Demut

Gar nicht so einfach mit der Demut, wenn man sich offensichtlich sogar erstmal darüber auseinandersetzen muss, was der Begriff überhaupt bedeutet!

Für mich ist Demut das Loslassen des Egos, also das, was bleibt, wenn man den Hochmut mal für einen Moment abschaltet. Demut hat aber nichts mit "demütigen" zu tun, denn Demütigung ist ein Zwang, während Demut eine freiwillige Unterwerfung ist. Außerdem erfordert Demut das Vertrauen, dass der- oder dasjenige, dem man sich unterwirft, dies niemals ausnutzen wird. Bestehen noch Zweifel daran, ist keine wahre Demut möglich.

"Hingabe" finde ich in diesem Wortkreis insofern ganz passend, dass man sich in diesem Akt der Unterwerfung ja der Willkür desjenigen hingibt, dem man sich unterwirft, sich also vollkommen ausliefert. Deswegen ist es auch gefährlich und nicht ratsam, Demut vor Menschen oder von Menschen initiierten Institutionen wie der Kirche zu haben. Wohl aber darf man Demut vor Gott, vor der Natur, vor einer Erkrankung des eigenen Körpers oder vor dem Hier und Jetzt haben, denn diese Instanzen verfügen nicht über ein Ego und sind deshalb außer Stande, die Demut für eigene Zwecke zu missbrauchen.

Auch mein innerer Asche-Mann ist so eine Instanz, die auf nichts Bestimmtes hinaus will, wenn sie von mir Demut verlangt, keinen Eigennutz dabei verfolgt. Deshalb halte ich Demut in einem solchen Fall für etwas sehr Positives, Gewinnbringendes. Aber das ist nur so ein vages Gefühl von mir, ich habe noch keine tiefer gehende Erfahrung in diese Richtung gemacht.

Und Ihr?

Demut durch Sanftheit ersetzen

Sei sanft mit dir selbst und anderen



aber entmutige dich nicht (demut)
 
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Ich gestehe, ich mache es mir ganz einfach :D:

Wie folgt:

Wenn es zwei Wörter gibt, dann gibt es zwei Wörter, weil sich deren Inhalt unterscheidet. Ein Wort kann generell von jedem mißverstanden werden - deswegen führen wir ja so lange Diskussionen.

Daher kann Sanftmut nicht De(o)mut sein.
Und Sanftheit eben auch nicht. De(o)mut muß manchmal brüllen.
Und De(o)mut ist nicht Entmutigung. De(o)mut ist ein Familienmitglied von Mut.
Eine Tugend ist eine "einwandfreie vorbildliche Haltung" - doch wer bewertet die? Nur Dogmatiker? Wenn Dogmatiker (Dogma = verbindlicher, anerkennend zu befolgender Glaubenssatz) eine Tugend einfordern, dann wollen sie Gehorsam und Duckmäusertum. Somit definiert ein Dogma eine Tugend wie sie will und braucht. Aber ob es eine Tugend ist, weiß ich dann immer noch nicht.

Ich bemühe mich, mich an den ursprünglichen Sinn, den, der auch heute noch gilt, eines Wortes, eines Begiffes zu machen.

Demut wird mit lat. humilitas (Niedrigkeit, Bescheidenheit) gleichgesetzt.
Wörter, die uns eher gruseln, also mich wenigstens im ersten Moment.

Allerdings wird die Bezeichnung De(o)mut eben nirgends eingeführt. Bewußt.
Es ist die Geschichte der selben Ersetzung wie Gott durch den Papst oder einen König ersetzt wurde, weil Demut gegenüber einem in mir selbst empfundenen Gott ist De(o)mut (= Mut zu Gott), ist dieser innere Prozeß - dort gehört er hin. Demut gegen einen Papst (König), der sich als einziger Vertreter von Gott auf Erden selbst überhebt, ist Unterordnung bestenfalls, Hörigkeit und Mitläufertum schlechtestenfalls.

Somit ist es ja in seiner Begrifflichkeit nicht nur verkehrt, was Du behauptest, wren, aber wirfst Du den Dogmatikern nicht in dogmatischer Weise etwas vor? Wörter können jedenfalls nicht dogmatisch sein, aber sie können dogmatisch benutzt werden.

So, wenn einer Demut von mir fordern würde, würde ich entgegnen: Sie wollen Unterwerfung und blinden Gehorsam? Nicht mit mir. Und nebenbei: Ich bin voller Demut, voller Deomut - ich höre auf Gott in mir.

Und zu Deomut gehört in einer polaren Weise - wie immer wieder bemerkt - Hochmut, aber es gehört auch Rebellion dazu - Luther mal wieder als Beispiel eines Rebellen in Demut (Luther selbst, nicht diese Kirche, die sich auf ihn beruft).

