Der Wald (Ort der Spiritualität) und der Forst (wirtschaftliches Nutzgut)

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Wälder sind doch das schönste der Natur das es gibt wie ich finde.

Wobei mir ein Forst in der Nähe lieber ist als garnichts, aber "Ur"Wälder sind mir schon lieber wie es sie am Rhein recht häufig gibt.

In Baden-Württemberg gibt es aber nur glaube 1,5 % Bannwald, aber die Grünen die ja nun drankamen wollen den Anteil auf 10 % erhöhen.

Das schaffen sie natürlich nicht in so kurzer Zeit aber ich wäre schon stark dafür wenn man den Anteil wenigstens verdoppelt brächte.

Die schönste Waldgegenden meiner Meinung nach: Mittelrheintal (bzw. die Berge die beidseits emporragen), Harz, Schwarzwald, Thüringen, Westfalen und in der Tschechei hat es sehr schöne Wälder.
 
Zurück vom Urlaub mit einem ganz besonderen Bild des Waldes: Der Kampfwald im Gebirge! Dort, wo die Bedingungen so hart werden, dass nur mehr besonders widerstandsfähige Bäume den Kampf gegen die Natur aufnehmen - und zeitlebens wird es ungewiß sein, ob sie diesen auch wirklich gewinnen.
Harte Winter, kalte Stürme, eisige Winde und brennende Sonne in der richtigen Rezeptur beenden so manches Wachstum und hinterlassen bleiche Baumleichen ...


Beruhigend ist es hier in der Stille zu sitzen, dem Wachsen und Vergehen zuzusehen, zuzuhören ... mit geschlossenen Augen meint man das saftig schmatzende Wachsen zum trocken knackenden Sterben unterscheiden zu können ...

... und der Wind rauscht leise dazu.

Von hoch oben
cerambyx
 
Über leere bzw. weiße Seiten habe ich nun schon einiges hier gelesen. Leider traf es nie so recht auf mein Problem zu.
Klickt man im Forum auf "antworten", so erscheint eine Seite ohne Inhalt. Dabei ist es egal, ob ich es als Gast versuche, oder als Admin angemeldet bin.
 
"Der Wald wird wilder, die Bäume knorriger, der Weg beginnt sich in eine sanfte Steigung zu wandeln. Jetzt - nach über 2 Stunden steil bergauf - wird das Wandern in fast 1900m Höhe ein beschauliches Vergnügen - wenn man noch Luft genug hat!"

... so habe ich das Bild anderswo sehr einfach beschrieben, um die dortigen Leser an der durchgeführten Wanderung teilhaben lassen zu können.

Aber dieser Baum ist doch mehr als ein markanter Punkt in einer Waldlandschaft, mehr als bloß ein auffälliges Merkmal am Wegrand ... oder etwa nicht?

Schon dass er MITTEN im Weg steht, läßt ihn fast "persönlich" werden, irgendwie hindernd - oder doch nur aufhaltend, wie man einen eiligen Fußgänger aufhält um ihm etwas wichtiges zu sagen, zu zeigen?
Jetzt - als Person, als Persönlichkeit erkannt - wirft man einen genaueren Blick auf ihn, und schnell ist der Wunsch geboren, ihn überhaupt so richtig kennenzulernen, ja, persönlich kennenzulernen.

Die zerfurchte, an manchen Stellen aufgeplatzte Rinde zeugt vom Alter und den Fährnissen des wilden Gebirges. Neue, junge Stämme quälen sich über Jahre hinweg Stützen gleich aus dem selben Wurzelstock. Die unteren Äste, ewig lang vom Drang zum Licht, liegen kraftlos und doch wieder zeitlos wirkend mit ihren Enden auf der Erde. Krumm und kahl sind die weiter oben angesetzten Äste, welche vor Zeiten schon ihre Nadeln verloren haben. Bartflechten wehen sanft und weich im Wind, genießen diesen ruhigen, sicheren Standplatz, und je weiter man nach oben schaut, desto mehr gelangt man aufgrund der grünen Nadeln zur Überzeugung:


Hier wird ohne Jammern gelebt mit aller Konsequenz ...

cerambyx
der schließlich weitergeht ... und weiterlebt
 
Wenn die Abendsonne das Laub der Buchen noch einmal so richtig aufleuchten läßt,
wird der Wald für den konzentrierten Betrachter noch einmal zu einem Bilderbuch ...

