Den *Tod* provozieren und Grenzen überschreitten.

Zitat:Und: Grenzen überschreiten ist, wenn man dies innerhalb dieses Lebens tut, schon schwer genug, oder?!

Ja, das ist wahr.
Man könnte sogar sagen, dass es ein wichtiger Bestandteil unseres Seins ist Grenzen zu ziehen. Das erschafft letztlich erst unsere individuelle Existenz.
 
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Übrigens habe ich mir gerade wieder überlegt, wie sehr mein jetztiges Verhalten auch eine Art Todeswunsch beinhaltet. Der fast komplette Rückzug aus dem Restleben, dass ich noch geführt habe. Ich bin gesellschftlich, von diesem Forum vielleicht abgesehen schon fast komplett inexistent. Hmm.
 
Oh , sorry , da war ich wohl OT?

Ich dachte ich bin im MUF?

Du meinst ja eher über Selbstmordgeschichten...sry :rolleyes:

nein es geht um beides, ... . Hat nichts mit Selbstmordgeschichten zu tun, ... . Aber es war dazumals das einschneidende Erlebnis, das was ausgelöst hat. Aber ich denke den Zustand kann man auch so provozieren, dh. man lässt sich fallen und kommt an den gleichen Punkt.
Einige Schamanen machen ja auch so etwas in Einweihungsritualen, dh. sie sterben indem sie pflanzliche Drogen nehmen wie beispw. Efeu und dann ist es ein Erlebnis um zu sterben, einige sterben vieleicht sogar endgültig, ... . Aber es ist ein Ritus der dahinter ist.
lg
Cyrill
 
nein es geht um beides, ... . Hat nichts mit Selbstmordgeschichten zu tun, ... . Aber es war dazumals das einschneidende Erlebnis, das was ausgelöst hat. Aber ich denke den Zustand kann man auch so provozieren, dh. man lässt sich fallen und kommt an den gleichen Punkt.
Einige Schamanen machen ja auch so etwas in Einweihungsritualen, dh. sie sterben indem sie pflanzliche Drogen nehmen wie beispw. Efeu und dann ist es ein Erlebnis um zu sterben, einige sterben vieleicht sogar endgültig, ... . Aber es ist ein Ritus der dahinter ist.
lg
Cyrill

Meines Vermutens ist die Taufe (Untertauchen im Wasser) der Christen auch so ein Ritual;)
oder irre ich ?
 
Zitat:Nein, in meinem Fall ist es keine Realitätsverweigerung.

Ich will das zwar nicht speziell für deinen Fall beurteilen, weil du nur schreibst, dass der Arzt dahinterkam . Ich weiß daher nicht, ob du noch den Arzt aufgesucht hast, nachdem es unerträglich wurde, oder ob er durch Freunde/Familie gerufen wurde. Aber es ist ja gerade Realitätsverweigerung,
wenn man weiß, dass es ein Problem gibt, man es aber ignoriert oder hofft, dass nichts weiter passiert, selbst wenn Ärzte einem was anderes sagen.

Nein, es war wie gesagt keine Lebensmüdigkeit in dem Sinne, aber auch keine Realitätsverweigerung. Es war so: Eines morgens (ist erst 3 Wochen her) wurde mir schwarz vor Augen und ich fiel um. Ich wusste kurze Zeit darauf (nachdem ich auf WC war) dass es wegen innerer Blutungen ist. Ich habe dann darauf geachtet ob ich schwächer oder stärker werde, weil an dem Tag konnte ich kaum noch laufen ohne das mir übel wurde. Am nächsten Tag ging es besser, einen Tag darauf noch besser, allerdings blutete ich noch immer. Da ich regelmäßig Blut abnehmen lassen muss tat ich das, aber eher aus einer Routine heraus. Einen Tag später, einem Samstag rief mein Arzt mich an und als ich zugab zu wissen dass ich innerlich blutete musste ich ins KH und hab mich damit dann auch abgefunden. War dann sogar so, dass ich dadurch wohl wirklich gerettet wurde, denn ich hatte dort noch mal starken Blutverlust den ich wohl dann nicht mehr überlebt hätte und bekam eine Bluttransfusion. Hab mich ja sogar anständig bei meinem Arzt bedankt. Ich kann vielleicht sogar sagen, dass es etwas schicksalhaftes hatte, weil mein Arzt an dem Wochenende Dienst hatte.

Wie gesagt... es ist ein Zwischending... einerseits die Hoffnung dass es hinkommt und ich habe ja auch auf mich geachtet.. andererseits eine gewisse Einstellung dass ich damit klarkäme wenn... Das ist schwer zu erklären, weil es auch etwas hin und her geht dann. Ich habe eher Probleme wegen meiner Familie und Menschen die mir wichtig sind und umgekehrt. Und einerseits ist es ein sehr verunsicherndes Gefühl, andererseits ist es für einen Teil von mir wirklich okay wenn es soweit ist. Das ist nicht Depression oder so. Es ist durchaus Klarheit... Ich wäge jede Möglichkeit ab und beschließe dass ich es in Kauf nehme, ohne mir vorzunehmen, dass ich meine Meinung nicht auch ändern könnte. Wäre ich noch mal umgefallen hätte ich mich vielleicht selbst einliefern lassen, keine Ahnung. In solchen Situationen entscheide ich von Moment zu Moment.
 
