Der Briefe schreibende Paulus

Hermann Detering: Der gefälschte Paulus

Kapitel 1:
Die Erforschung der Paulusbriefe
als Geschichte der Entdeckung ihrer Fälschung
Die Quellen

(1.19)

"Apostelgeschichte" - ein Augenzeugenbericht? 3

Für die Annahme, dass der Verfasser der Apostelgeschichte ("Lukas") ein Augenzeuge war, wird oft auf die so genannten "Wir-Erzählungen" zurückgegriffen.
In diesen Passagen setzt der Schreiber seinen Bericht plötzlich in der Wir-Form fort, was beim Leser den Eindruck erweckt, dass der Schreiber entweder selbst als Augenzeuge bei den berichteten Ereignissen anwesend war oder dass er sich zumindest einer von einem Augenzeugen verfassten Quelle bediente, wie in "Apostelgeschichte" 16,9-13.

Heute ist jedoch klar erkannt, dass es sich bei den "Wir-Erzählungen" um eine geschickte literarische Fiktion handelt. Nach Vielhauer, der hier stellvertretend für die Meinung vieler anderer Gelehrter zitiert werden kann, hat der Verfasser dieser Passagen "das literarische Mittel des persönlichen Berichts eingesetzt, um Augenzeugenschaft für einige Passagen über Paulus vorzutäuschen."

Mit der Ablehnung des Augenzeugencharakters für den Schreiber der "Apostelgeschichte" wird auch die aus der frühkirchlichen Tradition stammende Auffassung verworfen, wonach es sich um den in Kolosser 4,14 und Philemon 24 erwähnten Arzt und Mitarbeiter des Paulus namens Lukas handelt (vgl. 2 Tim 4,11).
 
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Habe mal kurz bei Wikipedia nachgeschlagen, wer denn diese H. Detering überhaupt war:

Deterings Thesen sind im bibelwissenschaftlichen Diskurs nicht anerkannt, eine Reihe von Neutestamentlern wiesen sie zurück.[5] Jürgen Becker betrachtet Deterings Umgang mit den Quellen hinsichtlich seiner Identifikation des Paulus mit Simon Magus als „sehr fantasievoll“. Detering müsse der Apostelgeschichte des Lukas jeden Geschichtswert absprechen. Außerdem müsse er den ersten Clemensbrief und die Ignatiusbriefe zu Fälschungen erklären, weil sie Paulusbriefe vor Marcion bezeugten. Dass die Großkirche die angeblichen Marcionprodukte überarbeitet habe, um sie in ihren NT-Kanon aufzunehmen, sei eine „bizarre Vermutung“

 
Habe mal kurz bei Wikipedia nachgeschlagen, wer denn diese H. Detering überhaupt war:

Deterings Thesen sind im bibelwissenschaftlichen Diskurs nicht anerkannt, eine Reihe von Neutestamentlern wiesen sie zurück.[5] Jürgen Becker betrachtet Deterings Umgang mit den Quellen hinsichtlich seiner Identifikation des Paulus mit Simon Magus als „sehr fantasievoll“. Detering müsse der Apostelgeschichte des Lukas jeden Geschichtswert absprechen. Außerdem müsse er den ersten Clemensbrief und die Ignatiusbriefe zu Fälschungen erklären, weil sie Paulusbriefe vor Marcion bezeugten. Dass die Großkirche die angeblichen Marcionprodukte überarbeitet habe, um sie in ihren NT-Kanon aufzunehmen, sei eine „bizarre Vermutung“

Ja gut, dann stelle mal bitte vor, was wären die Argumenten
welche die Aussagen Deterings bzgl. der "Apostelgeschichte" - als Augenzeugenbericht über Paulus, als falsch beweisen, siehe Posts #129 zu #131.
 
Ja gut, dann stelle mal bitte vor, was wären die Argumenten
welche die Aussagen Deterings bzgl. der "Apostelgeschichte" - als Augenzeugenbericht über Paulus, als falsch beweisen, siehe Posts #129 zu #131.
Du stellst hier seitenlang ein Buch ein eines Autors mit einer extremen Ansicht, dessen Thesen allgemein nicht anerkannt sind. Nur das wollte ich mal klarstellen, damit man das auch einordnen kann.
Hast du dich denn auch mit den ganzen Gegenargumenten beschäftigt? Ich denke nicht, oder hast du vielleicht schon mal ein Blick in dieses Buch geworfen?
 
Du stellst hier seitenlang ein Buch ein eines Autors mit einer extremen Ansicht, dessen Thesen allgemein nicht anerkannt sind. Nur das wollte ich mal klarstellen, damit man das auch einordnen kann.
Hast du dich denn auch mit den ganzen Gegenargumenten beschäftigt? Ich denke nicht, oder hast du vielleicht schon mal ein Blick in dieses Buch geworfen?
Ja, das sind allgemeine Aussagen, und deswegen sollte man konkret über jedes Einzelnen Argument besprechen, wie ich eben vorgeschlagen habe.
Stelle bitte deine Gegenargumente in dieser Hinsicht, siehe #134, aus deinem vorgeschlagenen Buch.
 
Ja, das sind allgemeine Aussagen, und deswegen sollte man konkret über jedes Einzelnen Argument besprechen, wie ich eben vorgeschlagen habe.
Stelle bitte deine Gegenargumente in dieser Hinsicht, siehe #134, aus deinem vorgeschlagenen Buch.
Es bringt nichts seitenlang hier Zitate aus Büchern hin und her zu kopieren. Da habe ich auch keine Zeit zu, mir war es nur wichtig, dass man das Buch, welches du hier seitenlang zitierst, auch einzuordnen weiß.
 
Es bringt nichts seitenlang hier Zitate aus Büchern hin und her zu kopieren. Da habe ich auch keine Zeit zu, mir war es nur wichtig, dass man das Buch, welches du hier seitenlang zitierst, auch einzuordnen weiß.
Ich stelle hier keine seitenlang Zitate vor, sondern nur kleine Auszüge mit je ein Argument, so dass es verständlich ist.
 
Hermann Detering: Der gefälschte Paulus

Kapitel 1:
Die Erforschung der Paulusbriefe
als Geschichte der Entdeckung ihrer Fälschung
Die Quellen

(1.19)

"Apostelgeschichte" - ein Augenzeugenbericht? 4

Zusammenfassung: Der Autor der "Apostelgeschichte" ist ein uns ansonsten unbekannter christlicher Schriftsteller ("Lukas" aus dem zweiten Jahrhundert), der Paulus selbst nicht persönlich kannte. Was er uns über "Paulus" und sein Wirken erzählt, sind keine Berichte aus erster Hand. Das gesteigerte Interesse des Autors an Wunder-, Wundergeschichten, Heilungs-, Flucht- und Bestrafungswundern und das "Überwiegen persönlicher Legenden 3 erweckt vielmehr den Eindruck, dass es sich hier nicht um eine historische Darstellung, sondern um die Überlieferung von Legenden. [24]

siehe Posts #129 zu #131.



Mehr unter:
Die medizinische Sprache des Lukas,
die fehlende spezifische paulinische Ideen
und die nur dreimalige Erwähnung des Lukas nur in "Paulus" Briefen - Post #503

Der Autor von Lukas gibt selbst zu, dass er kein Augenzeuge war #117
"Lukas" als hellenistischer Vertreter des Heiligen Geistes aus den Stoiker - Post #497.
Der Autor von "Lukas" verwendet einen guten literarischen Stil des hellenistischen Zeitalters - Post #1.650

 
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