Das ist jetzt eine sehr leidvolle Sichtweise, man könnte auch sagen, dass uns ein physischer Körper geschenkt wird, damit wir verschiedene Erfahrungen machen können, die wir als Geist nicht machen könnten.
Wenn Dir der Arzt sagt, dass Du eine schwere Krankheit hast, von der Du keine Ahnung hattest, ist das eine schlechte oder eine gute Nachricht? Schlecht, denkst Du. Andererseits, wenn der Arzt diese Krankheit nicht diagnostiziert hätte, hättest Du ahnungslos weitergemacht, bis die Kranhkeit sich soweit entwickelt hätte, dass keine Heilung möglich gewesen wäre. So gesehen, wäre die Nachricht heilsam gewesen und der Arzt hätte Dir das Leben gerettet.
Wie ich in meinem Teil 5 erwähnt habe, wurde diese Welt von einem Demiurgen erschaffen, der mit dem wahren transzendenten Gott (Vater des Alls) nichts zu tun hat. Dieser Demiurg wollte sich eine Welt schaffen, wo er als Gott verehrt wird. Da er aber nicht vollkommen ist, weist sein Werk, d.h. diese Welt, schwere Mängel auf. Die Menschen führen ein schweres von Schmerz, Krankheit, Alter, Ungerechtigkeit und Grausamkeit gezeichnetes Leben. Mit dem Tod verliert man dann alles, was man sich gebaut hat.
Dass das Leben eine Art Schule ist, in die der Mensch geschickt wird, um sich geistig zu entwickeln, ist ein schwacher Trost, gedacht, damit die Menschen nicht der Wirklichkeit in die Augen schauen. Wie sadistisch veranlagt muss ein Lehrer sein, der sich darüber freut, wenn die Menschen durch die schlimmsten Schicksalschläge, die man sich vorstellen kann, ihre „Lektionen“ lernen und so auf der Skala des Lebens eine Stufe weiter sind?
So „schlecht“ aber diese Nachricht ist, aus diesem Dilemma gibt es einen Ausweg.