Der Grund für das Leid

Ein Baby hat aber noch nicht diese klare Ich-Identifikation, auch, wie ich vermute, ein Tier nicht oder eine Pflanze. Alle drei können aber offensichtlich leiden. Wobei ich diese altbekannte und beliebte spirituelle Sichtweise" Leid ist eine Illusion, die aus Trennung" entsteht natürlich nicht einfach so vom Tisch wischen will.

Aber auch ein Jivanmukta, ein zu Lebzeiten Befreiter, der also noch im Körper weilt, kann Schmerz empfinden, körperlichen wie seelischen. Er identifiziert sich vielleicht nicht mehr damit, aber das heißt nicht, dass er ihn nicht fühlt;die Illusion der Getrenntheit zu durchschauen heißt nicht, ein seelenloser und gefühlloser Roboter zu werden.

Überhaupt heißt "Alles ist eine Illusion" nicht, dass das, was wir erleben und wahrnehmen, nicht real sei. Der Hinweis auf das Illusionäre ist im Grunde einer auf die Vergänglichkeit der Erscheinungen, auf die Tatsache, dass keine Erscheinung aus sich selbst heraus existiert, sondern aus Ursachen entstanden ist. Und von daher keinen endgültigen Wahrheitscharakter haben kann. Dennoch kennt und nennt jede Kultur etwas, das aus sich selbst heraus existiert, nicht aus Ursachen entstanden ist und daher auch nicht vergehen kann. Nicht geboren seiend, unsterblich seiend. Der TE nennt das den Vater, aber der Namen sind viele im Lauf der menschlichen Geschichte auf diesem Erdenrund.

Diese Anschauung, dass man einfach nur nicht mehr "bewerten" müsse, oder als "Problem" definieren müsse, oder einfach alles nur als "Illusion" ansehen müsse, um aller Probleme und des Leidens selbst ledig zu werden, greift zu kurz. Vor allem wenn wir uns in Folge dessen dazu hinreißen lassen, nicht mehr angemessen zu handeln, problematische Zustände nicht mehr wirkungsvoll zu adressieren.

Ein Beispiel: Ein Erleuchteter kann genauso Zahnschmerzen bekommen wie ein Unerleuchteter, und in beiden Fällen ist das Aufsuchen eines Zahnarztes die beste Wahl. Wenn möglich. Je nachdem wo man lebt und was die eigenen Lebensumstände sind.

Einfach nur zu sagen, dieser Schmerz "existiert nicht wirklich", er ist nur dann ein Problem, wenn ich eines daraus mache, es gibt keine Ursachen für Zahnschmerz außerhalb meines eigenen Bewusstseins, und das ist dann einfach nur noch nicht "spirituell" genug, ich muss einfach nur meine "Schwingung" noch "erhöhen" o.ä., ist mMn ein sehr unangemessener und auch realitätsverleugnender Weg. Der verhindert, sich selbst und anderen adäquat beizustehen.
Sehr gut erklärt, danke! Ich möchte nur hinzufügen, dass das, was hier "Illusion" genannt wird, im Gnostizismus als Täuschung bekannt ist. Unter Täuschung (griechisch = plane) versteht man in der Gnosis sowohl eine falsche Vorstellung (Irrtum), die nicht der Wahrheit entspricht, als auch die hypostasierte (personifizierte) Ursache einer solchen Täuschung. Die Täuschung ist daher nicht nur das Resultat einer falschen Vorstellung, sondern eine Entität, die den Status Quo der menschlichen Täuschung produziert und laufend aufrechterhält.

Damit verwandt ist der Begriff HAL (koptisch), der ungefähr als "Simulation" oder "virtuelle Realität" übersetzt werden kann. Das ist unsere Fähigkeit, die Realität zu modellieren und somit zu verfälschen: Hal. Ein anderes koptisches Wort, Krog, bedeutet "Täuschung" im Sinne von Verwechslung von Plastik mit Perle, weiße Farbe mit Milch. Ich kann mir vorstellen, dass die gnostische Auffassung von Täuschung den Lehren des Dzogchen- und Mahayana-Buddhismus über selbst erzeugte Illusionen entspricht, wobei sich der Geist selbst verwechselt.
 
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Ein Baby hat aber noch nicht diese klare Ich-Identifikation, auch, wie ich vermute, ein Tier nicht oder eine Pflanze.

Sie sind aber absolut darauf aus (dem Anschein nach), ihr Leben zu schützen, ihren Instinkten und Vorgaben zu folgen.
Deshalb dient Schmerz als Hinweis, dass man gerade nicht auf dem richtigen Weg ist. Wohlgefühl bedeutet das, was scheinbar vom Werdegang gewünscht ist.

