Der von Menschen gemachte Klimawandel

Es ist schon beinahe lustig: Viele Klimaschutz-Bremser argumentieren ja gerne so, dass Deutschland mit 2% der Treibhausgasemissionen ja nicht viel ausrichten könnte, und das erst einmal die Big Player klimaneutral werden sollten, bevor Deutschland weiter macht. Zu diesen "Big Player" - also den größten Emittierenden - gehörte auch Infien aufgrund seiner sehr großen Bevölkerung. Nun stellt Indien tatsächlich schnell um, und jetzt wird DAS schon als Argument verwendet. Und das nicht nur gegen die Klimaschutzmaßnahmen, sondern auch gegen die Arbeiten des IPCC.

Gehts noch einen Hauch polemischer?

Was meinst du mit DAS?

Die lächerliche, locker vernachlässigbare, Verelendung von Millionen von Menschen?


Das Problem: Wenn man sich dabei viel mehr Zeit ließe, würde das zu diversen anderen Kolateralschäden führen.

Deren genaue Voraussagen auch durchaus umstritten sind.
 
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Inwiefern?

Für Millionen Inder ist es jedenfalls mehr als ein Energiesparprojekt: Es bedeutet Freiheit, Teilhabe und am Ende auch ein kleines Stück Wohlstand.


Mutu lesen!
Mehr als 3x ausführlich beschrieben hier.

Eben weil es Auswirkungen auf den Alltag von Millionen Menschen hat. In Städten wie Bhopal oder Jaipur gibt es inzwischen immer öfter Solarpanels auf Hausdächern.
Seit 2024 können Familien eine Solaranlage installieren: staatlich gefördert, unkompliziert und ohne monatliche Stromkosten.

Jesus Christus.

Ich wiederhole jetzt nicht die gesamte Argumentation warum die Geschwindigkeit derzeit für die weniger prekären in Großstädten durchaus Vorteile bringt, jedoch auf Kosten großer Teile der Landbevölkerung.
 
Gehts noch einen Hauch polemischer?

Wo bin ich polemisch? Du vermischt hier mehrere Kontexte.

Dass es wünschenswert wäre, mehr Zeit für den Umstieg zu haben, ist unbestritten. Das bedeutet aber nicht, dass deswegen die Ergebnisse des IPCC anzuzweifeln wären. Du machst das, was Du dem IPCC vorwirfst: Du betrachtet ihre Ergebnisse durch eine politische Brille.

Was meinst du mit DAS?

Die lächerliche, locker vernachlässigbare, Verelendung von Millionen von Menschen?

Was Du hier jetzt selektiv einzig und fälschlicherweise angeblich "vorschnellem" Klimaschutz zuschreibst.

Deren genaue Voraussagen auch durchaus umstritten sind.

In your dreams.

Was ist besser? Frühzeitig stärker aber noch vergleichsweise moderat zu bremsen, oder erst dann voll in die Eisen zu steigen - was dann Verelendung weltweit bedeuten würde - wenn auch der Letzte erkennt, dass das best case Stenario doch nicht wahr wurde. sondern es eher Richtung worst case geht?

Was ist besser? Möglichst frühzeitig weltweit die Infrastruktur klimafreundlich - bestenfalls klimaneutral - umzugestalten, oder zu hoffen, dass der best case eintritt und dann, falls das nicht geschieht, in die Eisen zu steigen und die Welt komplett deindustriealisieren, um die Erwärmung doch noch irgendwie unter 3,X° zu halten?
 
Der arme Kerl.
Ich wiederhole jetzt nicht die gesamte Argumentation warum die Geschwindigkeit derzeit für die weniger prekären in Großstädten durchaus Vorteile bringt, jedoch auf Kosten großer Teile der Landbevölkerung.
Klima-Resilienz ist nicht mehr optional, wenn ca. 80 Prozent der indischen Bevölkerung in Regionen lebt, die anfällig für katastrophale Hitzewellen oder schwere Überschwemmungen sind.
 
Du vermischt hier mehrere Kontexte.
Nein
Dass es wünschenswert wäre, mehr Zeit für den Umstieg zu haben, ist unbestritten. Das bedeutet aber nicht, dass deswegen die Ergebnisse des IPCC anzuzweifeln wären. Du machst das, was Du dem IPCC vorwirfst: Du betrachtet ihre Ergebnisse durch eine politische Brille.


Was Du hier jetzt selektiv einzig und fälschlicherweise angeblich "vorschnellem" Klimaschutz zuschreibst.
Da ist nix selektiv.
Vorschnell muss man in bezug auf indien nicht in anführungszeichen setzen.
Die plötzliche Verelendung ist eine direkte Folge.
In your dreams.

Was ist besser? Frühzeitig stärker aber noch vergleichsweise moderat zu bremsen, oder erst dann voll in die Eisen zu steigen - was dann Verelendung weltweit bedeuten würde - wenn auch der Letzte erkennt, dass das best case Stenario doch nicht wahr wurde. sondern es eher Richtung worst case geht?

Was ist besser? Möglichst frühzeitig weltweit die Infrastruktur klimafreundlich - bestenfalls klimaneutral - umzugestalten, oder zu hoffen, dass der best case eintritt und dann, falls das nicht geschieht, in die Eisen zu steigen und die Welt komplett deindustriealisieren, um die Erwärmung doch noch irgendwie unter 3,X° zu halten?


