Der Briefe schreibende Paulus

Ich sehe das nicht als meine Aufgabe, die Argumente der Gegenseite vorzustellen, sondern deine, dich auch damit auseinanderzusetzen. Das, denke ich, sollte man zumindest tun, wenn man eine extreme These vertritt.
Aus welchem Grunde sollte man hier annehmen, dass du allen anderen Theologieprofessoren, die eine andere Ansicht vertreten überlegen, um nicht zu sagen schlauer, bist?
Es geht zum Beispiel um die Argumente welche zeigen würden,
 
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Hermann Detering: Der gefälschte Paulus

Kapitel 1:
Die Erforschung der Paulusbriefe
als Geschichte der Entdeckung ihrer Fälschung
Die Quellen

(1.21)

Erfindung der Befugnis "Paulus" in Damaskus 1​

Als Zelot für das Gesetz soll sich Paulus später auch bei der Christenverfolgung ausgewiesen haben.
Er erhielt "Briefe" vom Sanhedrin in Jerusalem, die sogar seine Verfolgung der christlichen Gemeinden im fernen Damaskus legitimierten.

9:1 Saulus aber, der immer noch Drohungen und Mord gegen die Jünger des Herrn ausstieß, ging zum Hohepriester
9:2 und bat ihn um Briefe an die Synagogen in Damaskus, damit er, falls er Männer oder Frauen fand, die zu diesem Weg gehörten, sie gefesselt nach Jerusalem bringen konnte.

Es wurde erneut darauf hingewiesen, dass Paulus nicht die geringste Befugnis hatte, eine Christenverfolgung in Damaskus zu unternehmen,
  • das eine unabhängige Stadt war
  • und nicht der Gerichtsbarkeit der jüdischen Zentralbehörde (Sanhedrin) unterstand.10
 
Hermann Detering: Der gefälschte Paulus

Kapitel 1:
Die Erforschung der Paulusbriefe
als Geschichte der Entdeckung ihrer Fälschung
Die Quellen

(1.22)

Erfindung eines anderen Damaskus​

R. Eisenman geht davon aus, dass der Begriff "Damaskus" ein Deckname für die Gruppe der jüdischen Sektierer ist, die sich in der Siedlung Qumran versammelt hatten (man denke an das "Damaskus-Dokument"). Dementsprechend soll die Expedition des Paulus nicht in das Damaskus in Syrien geführt haben, sondern in das Damaskus, von dem im
sogenannten Damaskus Urkunde erwähnt wird. (R. Eisenman, Maccabees, Zadokites, Christians and Qumran (1983), 68-69; James the Brother of Jesus, 247f)

Diese Erklärung wäre
  • nur unter der gegebenen Annahme plausibel
  • und würde nur dann Sinn machen, wenn zur "Zeit des Paulus" Christen in Damaskus ("= Qumran"?) wohnten, [29].
Diese These wird bis heute von der Mehrzahl der Gelehrten bestritten.
 
Hermann Detering: Der gefälschte Paulus

Kapitel 1:
Die Erforschung der Paulusbriefe
als Geschichte der Entdeckung ihrer Fälschung
Die Quellen

(1.23)


Die Bekehrung - inspiriert aus Euripides Bakchen

Die Bekehrungsgeschichte weist bemerkenswerte Ähnlichkeiten mit anderen bekannten Bekehrungsgeschichten aus der antiken Literatur auf. Auch dies spricht nicht für die Historizität des "Lukas" Darstellung in "Apg".

U. Ranke-Heinemann macht im Anschluss an andere Wissenschaftler auf eine Parallele zwischen Apg. 26,14 und einem Abschnitt aus einem Drama des griechischen Dichters Euripides aufmerksam wohl bekannt für den griechischen Autor der "Apg.".

In der Apostelgeschichte spricht "die Stimme" zu Saul:
"Saul, Saul, warum verfolgst du mich? Es tut dir weh, gegen die Stacheln zu treten."

Bei diesem Spruch handelt es sich um ein Zitat aus den Bakchen des Euripides, in denen der verfolgte Gott (in diesem Fall Dionysos) wie in der Apostelgeschichte zu seinem Verfolger (in diesem Fall Pentheus, dem König von Theben) spricht:
"Du stellst dich taub gegenüber meinen Worten... Statt als Sterblicher gegen die Stacheln Gottes zu treten, solltest du lieber Opfer darbringen."

U. Ranke-Heinemann schlussfolgert: "Diese Dionysius-Episode ist offensichtlich in die Damaskus-Kulisse übernommen worden. Ein antiker Verfolgungsspruch wird in einem christlichen Verfolgungsspruch aufgegriffen. Selbst das Detail, dass Euripides wegen seines Metrums nicht den Singular, sondern den Plural 'treibt' verwendet, wird von Lukas übernommen."
 