Nachtrag:
Allerdings ist es auch nicht totale Lebensmüdigkeit oder der Wunsch zu sterben. Es ist eher eine große Klarheit das man sagt: " okay, es kann passieren und dann soll es so sein." Während demgegenüber eben etwas steht was man möglichst vermeiden will (Krankenhaus in meinem Fall... da drehe ich ab ). Aber... genug von dem Thema. Ist mir auf einmal bisschen zu persönlich...
Die totale Lebensmüdigkeit war mal bei mir ein Grund um das auszutesten. Ich habe dazumals Medikamente und Alk. gemischt und mir eine letale Dosis verpasst und mich flashen lassen. Am nächsten morgen bin ich aufgestanden und lebte weiter. Aber das Erlebnis war einschneidend und hat mir dazumals sehr viel gebracht, denn es gab dort etwas wo einem eben genau von diesem Lebensmüde abhält, dh. man macht es einmal und dann nie wieder. Das was einen aufgefangen hat, war der Grund, dass man es nicht nochmals provoziert sondern weiss, dass das Leben einen Sinn hat.
Tönt romantisch und verklärt aber so habe ich das dazumals aufgefasst.
lg
Cyrill

Sowas hab ich z.B. noch nicht gemacht. Bei mir ist es eher so, dass ich normalerweise denke dass ich kein Problem habe wenn es soweit ist und in zwei solcher Situationen wie die von der ich eine beschrieb bemerkte, dass es nicht hundertpro so ist, dass es zwei Seiten in mir gibt. Eine die durchaus noch irgendwie Angst hat, und eine die sehr ruhig ist und mit jeder Konsequenz klarkommt.

Wobei es noch eine Seite gibt, die aber zur Angst-Seite gehört... die sogar sehr stark ist... das ich es meiner Familie und den Menschen denen ich wichtig bin nicht antun will. Ich habe nicht vor zu sterben, und diese Menschen (ich nenne sie mein "innerer Kreis") ist eigentlich der triftigste Grund. Es ist nur eben so, dass ich Risiken nicht unbedingt ausschließe, obwohl ich könnte.
 
Übrigens habe ich mir gerade wieder überlegt, wie sehr mein jetztiges Verhalten auch eine Art Todeswunsch beinhaltet. Der fast komplette Rückzug aus dem Restleben, dass ich noch geführt habe. Ich bin gesellschftlich, von diesem Forum vielleicht abgesehen schon fast komplett inexistent. Hmm.

Es hat möglicherweise Parallelen, was Du an Deinen Motiven erkennen könntest. Es kann aber auch genau das Gegenteil sein... insofern, dass Du Dir genau die Nische suchst, in der Du so wie Du bist eben überleben kannst und nicht selbstmordgefährdet bist. Aber wie gesagt.. Deine Gründe für diesen extremen Rückzug sind da entscheidend. Ich kenne es, wenn man sich zurückzieht und bin ein ziemlicher Einzelgänger, aber ich habe wie ich ja oben beschrieb meinen "inneren Kreis"... von denen ich mich nie distanziere, die immer auf dem laufenden sind und die mich auch gut genug kennen um zu wissen wie ich sein kann.

Hast Du so etwas? Also das was ich als inneren Kreis beschreibe.. ? Müssen nicht viele sein.
 
Sowas hab ich z.B. noch nicht gemacht. Bei mir ist es eher so, dass ich normalerweise denke dass ich kein Problem habe wenn es soweit ist und in zwei solcher Situationen wie die von der ich eine beschrieb bemerkte, dass es nicht hundertpro so ist, dass es zwei Seiten in mir gibt. Eine die durchaus noch irgendwie Angst hat, und eine die sehr ruhig ist und mit jeder Konsequenz klarkommt.
Wobei es noch eine Seite gibt, die aber zur Angst-Seite gehört... die sogar sehr stark ist... das ich es meiner Familie und den Menschen denen ich wichtig bin nicht antun will. Ich habe nicht vor zu sterben, und diese Menschen (ich nenne sie mein "innerer Kreis") ist eigentlich der triftigste Grund. Es ist nur eben so, dass ich Risiken nicht unbedingt ausschließe, obwohl ich könnte.


