Das Volk auf "der anderen Seite" . . . :)

Terrageist

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Hallo, ich sehe gerade seit einigen Tagen eine mir bis dato unbekannte Fernsehserie,
gibt es wohl seit 2010, "Weissensee".
Kommt immer gegen 17 Uhr, zwei Folgen an den Wochentagen auf dem Programm "One".

Ich selbst bin im sogenannten Westdeutschland aufgewachsen, was ja früher einfach "Deutschland" hieß,
oder offiziell "BRD", aber wer sagt das schon so im normalen Sprachgebrauch, wenn man von seinem Zuhause spricht.

Ich habe mich mit Politik nie ausgekannt, und mich für Weltgeschehen nicht besonders interessiert.
Ich war still und für mich früher, hatte meine, man könnte beinahe sagen, eigenen inneren Mauern,
was vollkommen, um zu versuchen, in der Welt zurecht zu kommen, genügt.

Was da in dieser Serie dargestellt wird, finde und empfinde ich dermaßen, ja man könnte fast sagen, "gruselig".
Wenn es denn wirklich so war (in der ehemaligen DDR), man weiß ja, es sind immer "nur" Darstellungen, Bilder, Geschichten,
und wenn einer über das Land eines anderen spricht, so erscheinen die Bilder ja wohl eher in Vorstellungen,
wobei es auch noch eine Rolle spielt, inwiefern man sich "wohlfühlte", oder "mit allem konform" ging.

Sehr hochkarätige Schauspieler übernahmen da die vielen unglaublich in die Tiefe gehenden Rollen.

Ich halte mich (in meinem derzeitigen Leben) immer gut durch den Tag :D,
aber wenn ich diese Serie sehe, bin ich jedesmal irgendwie für einen Moment wie erschlagen,
dumpf, als wenn die eigene Kindheit aus dem Verborgenen ihren Gruß sendet.
Dabei habe ich diese Dinge gar nicht erlebt, und war nicht dort.
Und doch merkt man / ich daran, dass auch eine "Mauer" (die wohl offiziell als "Schutz" bezeichnet wurde), nicht trennt von abgeschotteten Anteilen, die man nicht sehen möchte,
die aber dennoch auf ihre versteckte Weise immer da und stiller Teil des Lebens sind.

Hier mal ein Lied, das heute gesungen zum Abschluss einer ziemlich dramatischen (Einzel?)Geschichte,
von einer Frau, die im Film beinahe völlig den Halt verlor, und gerade deshalb, gewissermaßen aus "Trotz" dieses Lied singt.

Ich denke, einfach so verstehen kann man es nicht,
und sicher war es für viele Menschen auch gar nicht so sichtbar oder gar nicht so vorhanden,
wie überall, je nachdem, was jemand oder auch ein Volk für seine Heimat hält.

 
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Hallo, ich sehe gerade seit einigen Tagen eine mir bis dato unbekannte Fernsehserie,
gibt es wohl seit 2010, "Weissensee".
Kommt immer gegen 17 Uhr, zwei Folgen an den Wochentagen auf dem Programm "One".

Ich selbst bin im sogenannten Westdeutschland aufgewachsen, was ja früher einfach "Deutschland" hieß,
oder offiziell "BRD", aber wer sagt das schon so im normalen Sprachgebrauch, wenn man von seinem Zuhause spricht.

Ich habe mich mit Politik nie ausgekannt, und mich für Weltgeschehen nicht besonders interessiert.
Ich war still und für mich früher, hatte meine, man könnte beinahe sagen, eigenen inneren Mauern,
was vollkommen, um zu versuchen, in der Welt zurecht zu kommen, genügt.

Was da in dieser Serie dargestellt wird, finde und empfinde ich dermaßen, ja man könnte fast sagen, "gruselig".
Wenn es denn wirklich so war (in der ehemaligen DDR), man weiß ja, es sind immer "nur" Darstellungen, Bilder, Geschichten,
und wenn einer über das Land eines anderen spricht, so erscheinen die Bilder ja wohl eher in Vorstellungen,
wobei es auch noch eine Rolle spielt, inwiefern man sich "wohlfühlte", oder "mit allem konform" ging.

Sehr hochkarätige Schauspieler übernahmen da die vielen unglaublich in die Tiefe gehenden Rollen.