Die Lücken im Geäst werden nun auch für den Menschen sichtbar, die für die kleineren Vögel die Flugstraßen bedeuten - die breiten Fächer der wenigen Fichten laden die großen Vögel ein, auf ihnen zu landen. Hin und wieder sieht man es pfeilschnell huschen und fliegen, einen Ast wanken, und schon kehrt wieder Ruhe ein in der grünen Wand ...

Verdeckt vom grünen Laub ist der Boden des Waldes, und niemand kann sagen, wo Hirsch und Reh den Einstand haben; wo der Luchs lauernd sitzt oder der Fuchs schüffelnd die Fährte aufnimmt, der Dachs durch die Lande trollt auf der Suche nach Nahrung für seinen ewig hungrigen Magen.

Ein ewiges, leises Knistern und Rascheln, manchmal ein Knacken ist aus der grünen Mauer unentwegt wahrzunehmen, nur wenig übertönt vom heimlichen Sausen des Windes - nur manchmal ist sogar ein lautes Krachen und Poltern zu hören, wenn das Alter einen morschen Baum einfach in sich zusammenstürzen läßt ...

Silbern leuchtet die Rinde einiger Stämme durch die Blätterwand. Sie bilden die Tür in die Baumkronen für diejenigen, die über keine Flügel verfügen und mit ihren scharfen Krallen sich hochstemmen müssen ...


Hell und lebendig gefärbt, aber dennoch leblos wirkend ist der Wald voller Leben, ja, ist das ungebärdige, übervolle Leben selber ...
 
Als ob ein Sturm den Baum entwurzelt und verkehrt, mit den Wurzeln nach oben, wieder in den Boden gerammt hätte, so wirkt diese Schwarzföhre im Bereich des Wienerwaldes. Von der Sonne gebleicht und getrocknet, vom Wind zerzaust und zerrrissen, so steht sie da wie ein Mahnmal des Überlebenskampfes, der unbemerkt von den Menschen im Tal drunten Tag für Tag auch in unseren Wäldern tobt. Der Stamm verdreht, die äußeren Schichten schon abgesprengt, gibt sie das rote Holz des Kernes preis. Gehärtet in der oft heißen, oft kalten Luft steht sie da und wartet ...


Sie wird noch lange warten ...

Geduldige Grüße
cerambyx
 
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Waren es zwei Stunden? ... oder drei Stunden? Die Füße haben ganz alleine den Tritt gefunden, haben mich treu getragen den ganzen Weg herauf vom Tal bis an den Rand aller Wälder, dorthin, wo das Reich der kantigen Kalkfelsen beginnt und nur ein grüner Gürtel aus Latschen, der Krummen Kiefer, einen Übergang bildet. Schritt um Schritt ist der Weg hinter mir geblieben, oft entlang eines mal brausenden, mal plätschernden Baches, der manchmal den Weg quert, manchmal ihm sogar folgt und ihn schlüpfrig macht ...

Doch immer weiter haben die Füße getragen, sich immer einer vor den anderen gesetzt, mit dem schweren Schuh sich im Boden verankert, Blätter und Laub darunter lautlos zermalmend, kleine Äste knackend zerbrechend, große Äste mit ausladendem Schritt überspannend ...

Heiß ist es in der Sonne - und der Weg führt schließlich am Fuß eines steil aufragenden Kalkstockes zwischen saftigen großen Blättern über kleine Wiesen, durch sanfte Hänge und schließlich zwischen schattenspendenden Bäumen hindurch, die den lockeren Wald bilden ... und dann ... Aug in Aug mit einem kleinen, kristallklaren Bergsee ...


Ich trinke ...

Ein nach der Natur dürstender
cerambyx
 
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