Wir folgen dem immer noch, obwohl wir uns inzwischen wohl sehr im Laufe unserer Entwicklung, von diesen alten einfachen Naturmethoden der "Führung"
abgelöst haben.
Wir schaffen künstliche Welten durch Gedanken und Strukturen, wir nutzen Vorstellungskraft, die Tiere (wahrscheinlich) nicht haben.

Leid und Schmerz erinnert, dass etwas nicht stimmt.

Allerdings bedeutet auch manchmal Schmerz und Leid, das gezeigt wird, eine Form von Manipulation, was Manche auch beispielsweise als "Erziehung" bezeichnen.
 
Ich denke es liegt am Symbol des Leides Christi, das es viel Leid gibt, viele Menschen beten das Leid an, und machen es somit sehr mächtig, das Kreuz und das damit verbundene Leid hat sich der Mensch selbst auferlegt.

Das hat nichts mit unserer Herkunft zutun und auch nichts mit den Schicksal, liegt ja unserer Hand das zu ändern, und das Kreuz abzunehmen, zumindest den Toten gekreuzigten daran.

Und dann mal wirklich den Weg gehen, den man uns als den des Christus erklärt, vom Schatten ins Licht, von Akzeptanz der Vergangenheit, Erkenntnis der Gegenwart und Verständnis/Erkenntnis für die Zukunft, die Widergeburt sozusagen im irdischen leben.

Nur solange man das Symbol des Leides als solches annimmt kann es auch nur leid geben
Leid gab es doch auch schon lange vor Jesus gelebt hat.

Das Leid liegt daher eher im freien Willen begründet - entweder indem ander uns schädigen und wir zu leiden haben oder wir andern Leid zufügen und wir daher die Folgen - meist in einer nächsten Inkarnation - zu tragen und erleiden haben.
 
Leid gab es doch auch schon lange vor Jesus gelebt hat.

Das Leid liegt daher eher im freien Willen begründet - entweder indem ander uns schädigen und wir zu leiden haben oder wir andern Leid zufügen und wir daher die Folgen - meist in einer nächsten Inkarnation - zu tragen und erleiden haben.
Oder indem wir uns selbst Leid zufügen.
 
Leid gab es doch auch schon lange vor Jesus gelebt hat.

Das Leid liegt daher eher im freien Willen begründet - entweder indem ander uns schädigen und wir zu leiden haben oder wir andern Leid zufügen und wir daher die Folgen - meist in einer nächsten Inkarnation - zu tragen und erleiden haben.
Du verzerrst die Frage nach dem Grund für das Leid gewaltig. Der freie Wille ist eine Gabe Gottes, keine Ursache für das Leid. Ich wette, du hast keine Antwort auf das Problem der Theodizee, das ich im Beitrag #6367 skizziert habe. Streng deinen Lichtmenschen an und finde eine bessere Antwort auf die Frage nach dem Leid. Du kannst es (wenn du willst).
 
Leid gab es doch auch schon lange vor Jesus gelebt hat.

Das Leid liegt daher eher im freien Willen begründet - entweder indem ander uns schädigen und wir zu leiden haben oder wir andern Leid zufügen und wir daher die Folgen - meist in einer nächsten Inkarnation - zu tragen und erleiden haben.

Das Symbol was man bis heute verwendet kam erst mit den Ende des Mittelalters in Mode als Symbol des Leides, vorher war die andere Seite des Symbols Thema.
Davor waren auch der Glaube also auch das Christentum anders, es war doch dem näher was es sein sollte.
 
Zuletzt bearbeitet:
was für ein Symbol? das Kreuz?
Genau, ist ein Symbol des Sieges bekannt als Sieges über den Tod, andere Seite des Symbols ist die Not und Leid und das wurde erst Ende des Mittelalters mit Jesu Leid verbunden, genauso so we die Kreuzifixe in Mode kamen und im Laufe der Zeit immer stärker das Leiden symbolisierten, die ersten Kreuzefixe stellten Jesus als Stark und aufrichtig da, nicht gequält usw
 
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Genau, ist ein Symbol des Sieges bekannt als Sieges über den Tod, andere Seite des Symbols ist die Not und Leid und das wurde erst Ende des Mittelalters mit Jesu Leid verbunden, genauso so we die Kreuzifixe in Mode kamen und im Laufe der Zeit immer stärker das Leiden symbolisierten, die ersten Kreuzefixe stellten Jesus als Stark und aufrichtig da, nicht gequält usw
Genau genommen müßte man die traditionellen Christen Leichenverehrer nennen, weil sie die Leiche eines gefolterten Menschen anbeten. Oder Leichenteilenfetischisten (siehe Reliquienkult).
Statt die Botschaft Jesu stellen die christlichen Kirchen die Leiche und das Leid Jesu in den Mittelpunkt.
 
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