Fragte mich gerade, Warum Menschen sich von der Mehrheit, die den wissenschaftlichen Konsens bezüglich Klimaerwärmung unterstützt, abwenden hin zu Verschwörungstheorien und wurde fündig:
Zitat
Verschwörungstheorien wirken insbesondere auf Menschen attraktiv, die von einem Gefühl des Kontrollverlustes geplagt werden. Wenn es nicht läuft, die Umstände vermeintlich jenseits des eigenen Einflusses liegen, spendet die Vorstellung finsterer Mächte natürlich Trost: Man hat es selbst nicht in der Hand, was willst du machen, wenn "das System" gegen einen arbeitet? In Experimenten neigen Probanden zum Beispiel besonders zum Glauben an das Übernatürliche, wenn ihnen Forscher das Gefühl von Machtlosigkeit einimpfen. Und Psychologen um Damaris Graupner von der Princeton University zeigten kürzlich im
Journal of Experimental Social Psychology, dass dies auch für soziale Ausgrenzung gilt. Wer in Versuchen entsprechende Erfahrungen durchmachen musste, öffnete sein Denken ebenfalls für den Glauben an Verschwörungen.
In der gegenwärtigen Lage dürfen Forschungsergebnisse wie diese durchaus als schlechte Nachricht gewertet werden: Derzeit zersplittern viele westliche Gesellschaften in zahllose kleine Identitätsräume. Und deren Angehörige stehen, so scheint es in den öffentlichen Debatten zumindest zu sein, in einer Art Wettbewerb, wer Opfer der übleren Diskriminierung und Ausgrenzung ist. In diesem Klima können Verschwörungstheorien blühen - und am Ende leben alle in ihrer eigenen Realität.
link