Ich verstehe auch, wenn man ein Leben lang Demut hört und damit nur blinder Gehorsam gefordert wird, dass dieses Wort für die Macht von Vergewaltigern steht. Aber das Wort kann da nichts für.

:)
 
Ich gestehe, ich mache es mir ganz einfach :D:

Wie folgt:

Wenn es zwei Wörter gibt, dann gibt es zwei Wörter, weil sich deren Inhalt unterscheidet. Ein Wort kann generell von jedem mißverstanden werden - deswegen führen wir ja so lange Diskussionen.

Daher kann Sanftmut nicht De(o)mut sein.
Und Sanftheit eben auch nicht. De(o)mut muß manchmal brüllen.
Und De(o)mut ist nicht Entmutigung. De(o)mut ist ein Familienmitglied von Mut.
Eine Tugend ist eine "einwandfreie vorbildliche Haltung" - doch wer bewertet die? Nur Dogmatiker? Wenn Dogmatiker (Dogma = verbindlicher, anerkennend zu befolgender Glaubenssatz) eine Tugend einfordern, dann wollen sie Gehorsam und Duckmäusertum. Somit definiert ein Dogma eine Tugend wie sie will und braucht. Aber ob es eine Tugend ist, weiß ich dann immer noch nicht.

Ich bemühe mich, mich an den ursprünglichen Sinn, den, der auch heute noch gilt, eines Wortes, eines Begiffes zu machen.

Demut wird mit lat. humilitas (Niedrigkeit, Bescheidenheit) gleichgesetzt.
Wörter, die uns eher gruseln, also mich wenigstens im ersten Moment.

Allerdings wird die Bezeichnung De(o)mut eben nirgends eingeführt. Bewußt.
Es ist die Geschichte der selben Ersetzung wie Gott durch den Papst oder einen König ersetzt wurde, weil Demut gegenüber einem in mir selbst empfundenen Gott ist De(o)mut (= Mut zu Gott), ist dieser innere Prozeß - dort gehört er hin. Demut gegen einen Papst (König), der sich als einziger Vertreter von Gott auf Erden selbst überhebt, ist Unterordnung bestenfalls, Hörigkeit und Mitläufertum schlechtestenfalls.

Somit ist es ja in seiner Begrifflichkeit nicht nur verkehrt, was Du behauptest, wren, aber wirfst Du den Dogmatikern nicht in dogmatischer Weise etwas vor? Wörter können jedenfalls nicht dogmatisch sein, aber sie können dogmatisch benutzt werden.

So, wenn einer Demut von mir fordern würde, würde ich entgegnen: Sie wollen Unterwerfung und blinden Gehorsam? Nicht mit mir. Und nebenbei: Ich bin voller Demut, voller Deomut - ich höre auf Gott in mir.

Und zu Deomut gehört in einer polaren Weise - wie immer wieder bemerkt - Hochmut, aber es gehört auch Rebellion dazu - Luther mal wieder als Beispiel eines Rebellen in Demut (Luther selbst, nicht diese Kirche, die sich auf ihn beruft).

Ich verstehe auch, wenn man ein Leben lang Demut hört und damit nur blinder Gehorsam gefordert wird, dass dieses Wort für die Macht von Vergewaltigern steht. Aber das Wort kann da nichts für.

:)

stellt sich die Frage

kommt Deomut von Deo?

Soll das Wort uns beduften, beweihräuchern?
 
Die Frage ist, ob wir ein Wörterbuch finden,
oder nur Benutzer von eigenen (geheimen) Wörterbüchern.

Die nächste Frage ist, ob wir Wörter dazu benutzen
Nebelschleier zu weben oder Wörter nutzen wie
Sonnenstrahlen, die den Nebel durchdringen, lichten.

Benutzen wir Worte um uns aus dem Staub zu machen,
oder wollen wir erkannt werden - womöglich als
ich Mensch, Du Mensch?

Ist Freude im Spiel der Wörter und gelangen wir mit dieser Freude
in eine vorher nicht gekannte Tiefe oder wollen wir uns nur in
eine Tiefe ziehen, unwillig, von Despoten gezwungen?

Kann ein Wort jemals wieder Unschuld erlangen?
Waren Worte jemals schuldig?

Sicher, es gibt Fehler.
Doch ist das ein Grund?
 
Die Frage ist, ob wir ein Wörterbuch finden,
oder nur Benutzer von eigenen (geheimen) Wörterbüchern.

Die nächste Frage ist, ob wir Wörter dazu benutzen
Nebelschleier zu weben oder Wörter nutzen wie
Sonnenstrahlen, die den Nebel durchdringen, lichten.

Benutzen wir Worte um uns aus dem Staub zu machen,
oder wollen wir erkannt werden - womöglich als
ich Mensch, Du Mensch?

