Gab es den? Also laut IGPP war das anders:
"
An der Universität Freiburg i. Br. existierte von 1954 bis 1998 eine für Prof. Hans Bender (1907-1991) - der Gründer des IGPP - eingerichtete Professur für Grenzgebiete der Psychologie, die 1967 in ein Ordinariat für Psychologie und Grenzgebiete der Psychologie (zusammen mit gleichnamiger Abteilung) am Psychologischen Institut umgewandelt wurde. Nach Benders Emeritierung (Pensionierung) 1975 wurde sein Schüler Prof. Johannes Mischo (1930-2001) Nachfolger, der von 1991 bis 2001 ebenfalls das IGPP leitete und 1998 emeritiert wurde. Nach Mischos Emeritierung wurde das Ordinariat in 'Pädagogische Psychologie' umgewidmet. Zu den regulären Lehr- und Forschungsaufgaben der ehemaligen Universitätsabteilung 'Psychologie und Grenzgebiete der Psychologie' gehörten in erster Linie normalpsychologische Fächer, wie zum Beispiel Psychodiagnostik, Sozial- oder Persönlichkeitspsychologie. Da nur etwa 30 Prozent der Lehr- und Forschungskapazität der Abteilung den "Grenzgebieten der Psychologie " vorbehalten waren, hat es einen Lehrstuhl, der ausschließlich für Parapsychologie bestimmt war, an der Universität Freiburg nicht gegeben." (
Quelle IGPP)
Klingt also nicht danach, als wäre der Lehrstuhl aufgegeben worden, weil dort "
zu exakt wissenschaftlich" geforscht wurde, sondern vielmehr, weil der Professor emeritiert worden ist und es keinen Nachfolger gab, der diesen Schwerpunkt weiterführen wollte.
Theologie ist ja auch keine Naturwissenschaft, und was in den Sozialwissenschaften teilweise für ein Krampf an den Unis passiert ist ja auch nochmal eine ganz andere Geschichte. Mein Fach, Jura, kann man auch nur mit ganz viel gutem Willen als "
Wissenschaft" bezeichnen, und die Wirtschaftswissenschaften bewegen sich auch in einem eher schwammigen Feld von Nachprüfbarkeit. Aber wie gesagt, das tut ja nichts zur Sache, denn diese Fächer kranken ja nicht daran, dass sie per se nicht wissenschaftlich betrieben werden, sondern daran, dass ihre Materien sich viel, viel schwieriger (oder sogar gar nicht) isolieren und quantifizieren lassen als in den Naturwissenschaften, und deswegen, je nach Fragestellung, gar nicht richtig wissenschaftlich (im naturwissenschaftlichen Sinne) betrieben werden können. Das ist aber gar kein Problem dieser Diskussion; Klimatologie ist ja ganz unfraglich eine naturwissenschaftliche Disziplin, die allen möglichen Formen von Messung offen steht, womit wir hier das Problem gar nicht haben.