Und das mit der Sekte ist doch garnicht so abwägig.
So wie es aussieht ist der Freund tatsächlich in die Klauen einer Sekte geraten. Besonders schlecht ist es, dass den dortigen "Freunden und Mitgliedern" kein eigener Entscheidungsfreiraum gegeben wird. So und so oft heißt es in diesen Kreisen:
"Wenn du das und das nicht vollständig in dich eingehen lässt, dann hast du keine Chance, vorwärts zu kommen und/oder meisterlich zu werden." -
In so einem Fall ist es mit guten Worten und anderen Überzeugungsversuchen nicht getan. Besonders dann nicht, wenn dabei die eigene Seelenbalance zu Grunde geht und sich eine immer größere Kluft zum Partner auftut. Wenn das der genaue Blick auf die Situation klar erkennen lässt, dann ist es am besten, eine vollständige Trennung in den Raum zu stellen:
"Entweder gehst du mit mir zu einem echten Psychiater und tust etwas für deine Psyche - oder ich ziehe aus, sobald ich eine Wohnung hab."
Rein geistig gesehen ist es so, dass der Arme wahrscheinlich durch bittere Erfahrungen gehen muss, um stark zu werden. Und man braucht sich nicht zu sträuben, dass jener Freund dies auch durchmachen muss, damit er zu Eigenverantwortung und eigenes Selbstbewusstsein hinfinden kann.
Das Leben ist bestimmt nicht da, um mit irgendwelchen Anstrengungen sicher den Himmel zu erreichen, bzw. schnell aufzusteigen.
"Liebe wie deinen Nächsten wie dich selbst" heißt es, aber es ist hier für den Freund höchst notwendig seine eigene Persönlichkeit richtig so zu lieben, dass sie stark und opferungsfähig werden kann. Das eigene Ego steht da nicht imVordergrund. Der gute Freund hat nicht auf sich zu achten, sondern auf die Partnerschaft, wenn ihm das einigermaßen wichtig ist.