Die Werke von Johannes Greber sind voll gespickt mit Fehlern. Hier ein Beispiel.
Aus „Der Verkehr mit der Geisterwelt Gottes“ von Johannes Greber
Das Wissen Gottes
Nur in einem Punkt geht ihr bei der Allwissenheit Gottes wieder zu weit, aus Furcht, ihr würdet sonst Gott etwas von seiner Größe rauben. Ihr lehrt nämlich, dass Gott auch diejenigen freien Entscheidungen des Menschen wisse, die noch der Zukunft angehören. Da seid ihr falsch unterrichtet; Gott weiß alles Tatsächliche. Er weiß das Vergangene und das Gegenwärtige. Er weiß jeden Gedanken. Von dem Zukünftigen weiß er die Schicksale, die er selbst für die Geschöpfe festgelegt hat. Aber er weiß nicht das, was in der Zukunft von der freien Willensentscheidung der geschaffenen Wesen abhängt. Er weiß nicht im Voraus, wie der freie Wille des Geschöpfes in diesem oder jenem Falle sich entscheiden wird.
Kritik
Hier werden Ursache und Wirkung verwechselt. Gott bestimmt mit seinem All- bzw. Vor-Wissen nicht die freien Entscheidungen eines Menschen, sondern der Mensch bestimmt mit seinen Entscheidungen das Vorwissen Gottes. Gottes Vorwissen liegt zwar zeitlich vor der menschlichen Entscheidung, es ist jedoch die menschliche Entscheidung - in der Gegenwart - die Gottes Vorwissen logisch bestimmt hat.
Beispiel: Ein Barometer sieht die Wetterlage einige Zeit im Voraus. Wenn die Wettervorschau des Barometers eintritt, ist das Barometer nicht die Ursache der Wetterlage, sondern das Wetter selbst verursacht – zeitlich nach der Vorschau des Barometers – die Wetterlage.
Gott ist wie ein perfektes Barometer, das die Handlungen des Menschen zwar im Voraus weist, aber sie nicht verursacht. Der freie Wille des Menschen ist daher durch das Vorwissen Gottes nicht berührt.