Ja, wenn sich durch den menschengemachten Klimawandel die Durchschnittstemperatur bis zum Ende das Jahrhuderts um 3° oder mehr erhöht, werden die Auswirkungen dessen die aktuelle Situation mit Covid19 in den Schatten stellen.
Es ist dennoch interessant beide Situationen nebeneinander zu stellen:
Covid19 ist eine unmittelbare Problematik. Gänzlich ohne Maßnahmen würde die Situation in Deutschland innerhalb weniger Wochen explodieren. Eine sehr große Anzahl von Menschen würde innerhalb kurzer Zeit infiziert werden, und das Gesundheitswesen würde alleiche durch die schweren Verläufe schon um ein vielfaches Überlastet - auch, wenn diese nur einen kleinen Anteil ausmachen würden. Die Maßnahmen sind streng, aber sie zeigen großen Erfolg in den entsprechenden Ländern, die sie fahren. Das ganze hat zwar auch eine gewisse Trägheit, aber der Erfolg ist schon nach Wochen zu erkennen, und er ist auch schon jetzt sichtbar: Dass die Intensivstationen in Deutschland nicht voll sind, ist ein Erfolg der Maßnahmen, die die Reproduktionszahl auf mittlerweile unter 1 gedrückt haben, so dass die Fallzahlen sogar wieder sinken. Auch, dass noch nur wenige einen Betroffenen persönlich kennen, ist ein Erfolg der Maßnahmen. Mit einer ungebremsten Ausbreitung wären in den nächsten Wochen ein großer Anteil der Bevölkerung an Covid19 erkrankt, und alle hätten im persönlichen Umfeld ein paar Menschen, die intensivpflichtig sind (aber keinen Platz bekommen).
Das Klimasystem ist träger. Die aktuelle globale Erwärmung ist mittlerweile so deutlich erkennbar, so dass immerhin die Dumpfbacken langsam verstummen, die den Klimawandel per se leugnen und nicht "nur" die menschengemachte Ursache. Aber man muss sich mal anschauen, wie lange das Problem schon bekannt und beinahe tatenlos betrachtet wurde, ehe diese Leute langsam verstummten: mehrere Jahrzehnte. Und in der gleichen Größenordnung würde sich auch erst zeigen, ob Maßnahmen, die wir treffen, erfolgreich sind oder nicht. Und wir, die wir jetzt leben, werden von den katastrophalen Auswirkungen vielleicht nur einen Anfang die Spitze des Eisberges, miterleben. Die große Wucht - oder ggf. der Erfolg dr Maßnahmen zum Klimaschutz - wird erst für die Menschen unmittelbar bemerkbar, die in den nächsten Jahren/Jahrzehnten geboren werden.
Und die Maßnahmen, die aktuell umgesetzt werden, werden nicht ausreichen, um die Erwärmung auf 1,5° bis zum Ende des Jagrhunderts zu begrenzen, was die Folgen noch halbwegs überschaubar halten würde. Und viel Zeit zum erforschen, was man da noch machen kann, haben wir da leider auch nicht.