Der Umgang mit Gruppierungen wie Scientology, Mun, Zeugen Jehova etc.

Wie sollte mit Mitgliedern nicht anerkannter Glaubensgemeinschaften umgegangen werden

  • Staat soll sie überwachen und für bestimmte Jobs "sperren"

    Stimmen: 6 22,2%
  • Nur die Glaubensgemeinschaft aber nicht die Mitglieder sollten überwacht werden

    Stimmen: 8 29,6%
  • Auf Grund seines Glaubens sollte niemand diskriminiert werden

    Stimmen: 13 48,1%

  • Umfrageteilnehmer
    27
  • Umfrage geschlossen .
Eriu schrieb:
Ich sage es wie es ist: Scientology ist gefährlich. Ich bin ein Scientologykind und habe einiges miterlebt. :(

Hallo Eriu
ich kenne zwar die Presseberichte darüber...
ich halte sie auch für extrem gefährlich,sobald man da reinkommt...
Hast Du Lust hier ein paar Dinge zu erzählen?

LG,Yamina:)
 
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Ganz kurz kann ich einiges schreiben, weil ich gleich dienstschluss habe.

Angefangen hat es damit, dass meine Mutter zuerst diplomierte Kindergärtnerin war ihren Job aufgab und bei Scientology zu putzen anfing. Sie bekam dafür nichts bezahlt, im gegenteil.

Als ich 3 war, ging sie für 3 Monate weg. Für ein 3jähriges Kind ist das sehr schlimm, weil anfangs hieß es, dass sie nur 3 Wochen weggeht, aus diesen 3 Wochen wurden 3 Monate.

Die Erziehung wandelte sich danach schlagartig. Es basierte danach nur noch auf antiautoritäre Erziehung. Ich musste mein Taschengeld verdienen. Kinder werden bei Scientology als „kleine Erwachsene“ angesehen und auch so behandelt. Arbeiten, Gespräche etc. es war nicht mehr Mutter/Kind sondern Erwachsener/Erwachsener.

Meine Mutter bekam nach mir noch 2 Kinder in relativ kurzem Abstand. Ich musste mich um meine Geschwister kümmern. Sie selbst verschuldete sich immer mehr durch Kurse usw. Meine Mutter ist ein Medium, lernte dort aber wie sie ihre „Gabe“ für Dinge einsetzt, die ich nicht vertrete, nämlich zu ihrem eigenen Nutzen.

Mit 12 wurde ich in einen Kurs von Scientology geschickt. Es war ein Kommunikationskurs. Ich lernte dort, wie man auf eine Frage keine Antwort gibt. Beispiel: Ist die Tür offen? Ich durfte nicht mit Ja oder Nein antworten. Ich weinte und wollte das nicht, ich musste den Kurs aber machen. Ich wurde an einen Lügendetektor gehängt und musste komische Fragen beantworten.

Ich war am Wochenende und in den Ferien immer bei meiner Oma und liebte es dort. Dort konnte ich Kind sein. Es ist heute noch so, wenn ich zur Oma fahre, dass ich „heim komme“. Meine Mutter ist noch immer dabei und ich habe noch immer nur eine Freundschafts-Beziehung mit ihr.

Ich fing an mich mit 7 Jahren selbst zu verletzen, einfach um die Aufmerksamkeit zu erregen und Liebe zu bekommen. Es nutzte nichts, ich wurde allein ins Unfallkrankenhaus geschickt.

Meine Mutter ist bis heute so, dass sie Gesprächen die ihr unangenehm sind nicht einsteigt und Dinge, die besprochen gehören einfach „unter den Tisch fallen“ lässt.

So kam es, dass ich mit 14 weglief und eine Zeit lang auf der Straße lebte. Mit 15 ging ich freiwillig ins Internat in der Nähe meiner Oma. Aber leider nur 1 Jahr (war zu teuer für meine Mutter).

Mit 17 wurde ich Drogensüchtig. Niemandem fiel es auf. Mit 20 wurde ich schwanger und hörte sofort mit Drogen auf. Ich erkannte damals das Scientology fiel mit meiner verhunzten Kindheit zu tun hatte. Ich wollte mit meiner Mutter ein klärendes Gespräch. Sie verweigerte sich. Ich brach den Kontakt ab.

Jetzt reden wir wieder, aber nicht mehr über Scientology. Sie ist im Privatkonkurs. Mein kleiner Bruder hat nun auch mit dem angefangen und seinen Job gekündigt und ging zu Scientology. Meine Schwester interessiert das nicht sonderlich.

So das war jetzt in Kurzfassung mein Leben.
 
Hallo Eriu
vielen Dank für diesen offenen Beitrag...es ist nicht leicht über solche furchtbaren Erlebnisse zu erzählen...
es ist gut das Du einen Ausweg gefunden hast...
machst Du eine Therapie um diese Erlebnisse zu verarbeiten...?

Schade,das Deine Mutter abblockt...vieleicht hat sieAngst?!
In dem Bericht den ich vor einigen Jahren sah haben die das mit dem Kommunikationskurs und die anderen Dinge,die Du beschreibst auch gezeigt...
Sie sagten auch was von gehirnwäsche...bis man selber gar keine eigene Meinung mehr hat...und voll abhängig von denen wird...

