Warum leben dann noch Chirurgen, Kosmetiker, Farbriksarbeiter, Bau-Arbeiter, Laboranten (kenne persönlich welche) und andere Menschen, die seit Jahren/Jahrzehnten täglich stundenlang Masken tragen (und oft dickere als die Einwegmasken)?
Mit Psychologie scheint sie sich offenbar auch noch nicht umfassend auseinandergesetzt zu haben, sonst hätte sie noch dazu erwähnt, dass aus wissenschaftlich-psychologischer bzw. soziologischer Sicht Menschen sich automatisch bedrängt fühlen, wenn ein Mindestabstand nicht eingehalten wird (Beispiel: U-Bahn, Disco, Demos, Kassa-Schlangen, etc.). Manche Menschen haben kein Gefühl für diesen Mindestabstand, die meisten besitzen ihn aber. Daher dürfte diese Abstandregelung, wenn es bloß um den Abstand geht, eigentlich eher eine Erlösung dieser Verletzung der Intimzone sein. Psychologisch betrachtet geht es glaub ich eher darum (und offenbar springt auch diese Neurologin darauf an), dass etwas verboten wurde, das ansonsten immer wenigstens theoretisch (auch wenns in der Praxis oft genervt hat) möglich war oder gewesen wäre. Das Verbot erscheint als Einengung, egal wie sinnvoll es ist. Beispiel: Als ich mit dem Rauchen aufhörte, habe ich manchmal noch Zigaretten zuhause gehabt. Nicht, dass ich sie geraucht hätte, aber es war beruhigend, theoretisch darauf zurückgreifen zu können. Hätte man es mir unter Strafe gestellt, wäre mir das Aufgeben womöglich viel schwerer gefallen. Das wiederum lässt sich verhaltenspsychologisch erklären, und zwar mit Konditionierungen. Lob und positive Verstärkung wirkt stärker als Strafe. Und einige Menschen empfinden offenbar die Sicherheitsvorkehrungen als Strafe. Menschlich nachvollziehbar - die meisten Menschen können ja nichts dafür, dass die Situation so ist, wie sie ist. Wir können höchstens alle was dagegen zu tun versuchen. Das erscheint eben unfair - zumindest für einige.
Ich habe das Video aber nicht zu Ende gesehen, muss ich noch nachholen, bin bloß im Zeitdruck. Vielleicht kommt noch etwas Erleuchtendes.