Stamm, der senkrecht in die Höhe ragt, und der von ihnen bergwärts getragen wird ...


... ich werde wach ...

cerambyx


wunderschön...danke !!!!!!!!!

:):):)
 
Noch sind die Blätter grün, aber ein leichter Flor fremder Farben breitet sich da und dort schon darüber. An mancher Astspitze hat ein kleines Sterben bereits begonnen.

Der morgendliche Weg in den Bergwald schlägt sich feucht auf den Lederschuhen nieder und läßt sie glänzen, naß und kalt werden, wenn sie sich raschelnd mit dem Schwung des Gehens durchs Laub gleiten. Auf den Nieten und Ösen, wo das durchgeschlungene Schuhband den Fuß im Leder gefangen hält, glänzen große Wasserperlen, die vom Tritt am Boden weggeschleudert werden und sich aber bald wieder neu dort sammeln ....

Der Wald lichtet sich weiter oben, aber dort weit drüben, wo Fels und Bäume auftauchen sollten, fließen geisterhafte Nebelwolken schwerelos den Hang hinauf, werden getragen von Winden, die einen frösteln machen.

Pfeifend sausen diese Winde durchs Geäst, lassen die Fichten schwer und dumpf rauschen, rütteln an den Stämmen der Buchen und lassen die Blätter an den Ästen schmerzhaft laut aufrascheln, und die Lärchen antworten mit hellem Windgesang und peitschenden weichen Nadelästen ...


... und plötzlich holt die Natur tief Atem ... und alles ist still .....

cerambyx
 
Noch sind die Blätter grün, aber ein leichter Flor fremder Farben breitet sich da und dort schon darüber. An mancher Astspitze hat ein kleines Sterben bereits begonnen.

Der morgendliche Weg in den Bergwald schlägt sich feucht auf den Lederschuhen nieder und läßt sie glänzen, naß und kalt werden, wenn sie sich raschelnd mit dem Schwung des Gehens durchs Laub gleiten. Auf den Nieten und Ösen, wo das durchgeschlungene Schuhband den Fuß im Leder gefangen hält, glänzen große Wasserperlen, die vom Tritt am Boden weggeschleudert werden und sich aber bald wieder neu dort sammeln ....

Der Wald lichtet sich weiter oben, aber dort weit drüben, wo Fels und Bäume auftauchen sollten, fließen geisterhafte Nebelwolken schwerelos den Hang hinauf, werden getragen von Winden, die einen frösteln machen.

Pfeifend sausen diese Winde durchs Geäst, lassen die Fichten schwer und dumpf rauschen, rütteln an den Stämmen der Buchen und lassen die Blätter an den Ästen schmerzhaft laut aufrascheln, und die Lärchen antworten mit hellem Windgesang und peitschenden weichen Nadelästen ...


... und plötzlich holt die Natur tief Atem ... und alles ist still .....

cerambyx

So still......das Bild ist malerisch schön- wunderschön !:danke:

LG Asaliah:thumbup:
 
Das Foto ist atemberaubend.

Macht mich schon ganz kribbelig voller Vorfreude aufs WE, wo ich endlich Wandern geh:banane:


jipiiiiii :D
 
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