Ich halte mich (in meinem derzeitigen Leben) immer gut durch den Tag :D,
aber wenn ich diese Serie sehe, bin ich jedesmal irgendwie für einen Moment wie erschlagen,
dumpf, als wenn die eigene Kindheit aus dem Verborgenen ihren Gruß sendet.
Dabei habe ich diese Dinge gar nicht erlebt, und war nicht dort.
Und doch merkt man / ich daran, dass auch eine "Mauer" (die wohl offiziell als "Schutz" bezeichnet wurde), nicht trennt von abgeschotteten Anteilen, die man nicht sehen möchte,
die aber dennoch auf ihre versteckte Weise immer da und stiller Teil des Lebens sind.

Hier mal ein Lied, das heute gesungen zum Abschluss einer ziemlich dramatischen (Einzel?)Geschichte,
von einer Frau, die im Film beinahe völlig den Halt verlor, und gerade deshalb, gewissermaßen aus "Trotz" dieses Lied singt.

Ich denke, einfach so verstehen kann man es nicht,
und sicher war es für viele Menschen auch gar nicht so sichtbar oder gar nicht so vorhanden,
wie überall, je nachdem, was jemand oder auch ein Volk für seine Heimat hält.


Darf ich fragen, warum Du so seltsam schreibst? Die Sätze so verschoben, es ist sehr schwierig zu lesen, schade.
 
kannst du kurz beschreiben, was das Video bedeutet?

Ist ein Ausschnitt aus dem Film Network. Dort erzählt der Fernsehentertainer ein bisschen was zum Fernsehen. Das kam mir just in den Kopf als ich deinen Beitrag las. Weiss nicht wieso. Dein Beitrag liesst sich eben so, als packt dich die Serie emotional und du könntest im Ansatz nachvollziehen was in der DDR so abging (aufgrund der Serie). Ich halte es für sehr unwahrscheinlich, dass eine TV-Serie authentisch wiederspiegeln kann was damals abging.
Die Produktion und Schauspieler sind nun einmal so konstruiert, dass es den Zuschauer fesseln soll. Inwieweit die Produktion mit der Realität zu tun hat, ist mehr als fraglich.

Hier mal der Ausschnitt aus Network:

Weil die einzige Wahrheit die ihr kennt, die ist, die aus der Röhre kommt. Heute existiert schon eine ganze Generation von Menschen, die nie etwas anderes kennengelernt hat was nicht aus dieser Röhre kommt.
Diese Röhre ist das Evangelium. Die letzte Offenbarung. Diese Röhre kann krönen und stürzen - Präsidentin, Päpste, Premierminister.

Diese Röhre ist die gefährlichste, furchterregendste, gottverdammte Macht in dieser gottlosen Welt.

....

Das Fernsehen ist nicht die Wahrheit. Das Fernsehen ist nichts weiter als ein gottverdammter Rummelplatz. Das Fernsehen ist ein Zirkus, ein Jahrmarkt, eine reisende Truppe von Akrobaten, von Märchenerzählern, Tänzern, Sängern, Jongleuren, Abnormitäten, Löwenbändigern und Fußballspielern.
Das Gewerbe ist da um die Langeweile zu vertreiben.
Wenn ihr die Wahrheit wollt, geht zu Gott. Geht zu euren Gurus. Geht zu euch selbst, weil das die einzige Stelle ist wo ihr jemals die wirkliche Wahrheit finden könnt.
Von uns (Fernsehen) werdet ihr niemals die Wahrheit hören. Wir erzählen euch alles was ihr hören wollt. Wir lügen wie die Teufel. Wir erzählen euch das Kojak immer den Killer erwischt.

...

Wir handeln mit Illusionen. Nichts davon ist wahr.
Aber ihr Freunde, ihr sitzt da Tag für Tag, Abend für Abend. Alle Altersgruppen, Hautfarben und Glaubensbekenntnisse.
Wir sind alles was ihr kennt.

Ihr fangt an den Blödsinn zu glauben den wir hier verzapfen. Ihr beginnt zu glauben dass die Röhre die Wirklichkeit ist und euer eigenes Leben unwirklich ist. Was immer euch die Röhre auch sagt, ihr tut es. Ihr zieht euch so an, ihr esst so, ihr erzieht eure Kinder so, ja ihr denkt sogar wie die Röhre. Das ist Massenwahnsinn ihr Verrückten. Im Namen Gottes. Ihr Menschen seid die Realität. Wir sind die Illusion.

Also schaltet euren Fernseher aus und macht ihn nicht wieder an.
 
