Der_Narr schrieb:
Zitat von Elia
Eine Religion die es verbietet sich von ihr abzuwenden,ist in meinen Augen mehr als fragwürdig,und schon garnicht zu tolerieren.
Verstehe ich dich richtig, wenn du jetzt nicht mehr bloß Aicha oder Ahmed für Intoleranz verantwortlich machst, sondern den Islam per se?
Vor dem Hintergrund welcher Lesart hälst du den Islam für intolerant? Mit welcher Lesart hast du es denn probiert?
Weißt du, es gibt wahnsinnig viele Menschen, die sich dem Islam zurechen. Darunter gibt es Praktizierende und nicht Praktizierende. Es gibt Mitglieder, die sich ausschließlich an Geboten orientieren, ohne sie zu hinterfragen und ohne sie in einen Kontext zu stellen, wiederum welche die ihre Religionen mit den Prinzipien der Wissenschaft zu vereinbaren suchen,
welche, die nicht das Wort, sondern die Essenz trinken wollen usw.
Es gibt Unterschiede, je nach kulturellem Background und natürlich je nach politischer Lage
Es gibt ohnehin so viele Geschichten, warum, wer, wie glaubt, wie es Menschen gibt.
Das ist allen Religionsgemeinschaften wie Sinngemeinschaften eigen. Es gibt keine Religionsgemeinschaft, die ausschließlich aus Orthodoxen bestünde, genauso wenig wie welche, die ausschließlich aus Erleuchteten bestehen.
Ich hab mich immer gern mit Religionen "auseinandergesetzt", aber irgendwie ist mir ständig was aufgestoßen, egal um welche heilige Schrift es ging...
Ich glaube, ich hatte beim Lesen irgendwelcher Schriften gar nie den Anspruch zu glauben, für mich Sinn zu stiften, irgendwie wollte ich eher die heiligen Schriften "einer kritischen Überprüfung" unterziehen............................
Es wird immer wen geben, der, egal um welche Schrift es sich handelt, "berechtigte Kritik" im Stande ist zu äußern und es ist wohl das einfachste von Welt dies zu tun, aber Wahrheit ist keine intellektuelle Angelegenheit.
Nach dem Auszug aus Nathan, dem Weisen vor einiger Zeit, nun ´ne buddhistische Erzählung:
Ein König beschließt den Blinden seiner Stadt mal einen Elefanten zu "zeigen".
Die Blinden werden zu dem Elefanten geführt. Jeder steht an einer anderen Stelle und befühlt nun den Elefanten. Sie sind beeindruckt.
Nachdem sie alle den Elefanten "gesehen" haben und auf dem Heimweg sind, sprechen sie nun über das Erlebte.
Tief beeindruckt fängt der eine Blinde, der den Rüssel befühlt hatte an zu erzählen: Ein Elefant ist wie ein großer schwerer Schlauch! Ein zweiter Blinder, der den Bauch betastet hatte, erwidert: Wo warst Du denn gewesen? Ein Elefant ist wie ein riesiger Ballon!
Ein dritter Blinder, der die Stoßzähne befühlt hatte, unterbricht das Gespräch: Was redet ihr denn für einen Unsinn. Ein Elefant ist wie ein mächtiger Pflug!
Nun kann ein vierter Blinder der den Schwanz betastet hatte, nicht mehr ruhig bleiben: Ihr seid ja alle von Sinnen. Ich habe mit meinen eigenen Händen den Elefanten betastet: Er ist wie ein Seil.
Schlussendlich kamen die Blinden in einen großen Streit, weil jeder ganz sicher war, Recht zu haben, da sie den Elefanten ja selbst ertastet hatten. Die Geschichte endet damit, dass sich die Blinden gegenseitig erschlagen.