R. Eisenman geht davon aus, dass der Begriff "Damaskus" ein Deckname für die Gruppe der jüdischen Sektierer ist, die sich in der Siedlung Qumran versammelt hatten (man denke an das "Damaskus-Dokument"). Dementsprechend soll die Expedition des Paulus nicht in das Damaskus in Syrien geführt haben, sondern in das Damaskus, von dem im
sogenannten Damaskus Urkunde erwähnt wird. (R. Eisenman, Maccabees, Zadokites, Christians and Qumran (1983), 68-69; James the Brother of Jesus, 247f)
Das sind doch haarsträubende Spekulation und Hirngespinste, ohne irgendwelche tragbare Argumente. Qumran ist für alles gut, auch für Verschwörungstheorien. Man weiß ja nicht einmal genau, was da für Leute in Qumran waren und nun taucht da auch noch Paulus auf? o_O

Merlin
 
Das sind doch haarsträubende Spekulation und Hirngespinste, ohne irgendwelche tragbare Argumente. Qumran ist für alles gut, auch für Verschwörungstheorien. Man weiß ja nicht einmal genau, was da für Leute in Qumran waren und nun taucht da auch noch Paulus auf? o_O

Merlin
Die Damaskus Reise machte keinen Sinn
  • weil eine Verfolgung der "Christen in Damaskus", weit von Palästina, keinen Sinn machte
    • weil so eine "christliche" Gemeinschaft zu der Zeit kurz nach der Hinrichtung des Jesus,
      • welche sich als zukünftiger König der Juden sich ausgab,
        nicht so berühmt sein konnte um Sorgen in Sanhedrin zu bereiten
      • und dazu: der theologische Jesus war noch nicht erfunden.
  • weil Damaskus
    • eine unabhängige Stadt war
    • und nicht der Gerichtsbarkeit der jüdischen Zentralbehörde (Sanhedrin) unterstand.
    • und dazu: der theologische Jesus war noch nicht erfunden.
und somit hatte man versucht ein andere Damaskus zu erfinden.

Diese christliche These wird bis heute von der Mehrzahl der Gelehrten bestritten.
 
Die Damaskus Reise machte keinen Sinn
Mehr oder weniger zufällig hatte ich mir so um das Jahr 1991 das Buch „Verschlusssache Jesus“ gekauft. Ein Buch über die Qumranrollen und einer Wahrheit eines frühen Christentums. Da kommt dann auch der besagte Eisenmann mit seinen Vorstellungen mit ins Spiel. Ja und wie zu erwarten auch die angebliche Nähe von den Essenern zu Qumran und Jesus.

Wenn man nun aber Essener mit Jesus vergleicht, wird deutlich, dass Jesus mit dieser Sekte nichts am Hut haben konnte. Die Essener waren ultraorthodoxe Juden mit sehr strengen Regeln. Sie folgten dem kleinsten Gebot, um den Weg des Herrn zu bereiten.

Deshalb zogen sich von den "Söhnen der Finsternis" zurück, um unbefleckt vor allem Unreinen leben zu können. Mit den Söhnen der Finsternis meinten sie aber nicht nur die Heiden, sondern auch alle Juden, die außerhalb ihrer Gemeinschaft lebten.

Jesus zog im Lande umher, suchte die Gesellschaft, um seine Botschaft zu verkünden. Ließ sich gerne einladen und hatte unter seiner Gefolgschaft Frauen. Ja und mit den Geboten nahm er es auch nicht ganz so genau. Nein, Jesus war kein Asket, in dem man einen Essener erkennen könnte.

So könnte man noch mehr Gepflogenheiten der Essener anführen, die man bei Jesus und seinen Jüngern vergeblich sucht. Was sollte also Jesus oder Paulus bei den Essenern oder den Asketen in Qumran suchen?

Tja und so steht die „Verschlusssache Jesus“ seit dreißig Jahren noch immer in meinem Bücherregal – fast hätte ich es vergessen. So sähe ich in einer Reise Paulus nach Qumran auch keinen Sinn.

Merlin
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Mehr oder weniger zufällig hatte ich mir so um das Jahr 1991 das Buch „Verschlusssache Jesus“ gekauft. Ein Buch über die Qumranrollen und einer Wahrheit eines frühen Christentums. Da kommt dann auch der besagte Eisenmann mit seinen Vorstellungen mit ins Spiel. Ja und wie zu erwarten auch die angebliche Nähe von den Essenern zu Qumran und Jesus.

Wenn man nun aber Essener mit Jesus vergleicht, wird deutlich, dass Jesus mit dieser Sekte nichts am Hut haben konnte. Die Essener waren ultraorthodoxe Juden mit sehr strengen Regeln. Sie folgten dem kleinsten Gebot, um den Weg des Herrn zu bereiten.

