reinwiel
Sehr aktives Mitglied
Ja, genau so ist es: Entweder hat man eine Veranlagung, oder man hat keine Veranlagung für das Spüren, für das Wahrnehmen des "Höheren" oder den absoluten Zug zu Gott.Aber ich denke, entweder man hat es oder man hat es nicht. Aber man kann so etwas doch nicht erzwingen, oder?
Ist diese Anlage im Menschen nicht vorhanden, dann ist es aussichtlos das erreichen zu wollen, was spirituelle Erleuchtung im Eigentlichen ist, nämlich die tatsächliche Gotteseinung. Die allerwenigsten Mystiker haben hier eine plausible Beschreibung der Erleuchtung in ihrem Schrifttum hinterlassen. Und wie es aussieht, ist und verläuft die Erleuchtung nicht immer gleich.
Auch wenn der eine oder andere Mensch diese besondere Veranlagung hat, so darf nicht übersehen werden, dass dies absolut nicht zum vordringlichsten Lebenszweck der Menschen zählt --- denn wäre es so, wären alle Menschen von Gott mit der Anlage zum Erleuchtetwerden ausgestattet.
Der durchgängige Sinn und Zweck des Erdenlebens ist sicher nur, seine Freiheit im Menschsein dankbar zu bemerken und gut zu nützen, damit die Seele fest wird. Dieses fest und stark werden steht für die Dichtheit und Substanz der Seele in erster Linie im Vordergrund. Sie soll sich nachtodlich nicht zerstreuen und den dortigen Kräften wahllos nachgeben. Auch da ist meiner Überzeugung nach nicht sofort "Erleuchtung" angesagt - sondern gegenseitige Hilfe.