Damit sind wir schon durch.
Das ist der Knackpunkt an dem wir uns uneinig sind.

Wir müssen das nicht nochmal durchkauen.

Ich hoffe durchaus du hast recht und die nicht zu verleugnenden 'opfer' sind gerechtfertigt!
Die Zeit wirds zeigen.

Profit im Namen des Klimas? Warum Wind- und Solarenergie mehr als nur Umweltschutz sind

Wind- und Solarenergie gelten als zentrale Säulen der Energiewende. Sie stehen sinnbildlich für Fortschritt, Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Doch hinter der grünen Fassade verbirgt sich ein milliardenschwerer Industriezweig, der in hohem Maße von den Klimaszenarien des Weltklimarats (IPCC) profitiert – und das wird in der öffentlichen Debatte oft übersehen.

Die wissenschaftlichen Modellrechnungen des IPCC, insbesondere jene, die in den sogenannten Mitigation Pathways dargestellt sind, erzeugen massiven politischen Handlungsdruck. Sie zeigen mögliche Entwicklungen bei unterschiedlichen Emissionspfaden und warnen eindringlich vor dem Überschreiten von Temperaturzielen wie 1,5 °C oder 2 °C. Diese Szenarien bilden die Grundlage für politische Maßnahmen wie CO₂-Steuern, Ausstiegsgesetze, Subventionen oder Ausbauverpflichtungen für erneuerbare Energien – insbesondere Wind und Sonne.

Der Wirtschaftswissenschaftler Bjørn Lomborg spricht in diesem Zusammenhang von einer „staatlich garantierten Nachfrage“, die ganze Industriezweige entstehen lässt – nicht durch freien Wettbewerb, sondern durch politische Planung. Auch die Klimawissenschaftlerin Judith Curry warnt: „Wenn Modelle mit großen Unsicherheiten politische Zwangsmaßnahmen rechtfertigen, dann profitieren davon nicht nur das Klima, sondern auch Akteure mit wirtschaftlichem Eigeninteresse.“ (Curry, Congressional Testimony, 2015)

Tatsächlich gilt der Wind- und Solarsektor inzwischen als sicherer Investitionsraum für Fonds und Konzerne. Studien zeigen, dass grüne Energieprojekte durch Einspeisevergütungen, garantierte Rückflüsse und regulatorische Absicherungen Renditen auf Staatsanleihen-Niveau ermöglichen (IEA, 2021; BloombergNEF, 2022). Gleichzeitig wird selten diskutiert, wie stark die ökonomischen Gewinner von der Fortsetzung einer bestimmten Klimanarrative abhängen.

Das Ziel, Emissionen zu senken, ist wissenschaftlich gerechtfertigt. Doch es ist ebenso legitim zu fragen, wer konkret von der Art und Weise profitiert, wie dieses Ziel umgesetzt wird. Klimaschutz ist kein reines Moralprojekt – er ist längst ein Wirtschaftsfaktor mit enormer Kapitalbindung.
 

Der DW-Artikel warnt vor Extremwetter, Armut und Migration gestützt auf Worst-Case-Szenarien.

Aber genau da liegt das Problem:
Der Klimawandel ist real, aber die öffentliche Debatte ist von Dramatisierung und Schwarz-Weiß-Denken geprägt.

Viele der genannten Risiken – wie Flucht oder wirtschaftliche Instabilität – sind multikausal. Klima ist ein Faktor, aber oft spielen politische Missstände, Armut und fehlende Infrastruktur eine größere Rolle. Wer alles auf CO₂ zurückführt, vereinfacht komplexe Zusammenhänge.

Ausserdem blendet der Artikel die Anpassungsfähigkeit moderner Gesellschaften aus: Frühwarnsysteme, technische Innovationen und robuste Landwirtschaft haben schon viele Klimafolgen abgefedert. Das wird selten erwähnt.

Eine differenzierte Klimapolitik muss beides leisten: realistische Emissionsreduktion und pragmatische Anpassung. Ohne Panikmache. Sonst riskieren wir, notwendige Debatten in ideologischen Gräben zu verlieren.
 

Tuvalu unter Wasser?
Ein genauerer Blick lohnt sich.

Der Tagesschau-Artikel über Tuvalu vermittelt erneut das Bild vom „untergehenden Inselstaat“ – dramatisch, aber wissenschaftlich verkürzt. Ja, der Meeresspiegel steigt. Aber: Studien zeigen, dass viele pazifische Atolle – darunter Tuvalu – in den letzten Jahrzehnten Landfläche hinzugewonnen haben. Erosion und Aufbau durch Sedimente verlaufen dynamisch und werden oft ignoriert.

Zudem ist der Begriff „Klimaflucht“ irreführend. Die Migration aus Tuvalu erfolgt geordnet, teils freiwillig und aus vielfältigen Gründen – nicht nur wegen des Klimas. Australien bietet Visa-Kontingente an, und Tuvalu investiert aktiv in Küstenschutz und Anpassungsstrategien.

Statt einseitige Untergangsnarrative zu bedienen, sollten Medien auch über Resilienz, Anpassung und Eigenverantwortung kleiner Staaten berichten. Der Klimawandel ist real – aber nicht jede Überschrift muss apokalyptisch sein.
 
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