Deshalb zogen sich von den "Söhnen der Finsternis" zurück, um unbefleckt vor allem Unreinen leben zu können. Mit den Söhnen der Finsternis meinten sie aber nicht nur die Heiden, sondern auch alle Juden, die außerhalb ihrer Gemeinschaft lebten.

Jesus zog im Lande umher, suchte die Gesellschaft, um seine Botschaft zu verkünden. Ließ sich gerne einladen und hatte unter seiner Gefolgschaft Frauen. Ja und mit den Geboten nahm er es auch nicht ganz so genau. Nein, Jesus war kein Asket, in dem man einen Essener erkennen könnte.

So könnte man noch mehr Gepflogenheiten der Essener anführen, die man bei Jesus und seinen Jüngern vergeblich sucht. Was sollte also Jesus oder Paulus bei den Essenern oder den Asketen in Qumran suchen?

Tja und so steht die „Verschlusssache Jesus“ seit dreißig Jahren noch immer in meinem Bücherregal – fast hätte ich es vergessen. So sähe ich in einer Reise Paulus nach Qumran auch keinen Sinn.

Merlin

und das ändert nichts an der Tatsache, dass die spätere christliche Erfindung eines Damaskus in Qumran,
nur einen anderen Versuch war,
um die sogenannte Reise des "Paulus" nach Damaskus zu retten,
um auch auch seine "Bekehrung" auf dem Weg nach Damaskus zu retten,
für Details siehe Die Damaskus Reise macht keinen Sinn.
 
und das ändert nichts an der Tatsache, dass die spätere christliche Erfindung eines Damaskus in Qumran,
nur einen anderen Versuch war,
um die sogenannte Reise des "Paulus" nach Damaskus zu retten,
um auch auch seine "Bekehrung" auf dem Weg nach Damaskus zu retten,
für Details siehe Die Damaskus Reise macht keinen Sinn.
Damaskus wurde vom römischen Statthalter Syriens verwaltet. Diesem unterstanden in jener Zeit auch Judäa und andere Provinzen in der Levante. Der Sanhedrin hatte in Judäa keine uneingeschränkte Rechtsbefugnisse. Deshalb wurde auch letztlich Jesus nach römischem Recht, dem Statthalter Pilatus vorgeführt, um ihn als Nichtrömer wegen Aufruhr zum Tod am Kreuz zu verurteilen.

Wenn also Paulus beim Statthalter in Syrien wegen Aufruhr der Gemeinden in der Diaspora vorgesprochen hätte, wäre dieser zum Handeln nahezu verpflichtet gewesen (Coertico, ein Standrecht ohne richterliches Consilium).

Die Römer verstanden in diesen Dingen jedenfalls keinen Spaß.

Merlin
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Damaskus wurde vom römischen Statthalter Syriens verwaltet. Diesem unterstanden in jener Zeit auch Judäa und andere Provinzen in der Levante. Der Sanhedrin hatte in Judäa keine uneingeschränkte Rechtsbefugnisse. Deshalb wurde auch letztlich Jesus nach römischem Recht, dem Statthalter Pilatus vorgeführt, um ihn als Nichtrömer wegen Aufruhr zum Tod am Kreuz zu verurteilen.

Wenn also Paulus beim Statthalter in Syrien wegen Aufruhr der Gemeinden in der Diaspora vorgesprochen hätte, wäre dieser zum Handeln nahezu verpflichtet gewesen (Coertico, ein Standrecht ohne richterliches Consilium).

Die Römer verstanden in diesen Dingen jedenfalls keinen Spaß.

Merlin
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Diese Argumentation weißt einen wesentlichen Fehler:
diese Geschichte, welche der Autor von "Nach Lukas" "Evangelium" in den "ApG." erfunden hat,
hat mit einer Angst der Römer nichts zu tun,
denn in seiner Geschichte hätten die Juden, und nicht die Römer,
angeblich den "Paulus" gegen "Christen" nach Damaskus gesendet.

Somit sind keine der Gründe, welche zeigen, dass
die durch den Sanhedrin befohlene "Damaskus Reise" des "Paulus" keinen Sinn macht, widerlegt.

Zur Erinnerung:
  • weil eine Verfolgung der "Christen in Damaskus", weit von Palästina, keinen Sinn machte
    • weil so eine "christliche" Gemeinschaft zu der Zeit kurz nach der Hinrichtung des Jesus,
      • welcher in Wirklichkeit sich als zukünftiger König der Juden sich ausgab,
        nicht so berühmt sein konnte um Sorgen in Sanhedrin zu bereiten
      • und dazu: der theologische Jesus war noch nicht erfunden.
  • weil Damaskus
    • eine unabhängige Stadt war
    • und nicht der Gerichtsbarkeit der jüdischen Zentralbehörde (Sanhedrin) unterstand.
    • und dazu: der theologische Jesus war noch nicht erfunden.
 
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