Ist Freude im Spiel der Wörter und gelangen wir mit dieser Freude
in eine vorher nicht gekannte Tiefe oder wollen wir uns nur in
eine Tiefe ziehen, unwillig, von Despoten gezwungen?

Kann ein Wort jemals wieder Unschuld erlangen?
Waren Worte jemals schuldig?

Sicher, es gibt Fehler.
Doch ist das ein Grund?




wunderschön
deine zu Poesie verbundenen Worte


so kann tatsächlich ein Wort überführen




aber es wird nie genügen


genügen auch ein Wort
 
Demut ist für mich ein unbeschreibliches Glücklichsgefühl und für mich auch nicht als Mittel zum Zweck.

Ich bin z.B. extrem demütig, wenn ich "von oben" Zeichen erhalte, dass ich auf dem richtigen Weg bin.
Für mich ist Demut eine Steigerungsstufe von Dankbarkeit - ein unbeschreibliches Gefühl.
@ Greenorange: und ich bin kein "JA-Sager"
Demut ist ein Moment, wo mir bewusst wird, dass ich ein Teil vom GAnzen bin und ich immer Hilfe aus dem Universum erhalte.
 
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„Wenn Du es wagst, dass Banner der Erleuchtung aufzunehmen, wirst Du von allen Seiten angegriffen werden. Von innen wirst Du von Deinem eigenen Denken angegriffen, von aussen vom Denken aller anderen.“
(Andrew Cohen)

Was wird da zuerst angegriffen? Deine Demut.
Wenn Du erwachst, musst Du „durch das Tor der Demut“ hindurch.

Durch das Tor der Demut zu gehen bedeutet nicht Bescheidenheit oder Zurückhaltung.
Demut bedeutet, dass Du kapierst, dass es nicht darum geht, diesen oder jenen persönlichen Irrtum durch diese oder jene persönliche gute Tat auszugleichen. Du erkennst, so Steiner:„Du bist der Irrtum. Ein solches Erlebnis hat etwas Vernichtendes für das eigene Ego.“

Demut ist das sprichwörtlich biblische Nadelöhr. Was wirst Du sein, wenn Du da durch gehst?
„Ein wesenloses Wesen wirst Du sein, wenn Du Dich findest." (Rudolf Steiner)

Tatsächlich fühlst Du Dich in dieser Demut null & nichtig. Doch „der Mensch muss finden seine volle Freiheit aus der Nullität heraus. Und das neue Anschauen muss sich gebären aus dieser Nullität. Der Mensch muss seine ganze Kraft aus dem Nichts heraus finden." (Rudolf Steiner)

Und das Denken – in anderen und in Dir – wird diese wahre Demut zum Beispiel mit folgenden Sätze versuchen wieder anzugreifen und einzuschläfern: „Ach komm – Du hast doch auch tolle Seiten. Das kann alles nicht sein.“
Oder so: „Nun beruhig Dich mal wieder: Wir haben doch alle unsere schlechten Seiten. Aber wir haben auch erfreuliche Seiten. Es kommt darauf beides zu sehen.“ Oder Du bemitleidest Dich selbst: „Das macht mich alles so depressiv.“

Zu kämpfen, das bedeutet, alle diese Angriffe durch Demut zu zerschneiden.

Mit dieser Demut alleine könntest Du vielleicht noch irgendwie durchkommen. Aber womit Du Zorn, Zynismus und vergiftete Ratschläge endgültig auf Dich ziehst, das ist diese, alle bürgerlichen Vorstellungen sprengende Tat:

Du trägst in Demut und voller Stolz das „Banner der Erleuchtung.“ Es ist ein Stolz frei von jeglicher Arroganz. Dieser Stolz ist von Demut durchdrungen.
Der göttliche Stolz wird gehalten von einer unerschütterlichen Hingabe an etwas, was weit über Dich hinausgeht.

Und jeder, „der es wagt, in diesem Sinne erfolgreich zu sein, stellt automatisch eine gewaltige Bedrohung dar.

Wenn die wahre Freiheit in Dir überleben soll, musst Du bereit sein, dafür zu kämpfen. Du musst zu allen Zeiten in jeder Hand ein Schwert halten. Ein Schwert ist für Dein eigenes Denken, das andere für das Denken aller anderen, Du musst bereit sein, die Schwerter zu gebrauchen.“ (Andrew Cohen).

Bleib wach. Wozu? Zum Wohle des Ganzen. Bleib wach und dann tu das Richtige. Tu es – auch wenn Du absolut keine Ahnung hast, was das Richtige ist.

Tut mir Leid, Liebster, ich habe nicht gesagt, dass es leicht wird. Ich habe nur gesagt, es wird wahr.

Willkommen in der Wüste der Wirklichkeit.

http://missionmensch.blogspot.com/
 
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