Gut das Du deine Oma hast....ich wünsche Dir alles,alles Gute für deine Zukunft...und das Du mit deinem Kind glücklich wirst:liebe1:
 
Danke Yamina,

ja ich war 3 Jahre in Therapie deswegen und leider ist es so, dass Scientologen, zu einem Familienmitglied oder Freund der gegen die Sekte ist, den Kontakt abbrechen müssen. Das ist zum Glück nicht so stark. Ich kann mit meiner Mutter noch reden aber es sind halt keine tiefgehenden gefühlvollen Gespräche sondern nur oberflächliches Geplänkel.

Ich habe eben im Wicca und den alten Naturreligionen meinen Weg gefunden und bin sehr glücklich damit und niemand kann mir das nehmen oder mich beeinflussen.

Ich sage immer, dass Religionen und Sekten eigentlich einen guten Gedanken haben, nur die Durchführung ist zum sch****.

LG
Sandra
 
Eriu schrieb:
Ich sage immer, dass Religionen und Sekten eigentlich einen guten Gedanken haben, nur die Durchführung ist zum sch****.

LG
Sandra

hey :) ist ja echt heftig, was du da erlebt hast :( die org von scientology war vor kurzem ja noch in der schottenfeldgasse, richtig? jetzt sind sie capistrangasse/senefeldergasse. ich weiß dass, weil mich wollte eine frau, die dort seit 16 jahren mitglied ist, auch überreden hin zu gehen.
anfangs war ich fasziniert und fühlte mich total angezogen von denen. sie waren alle super freudlich und lieb zu mir, fast, wie eine familie.

mir haben aber dann leute erzählt, wie gefährlich die sind und dass diese "freundschaftstour" zu beginn nur ein trick ist, um mitglieder zu ködern. wenn man dann dabei ist, heißt es spuren, da ist die freudschaftlichkeit bald vorbei. sag, wie hat dich deine mutter eigentlich erzogen? ich hab mal gehört, dass es da so eine plus- minus liste gibt für verfehlungen bzw. gutes benehmen. und: gab es bei euch so etwas wie knuddeln, umarmen, gute nach geschichten, oder überhaupt keine liebevolle zuwendung? wie war es mit medikamenten-gabe bei krankheit? hast du welche bekommen? oder wenn du krank warst, hat da echt niemand mit dir gesprochen (wegen engrammen).
fragen über fragen ;) tut mir leid....:)

@ Yamina:
das, was du mit einer von den zeugen jevohas erlebt hast, habe ich mit besagter scientologin erlebt. wie sie dann endlich kappierte, dass sie mich nicht ködern kann, hat sie von heute auf morgen den kontakt abgebrochen. am telefon erzählte sie mir noch: "ich hab das gefühl bei dir, als würden wir uns schon seit langer zeit kennen. wahrscheinlich ist es auch so".

aber als ich kein interesse an scientology mehr zeigte, war es vorbei mit ihrer "freundschaft".

lg

matrix
 
Hallo Matrix84
Du hast mich verwechselt...ich hatte keine Erlebnisse mit Sekten oder dergleichen...:)

LG,Yamina:)
 
Eriu schrieb:
Danke Yamina,

ja ich war 3 Jahre in Therapie deswegen und leider ist es so, dass Scientologen, zu einem Familienmitglied oder Freund der gegen die Sekte ist, den Kontakt abbrechen müssen. Das ist zum Glück nicht so stark. Ich kann mit meiner Mutter noch reden aber es sind halt keine tiefgehenden gefühlvollen Gespräche sondern nur oberflächliches Geplänkel.

Ich habe eben im Wicca und den alten Naturreligionen meinen Weg gefunden und bin sehr glücklich damit und niemand kann mir das nehmen oder mich beeinflussen.

Ich sage immer, dass Religionen und Sekten eigentlich einen guten Gedanken haben, nur die Durchführung ist zum sch****.

LG
Sandra

Hallo Eriu
Das ist gut das Du eine Therapie mitgemacht hast...schau das Du evtl. mit Büchern (Bücherei) vieleicht noch was für Dich (zb.fürs Selbstbewusstsein) machst...aber ich denke,was Du so schreibst bist Du auf dem richtigen Weg...
Ich kann Deinen Kummer mit Deiner Mutter gut verstehen...schade...

Laß Dich von niemanden beeinflußen...Deine Intuition wird Dir die besten Wege im Leben zeigen...Wenn Du sagen kannst ,,Mir geht es gut...oder so gar sehr gut...dann bist Du (denk ich )auf dem richtigen Weg

Nochmals alles Liebe und Gute...
LG,Yamina:)
 
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Ich bin so mit 15 mitsamt einer Freundin auch mal von einem Scientologykerl angesprochen worden.
Ich weiß nicht mehr genau was er sagte, glaub irgendwas mit Meinungsumfrage oder so...
Wir gingen dann mit, sahen vor dem Gebäude gleich mal den Schriftzug der Scientology. Füllten dann drinnen auf PC's seitenweise Fragebogen aus...allerdings mit falschen persönlichen Angaben, wir wollten ja nicht nochmal von denen kontaktiert werden...
"Haben sei öfters Alpträume"
"Sind sie wunschlos glücklich"
"Sind sie leicht schreckhaft"
usw, lauter psychologische Fragen.
Ich kann mir schon vorstellen wie diese Gruppe das dann handhabt, wenn sie auf jemand psychisch eher labileren treffen oder so, ists ein Leichtes mittels dieser Fragebögen die Leute dementsprechend zu überzeugen.
 
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