Hallo @Schöpfung :), ja das sind (auch in meinen Augen) gute Gedanken.

Das kam mir just in den Kopf als ich deinen Beitrag las. Weiss nicht wieso. Dein Beitrag liesst sich eben so, als packt dich die Serie emotional und du könntest im Ansatz nachvollziehen was in der DDR so abging (aufgrund der Serie). Ich halte es für sehr unwahrscheinlich, dass eine TV-Serie authentisch wiederspiegeln kann was damals abging.
Ja es ist wahr, irgendwie hat es mich berührt. Berühren kann einen ja nur etwas, das irgendeine Resonanz im Eigenen findet.
Daher schrieb ich auch in meinem Text, dass es mich an etwas erinnerte in mir, obwohl ich selbst nie an diesen Orten war, aber es war eben nicht so, dass mir die Szenen und die entsprechenden erzeugten Gefühle fremd gewesen wären.
Darum habe ich auch immer wieder erwähnt, dass es auch anders sein könnte, Bewohner, die sich da mitten drin befanden, es ganz anders sahen oder empfanden, je nachdem auch, wie es ja imgrunde mehr oder weniger überall ist, inwiefern man es schafft, empfindliche Bereiche zu berühren, also die Punkte, die "am Gefängnis" oder an "Lügen", Unwahrheiten usw. kratzen, die Dinge, die ein System irgendwie gefährden könnten.

Ich glaube auch, wir erleben beispielsweise "Mauern" oder auch "Trennungen", Missverständnisse usw., weil wir selbst in uns irgendwo die Türen zugemacht haben, aus welchen Gründen auch immer. Vielleicht zum Beispiel weil dadurch bestimmte starke Szenen viel mehr Kraft und Ausdruck erhalten.


Ja ich denke auch, und habe mich auch schonmal näher mit diesem Gedanken befasst, dass uns durch Fernsehen, aber auch andere Medien eine Welt vorgegaukelt wird.
Vieles ist sicher nicht wahr, aber Manches, das mit dir spricht, in dem Sinne, dass du tief in dir eine Resonanz fühlst, hat auf seine Weise eben doch Wahrheit.
Wir leben ja schließlich und erleben auch Geschichten. Wir erfahren unsere Psyche, unser Sein, und Vieles braucht halt auch mehr oder weniger "Bilder" oder irgendwie andere Ausdrücke. Es ist nicht der Ausdruck selbst, aber es repräsentiert ihn für den Moment. :)

Ich habe mich sonst nicht so sehr für die Geschichten interessiert, die DDR, die Mauer usw.., aber im Moment war / bin ich in einer Phase, mich mehr zu erden, und auch das menschliche, das Körperliche und das direkte Erleben ernst zu nehmen, anstatt eher im Himmel und irgendwelchen Sternen zu fliegen. :D
Beides gehört wohl zusammen :), und ist imgrunde (in meinen Augen) dann auch wieder eine Metapher für die zwei Seiten, nämlich zum Beispiel "Ost und West".
Es wird ja kein Zufall sein, dass die Grenze der gesamten Weltmächte ausgerechnet mitten durch Deutschland verlief.

Und vom Gefühl her, und darum ist mein Eingangstext vielleicht etwas unverständlich, weil ich eben nicht wie eine nüchterne Nachrichtensprecherin schreibe, sondern ich verbinde mit meinen eigenen (Lebens)gefühlen, mit Erinnerungen, und darum stelle ich für mich fest, dass dieses Verhalten oder diese Abläufe, die ich jetzt in dieser Serie gesehen hatte, Spiegelbilder für viele Faccetten sind, die einem auch sehr nahe sein können.

Vielleicht muss man auch da nur den "Film" erkennen. Aber wir wollen ja auch leben, also es soll sich dennoch auch lebendig und echt anfühlen.
Genau das spiegelt sich auch alles irgendwie in diesen Filmszenen dieser Serie wider.