Lieber Condemn...
Kann es sein , das du das hier und dort in dir vereinst? Gleich-gültig ...
So scheint es mir :)
 

Lieber Condemn...
Kann es sein , das du das hier und dort in dir vereinst? Gleich-gültig ...
So scheint es mir :)

Es sind wirklich wie verschiedene Seiten. Ich habe das sehr genau beobachtet, weil ich ja selbst erst herausfinden musste wie ich mich entscheiden will... Und da ist tatsächlich eine positive Art der Gleichgültigkeit in dem Sinne, das man sagt: "Wie es kommt so ist es okay." Und dann sind da zwei Angst-Themen könnte man sagen:

1. Eine diffuse Angst vor dem was dann passiert, sollte man wirklich sterben.
2. Eine Angst die sich auf das Leben richtet...

....das man es den Menschen die einen lieben nicht antun will. Auch ein bisschen Angst oder Traurigkeit gescheitert zu sein oder so, nicht vollkommen erreicht zu haben was man wollte. Wobei das eher schwach bei mir ist.

Und interessant dabei ist eben, dass der ruhige Teil zuschaut.. und einfach nichts tut aber sozusagen unterstützt was vorherrscht, egal was es ist... Wenn vorherrscht das man sagt "Ich habe genug, wenn ich sterbe ist es okay" dann wird das unterstützt. Ist der totale Lebenswille vorherrschend, das man sagt "Ich werde alles tun um meinen Tod zu vermeiden" wird dieser Teil unterstützt. Man kann diesen positiven Aspekt in sich aber nicht wahrnehmen, wenn man zu viel Angst hat.

Denn die Angst wiederum (nicht identisch mit Lebenswille) ist in jedem der beiden Fälle eine Art Gegenspieler und destruktiv. Sie zieht in beiden Fällen eher auf den Tod zu. In ersterem Fall untergräbt sie die Ruhe, es ist dann doch nicht mehr nur okay, was aber noch lange nicht heißt dass man dann handelt und das Risiko ausschließt... man ist nur nicht ganz eins mit sich und obwohl diese Angst einerseits vor dem Tod wegzulaufen scheint, bedeutet es eher Schritte darauf zu zu machen wenn man sie hat.

Im zweiten Fall untergräbt sie den Lebenswillen, schürt Hoffnungslosigkeit und blockiert. Diese destruktive Angst, geht in jedem Fall gegen den Willen, egal wie er aussieht.

Das konnte ich da ganz gut erkennen, wobei es nicht unbedingt vollkommen neu war. Es war nur wirklich deutlich. Ich weiß nur nicht, inwiefern das identisch mit der Wahrnehmung/Erfahrung anderer ist oder wäre.
 
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Sowas hab ich z.B. noch nicht gemacht. Bei mir ist es eher so, dass ich normalerweise denke dass ich kein Problem habe wenn es soweit ist und in zwei solcher Situationen wie die von der ich eine beschrieb bemerkte, dass es nicht hundertpro so ist, dass es zwei Seiten in mir gibt. Eine die durchaus noch irgendwie Angst hat, und eine die sehr ruhig ist und mit jeder Konsequenz klarkommt.

Wobei es noch eine Seite gibt, die aber zur Angst-Seite gehört... die sogar sehr stark ist... das ich es meiner Familie und den Menschen denen ich wichtig bin nicht antun will. Ich habe nicht vor zu sterben, und diese Menschen (ich nenne sie mein "innerer Kreis") ist eigentlich der triftigste Grund. Es ist nur eben so, dass ich Risiken nicht unbedingt ausschließe, obwohl ich könnte.

Bei mir ist das dazumals so gekommen und es war eine Art Wahrheitsfindung. Ebenfalls war es mir egal dazumals, weil ich es einfach wissen wollte und ich hätte im schlimmsten Falle einen hohen Preis bezahlen müssen, mein Leben. Es war dazumals eine schwierige Phase in meinem Leben und ich dachte oder wollte den Sinn des Lebens rausfinden, ich habe mich dazumals sehr für Religion interessiert und auch andere Dinge wie Magie. Ich wollte und habe mir ein eigenes System erschaffen und suchte die Wahrheit für mich. Aber ich denke genau diese Erfahrung war eben auch wichtig in meinem Leben und gibt einem irgendwie Sicherheit. Es war auf der Suche nach dem Sinne des Lebens und deshalb war ich schlussendlich auch froh, dass es was gibt was einem auch abhalten kann auch wenn man es nicht möchte. Es ist eine Art spirituelle Erfahrung oder sagen wir, vieleicht hatte ich auch Glück, dass es eben nicht gereicht hat um das zu überschreiten, dass ich gestorben wäre.
Der Kampf hat aber nicht stattgefunden in diesem Moment, es war ein sich fallenlassen und drauf ankommen lassen und einfach nur, jetzt will ich sterben und es hat aber nicht geklappt in dem Sinne. Angst hatte ich davor aber keine, denn wenn schon denn schon und dann halt so.
Heute muss ich sagen man sollte es nicht herausfordern, denn es kann einem reichen und man ist dann wirklich weg für immer.
lg
Cyrill
 
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