Gar nicht so einfach mit der Demut, wenn man sich offensichtlich sogar erstmal darüber auseinandersetzen muss, was der Begriff überhaupt bedeutet!
Für mich ist Demut das Loslassen des Egos, also das, was bleibt, wenn man den Hochmut mal für einen Moment abschaltet. Demut hat aber nichts mit "demütigen" zu tun, denn Demütigung ist ein Zwang, während Demut eine freiwillige Unterwerfung ist. Außerdem erfordert Demut das Vertrauen, dass der- oder dasjenige, dem man sich unterwirft, dies niemals ausnutzen wird. Bestehen noch Zweifel daran, ist keine wahre Demut möglich.
"Hingabe" finde ich in diesem Wortkreis insofern ganz passend, dass man sich in diesem Akt der Unterwerfung ja der Willkür desjenigen hingibt, dem man sich unterwirft, sich also vollkommen ausliefert. Deswegen ist es auch gefährlich und nicht ratsam, Demut vor Menschen oder von Menschen initiierten Institutionen wie der Kirche zu haben. Wohl aber darf man Demut vor Gott, vor der Natur, vor einer Erkrankung des eigenen Körpers oder vor dem Hier und Jetzt haben, denn diese Instanzen verfügen nicht über ein Ego und sind deshalb außer Stande, die Demut für eigene Zwecke zu missbrauchen.
Auch mein innerer Asche-Mann ist so eine Instanz, die auf nichts Bestimmtes hinaus will, wenn sie von mir Demut verlangt, keinen Eigennutz dabei verfolgt. Deshalb halte ich Demut in einem solchen Fall für etwas sehr Positives, Gewinnbringendes. Aber das ist nur so ein vages Gefühl von mir, ich habe noch keine tiefer gehende Erfahrung in diese Richtung gemacht.
Und Ihr?
Demut durch Sanftheit ersetzen
Sei sanft mit dir selbst und anderen
aber entmutige dich nicht (demut)