Worauf ich eigentlich hinauswollte, Deutschland war zwar "getrennt", aber dennoch diese bestimmten Energien direkt fühlbar, also, womit ich meine eigene Kindheitserinnerung meinte. Ich habe versucht, zu vergleichen. Die Serie spielt im Moment in den achtziger Jahren. Ich habe überlegt, was ich zu der Zeit gemacht habe und wie das Leben für mich war. Ich hatte eben nicht diese äußere "Mauer", und die Umstände, die da beschrieben werden, kannte ich nicht.
Aber dennoch war ich (von meinem Empfinden in der Erinnerung her) nicht "freier".
Darum schrieb ich, dass die Mauern (was ich jetzt als Metapher für diesen ganzen Kram nehme), in mir selbst waren, auch wenn ich von diesem anderen Ort nichts wusste.
Die Geschichte des Landes in dem man lebt, ist in gewisserweise auch die eigene innerste "Geschichte". Ost und West sind zusammengekommen und scheinen doch noch nicht (wie ich gehört habe) tatsächlich "verbunden". Auch ich empfinde bei dem Gedanken an die DDR eine gewisse Fremdheit.
Es ist da immer noch eine "Mauer", die Mauer in den Gefühlen der Menschen.
Beide Seiten haben vielleicht immer auch gute Anteile besessen, die in einer echten Vereinigung alles verbessern könnten.
Wie das Ende vom oben eingestellten Lied, am Ende stehen im Dunkeln ein Mann und eine Frau (oder so ähnlich).. die beiden verschiedenen Denkweisen, die sich verbinden wollen oder könnten, wie auch immer.
Rechte linke Gehirnhälfte, Aufhebung der Trennung ..

Ich hoffe, ich habe nun nicht noch mehr Verwirrung gestiftet. :D :) :D
 
Filme, Serien, Musik sollen berühren, sonst würden Menschen sie nicht konsumieren.

Ich denke, nun kann ich deine Gedankengänge bezüglich der Serie besser nachvollziehen.
Sich auch mal seinen Emotionen hingeben, darauf schauen und annehmen. Auch mal den verstandesgesteuerten Gefühlen ein Freund sein :D
Du hast für dich eine gewisse Thematik aus der Serie gezogen und beleuchtest diese nun. Schon recht :)
Ist wie mit einem Film oder einem Lied, welches in einem widerklingt.

Dann noch viel Freude beim schauen der Serie @Terrageist
 
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Ja ich schaue imgrunde auch auf Deutschland und seine, und damit meine landesweite Geschichte. :)

Es gibt nicht nur die Nazizeiten, sondern auch die Besatzerzeiten (wohl in beide Richtungen), so wie Deutschland ja auch früher viele Kolonien hatte irgendwo in der Welt, darüber weiß ich nicht so viele Einzelheiten, hatte mich auch als Kind zum Beispiel kaum für Geschichte, Politik und Ähnliches interessiert.
Aber es geht zum Teil auch unser direktes Leben an, wie unter anderem auch unsere Geschichte von "DDR" und anderen Teilen Deutschlands zeigen.

Das Leben zum Beispiel in der DDR früher, und auch das Empfinden, welches ich als Kind ja auch schon wusste, dass es eine Mauer in Berlin gibt, und außerdem eine Art eingekeilter Extrastaat, nämlich die DDR genannt. Sicher hat man von dort aus den Rest Deutschlands "BRD" genannt, für mich war es einfach Deutschland.

Und gestern habe ich erfahren, was ich bisher noch nie so genau wusste, "Nordrhein-Westphalen" wo ich jetzt schon seit vielen Jahren lebe, wurde vor 75 Jahren von der britischen Besatzungsbehörde oder so ähnlich gegründet.

So habe ich zum Beispiel schon seit einiger Zeit, auch auf Bezug zur DDR, überlegt bzw. mich gefragt, ob sie jetzt tatsächlich alle selbst so überzeugt waren, ob Karl Marx zum Beispiel die Grundgedanken geprägt hat, und wie das zusammenhängt damit, dass ihr doch nichts anderes übrig blieb aufgrund der Besetzung durch SowjetUnion. :)

Die Serie "Weissensee" (wochentags 17 Uhr auf ONE) mag "nur" ein Film sein, jedoch wurde das Ganze ja zusammengesetzt aufgrund von Stasiakten, also nicht direkt nur aus den Fingern gesogen.
Da die Menschen aber, wie ich das jetzt langsam verstehe, in einer Art Naivität gehalten wurden, zum Beispiel gab es angeblich keine psychischen Erkrankungen, keine Kriminalität, keine Folter, war, (wahrscheinlich), wer "schön brav" war und einfach seinen stillen Tagesablauf hatte ohne nach links und rechts zu gucken, in einer Art "sicheren" Welt vom Gefühl her, man konnte halt nur nicht raus.

Weiteres schreibe ich später weiter, habe grad keine Zeit mehr. :)
 
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